Mailheim
Mailheim (umgangssprachlich: Mahla[2][3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Mailheim Markt Ipsheim | |
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Höhe: | 326 m ü. NHN |
Einwohner: | 34 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91472 |
Vorwahl: | 09846 |
Geografie
Der Weiler liegt am Mailheimer Graben, der mit dem Seegraben (rechts) zum Grundgraben zusammenfließt, der ein rechter Zufluss der Aisch ist. 0,4 km südöstlich erhebt sich Wachtelbuck (359 m ü. NHN), 0,5 km dahinter erhebt sich der Rote Berg (433 m ü. NHN), der als Weinberg genutzt wird. 1 km nordöstlich liegt das Flurgebiet Am Holzweg, 1 km südwestlich das Flurgebiet Graben.
Die Staatsstraße 2252 führt nach Lenkersheim zur Bundesstraße 470 (2,3 km südwestlich) bzw. am Haaghof vorbei nach Linden (7 km östlich). Die Kreisstraße NEA 17 führt nach Oberndorf zur B 470 (1,8 km nordwestlich).[4]
Geschichte
Der Ort hieß ursprünglich „ze der Awe“ (=zu der Aue). 1302 wurde der Ort im Personennamen Bvrchart von der Awe erstmals namentlich bezeugt. 1529 wurde der Ort „Mayhaim“ und „Mayla“ genannt, 1591 erstmals auch als „Mailheim“. Die Form „Mahla“ wurde aber bis 1735 bezeugt. Warum bzw. wie es zur Ortsnamensänderung kam, ist unklar.[5] Während des Dreißigjährigen Krieges lagen im Oktober 1621 Truppen von Peter Ernst II. von Mansfeld für einige Tage in Mailheim und Umgebung. Beim Wirt in Mailheim erbeuteten sie 300 Gulden.[6] Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in Mailheim 5 Anwesen, von denen vier bayreuthisch und eines windsheimisch war.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mailheim 7 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Ipsheim. Grundherren waren das Kastenamt Ipsheim (1 Schafhof, 1 Hof, 1 Wirtshaus, 2 Güter, 1 Schmiede) und die Reichsstadt Windsheim (1 Hof).[8]
Im Jahre 1810 kam Mailheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ipsheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Ipsheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Mailheim (anfänglich nach Weimersheim benannt), zu der Mäusberg und Weimersheim gehörten.[9][10] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim.[11] Ab 1862 gehörte Mailheim zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seitdem ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,235 km².[12]
Am 1. Mai 1978 wurde Mailheim im Zuge der Gebietsreform nach Ipsheim eingemeindet.[13]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 3: Wohnstallhaus mit Scheune
- Haus Nr. 7: Bauernhaus
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Mailheim
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 144 | 181 | 191 | 170 | 166 | 160 | 152 | 150 | 163 | 176 | 165 | 157 | 164 | 152 | 141 | 159 | 160 | 149 | 139 | 248 | 209 | 179 | 137 | 140 |
Häuser[14] | 28 | 30 | 29 | 30 | 31 | 31 | 34 | 32 | ||||||||||||||||
Quelle | [15] | [16] | [17] | [17] | [18] | [17] | [19] | [17] | [17] | [20] | [17] | [17] | [21] | [17] | [17] | [17] | [22] | [17] | [17] | [17] | [23] | [17] | [12] | [24] |
Ort Mailheim
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 64 | 86 | 79 | 60 | 67 | 62 | 63 | 73 | 52 | 49 | 34 |
Häuser[14] | 9 | 10 | 10 | 10 | 11 | 12 | 11 | 9 | |||
Quelle | [15] | [16] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [12] | [24] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Mailheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 409 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 134–136.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 78–79.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 112 (Digitalisat). Ebd. S. 214 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Mailheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 271 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 142.
Weblinks
- Mailheim auf der Website ipsheim.de
- Mailheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
- Mailheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Mailheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 340 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 409.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 134. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: mālɒ.
- Mailheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 134 ff.
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 231 f. (Erstausgabe: 1950).
- Siehe Website ipsheim.de
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 112.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 73 (Digitalisat).
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 226.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 57 (Digitalisat). Für die Gemeinde Mailheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Mäusberg (S. 56) und Weimersheim (S. 101).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 262 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 190 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).