Malagawein
Der Malagawein (spanisch Vino de Málaga oder nur Málaga) ist ein traditionsreicher Likörwein aus Andalusien, der in der südspanischen Provinz Málaga hergestellt wird. Er hatte schon in der römischen Antike Berühmtheit erlangt und ist eine der ältesten urkundlich verbürgten Weinarten. Zur Herstellung werden ausschließlich die weißen Trauben der Rebsorten Muskateller und Pedro Ximénez verwendet.
Weinbaugebiet
Die Trauben wachsen in den Bergen nördlich und östlich der Stadt Málaga im Weinanbaugebiet Málaga D.O. Die Weinherstellung muss jedoch in einer Bodega in der Stadt Málaga erfolgen. Er verfügt dann über das Gütesiegel „D.O. Málaga“.
Folgende Gemeinden bzw. Orte sind zum Anbau zugelassen: Málaga, Alameda, Alcaucín, Alfarnate, Alfarnatejo, Algarrobo, Alhaurín de la Torre, Almáchar, Almargen, Almogía, Álora, Antequera, Árchez, Archidona, Arenas, Arriate, Atajate, Benadalid, Benamargosa, Benamocarra, El Borge, Campillos, Canillas de Aceituno, Canillas de Albaida, Cártama, Casabermeja, Casares, Colmenar, Comares, Cómpeta, Cuevas Bajas, Cuevas de San Marcos, Cútar, Estepona, Frigiliana, Fuente de Piedra, Gaucín, Humilladero, Iznate, Macharaviaya, Manilva, Moclinejo, Mollina, Nerja, Palenciana, Periana, Pizarra, Rincón de la Victoria, Riogordo, Ronda, Salares, Sayalonga, Sedella, Sierra de Yeguas, Torremolinos, Torrox, Totalán, Vélez-Málaga, Villanueva de Algaidas, Villanueva del Rosario, Villanueva de Tapia, Villanueva del Trabuco und Viñuela
Varianten
Seinen Alkoholgehalt erlangt der Malagawein teilweise auch durch Aufspritung. Als hochwertigste Variante gilt Lágrima („Träne“), die von dem Saft bereitet wird, der aus den Trauben ohne Pressen durch Eigengewicht (Vorlaufmost) austritt. Wie auch Sherry wird Málaga in verschieden großen Eichenfässern in Soleras gereift.[1]
Insgesamt gibt es 16 verschiedene Weintypen zwischen trocken und süß und einem Alkoholgehalt von 15 bis 22 Prozent, darunter Dulce Color, Moscatel, Moscatel natural und Lágrima. Nicht alle Weine werden durch Aufspriten gesüßt, manche werden durch Zusatz von Arrope, eingekochtem Traubenmost, gesüßt. Daneben wird auch noch vereinzelt die ursprüngliche traditionelle Methode angewandt, bei der die Trauben bis zu 20 Tage lang in der Sonne getrocknet werden, um ihren natürlichen Zuckergehalt zu konzentrieren.[2] Der Weinanbau hat in der Provinz Málaga eine lange Tradition; in der Region La Axarquía wird bereits seit der Zeit der Iberer Wein aus in der Sonne getrockneten Trauben gewonnen. Den Höhepunkt seiner Bekanntheit und Produktion erlebte der Málaga im 19. Jahrhundert.[1]
Verwendung in der Küche
Außer als Getränk findet der Malagawein vor allem in der italienischen Küche Verwendung als Marinade für Kalbfleisch oder zur Verfeinerung von Desserts. Zudem existiert eine spanische (andalusische) Speiseeissorte, die „Malaga“ heißt und ursprünglich mit in Malagawein eingelegten Rosinen hergestellt wird.
Literatur
- Jan Read: Spaniens Weine 2005/06. 7. Auflage. Hallwag Verlag München, ISBN 3-7742-6962-9.
- John Radford: The New Spain. 1. Auflage. Mitchell Beazley, ISBN 1-84000-928-4.
- John Radford: Weinlandschaft Spanien. Hallwag Verlag, Bern / Stuttgart, ISBN 3-444-10553-3.
- Jeremy Watson: The New & Classical wines of Spain. 1. Auflage. Montagud Editores Barcelona, ISBN 84-7212-087-2.
- Jancis Robinson (Hrsg.): Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Einzelnachweise
- Jan Read: Spaniens Weine 2003/04. 6. Auflage. Hallwag, München 2003, S. 100 f.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag Verlag, München 2003, S. 446, ISBN 3-7742-0914-6.