Mahonien
Die Mahonien (Mahonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Sie sind nahe verwandt mit den Berberitzen (Berberis) und wurden von einigen Botanikern in diese Gattung eingeordnet. Mahonien unterscheiden sich von den Berberitzen beispielsweise in ihrer Größe, durch das Fehlen von Dornen und durch die gefiederten Blätter.
Mahonien | ||||||||||||
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Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mahonia | ||||||||||||
Nutt. |
Beschreibung
Mahonien sind immergrüne Sträucher ohne Dornen. Die wechselständigen Laubblätter sind immer unpaarig gefiedert und können gestielt oder ungestielt sein. Die Fiederblätter sind meist ungestielt und die Ränder können glatt oder dornig gezähnt sein.
Die einfachen oder verzweigten Blütenstände sind traubig oder ährig. Die gelben, dreizähligen Blüten haben drei Kelchblattkreise und zwei Kronblattkreise. Die Beeren sind blau bis schwarz und enthalten wenige Samen.
Verbreitung
Mahonien sind in Asien, hauptsächlich im östlichen Asien, Südostasien und dem Himalaya, außerdem in Nord-, Mittelamerika und im westlichen Südamerika heimisch. Von den 31 in China vorkommenden Arten sind 23 Arten Endemiten.
Der typische Vertreter der Gattung ist die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium), die an der Pazifikküste Nordamerikas beheimatet ist. In den gemäßigten Breiten wird sie als Zierpflanze in Parks und Gärten gepflanzt; in weiten Gebieten kommt sie als Neophyt verwildert vor.
Nutzung
Einige Mahonienarten sind beliebte Gartensträucher wegen ihrer dekorativen Blätter, gelben Blüten und blau-schwarzen Beeren. Die Beeren einiger Arten sind essbar und eignen sich zur Herstellung von Konfitüre, Gelee und Fruchtwein.
Geschichte der Gattung Mahonia
Mahonia japonica wurde als erste Mahonie, damals noch unter der Bezeichnung Ilex iaponica, vom schwedischen Naturforscher Carl Peter Thunberg 1784 beschrieben; die Verwandtschaft dieser neuen Art mit bereits bekannten Arten der Gattung Berberis wurde dabei nicht erkannt.
Die erste „Berberitze mit gefiederten Blättern“ – heute Mahonia pinnata – wurde 1803 von Mariano Lagasca als Berberis pinnata beschrieben. 1817 schließlich erfolgte durch Constantine S. Rafinesque-Schmaltz die Beschreibung der heute der Gattung Mahonia entsprechenden Pflanzengattung Odontostemon, die sich aber offensichtlich nicht durchsetzte.
Der wissenschaftliche Gattungsname Mahonia wurde 1818 vom amerikanischen Botaniker Thomas Nuttall aufgestellt und ehrt den irisch-amerikanischen Gärtner Bernard M’Mahon (1775–1816). Seinerzeit wurden darunter die beiden Arten Mahonia aquifolium und Mahonia nervosa gefasst, die 1814 von Frederick Traugott Pursh beschrieben und zunächst der Gattung Berberis zugeordnet worden waren.
1824 schließlich waren bereits sechs Arten der Pflanzengattung Mahonia beschrieben, darunter Mahonia japonica. Verschiedene Autoren vereinigten in Folge wieder Berberis und Mahonia, indem sie meist die Pflanzengattung Berberis mit den Untergattungen Euberberis (mit einfachen Blättern) und Mahonia (mit gefiederten Blättern) anführten.[1]
Unterschiede zwischen Mahonien und Berberitzen
Die beiden Pflanzengattungen Mahonia und Berberis sind nahe verwandt; von manchen Botanikern werden sie gemeinsam in die Pflanzengattung Berberis gestellt. Allerdings unterscheiden sich Mahonien von den Berberitzen grundsätzlich durch stets rispige Blütenstände, durch stets immergrüne unpaarig gefiederte Blätter, durch das Fehlen von Dornen und dadurch, dass die Honigdrüsen nicht an den Kronblättern, sondern paarig an den Staubfäden sitzen, so dass eine Einteilung in zwei Gattungen durchaus gerechtfertigt ist.[2][1]
Arten
Es gibt ungefähr 60 bis 70 Mahonia-Arten (Auswahl):
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Bilder
- Mahonia dictyota
- Japanische Mahonie (Mahonia japonica)
- Lomariablättrige Mahonie (Mahonia lomariifolia)
- Nepal-Mahonie (Mahonia napaulensis)
- Kriechende Mahonie (Mahonia repens)
- Mahonia trifoliolata
Quellen
Literatur
- Junsheng Ying, David E. Boufford, Anthony R. Brach: Mahonia. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2011, ISBN 978-1-935641-04-9, S. 772 (englisch, online).
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 2. vollkommen neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2006, ISBN 3-8001-4832-3.
- Robert Zander: Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold. 17. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3573-6.
- Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Nutzung
- Paul Arauner: Weine und Säfte, Liköre und Schnäpse selbstgemacht. Falken, Niedernhausen 1985, ISBN 3-8068-0702-7.
Einzelnachweise
- Friedrich Fedde: Versuch einer Monographie der Gattung Mahonia. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Band 31, Nr. 1–2, 1902, S. 30–133, Digitalisat .
- Friedrich Markgraf: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi, 2. Auflage. Band IV, Teil 1 Dicotyledones 2. Teil (Berberidaceae, Lauraceae, Rhoeadales), Carl Hanser, München 1958, S. 3.
- Mahonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Januar 2017.
Weblinks
- Dia Gattung Mahonia in Floren unterschiedlicher Länder auf eFloras.org (engl.)