MF59
MF59 ist ein Adjuvans, welches in der Arzneimittelherstellung als Aufnahmeverbesserer zur Wirkungssteigerung – z. B. bei Impfstoffen – eingesetzt wird. Es wurde in den 1990er Jahren von dem jetzt zum Novartis-Konzern gehörenden Pharmaunternehmen Ciba-Geigy entwickelt.[1] Die Abkürzung MF leitet sich von „Mikrofluidisierung “ab.[2] MF59 ist eine Öl-in-Wasser-Emulsion, eine Dosis enthält als Bestandteile 9,75 mg Squalen, 1,175 mg oberflächenaktives Polysorbat 80 (Tween 80), 1,175 mg Sorbitantrioleat (Span 85),[3] Natriumcitrat und Citronensäure.[2] MF59 ähnelt daher AS03, was noch zusätzlich DL-α-Tocopherol (Vitamin E) enthält. Nach Injektion wandern mehr und mehr immunkompetente Zellen an die Injektionsstelle. Diese nehmen dann die Antigene effizienter auf und werden dann verstärkt in den Lymphknoten präsentiert.[2] Dadurch werden schließlich mehr T- und B-Zellen aktiviert und die Produktion entsprechender Antikörper wird gesteigert.
MF59 ist ein stärkeres Adjuvans als aluminiumsalzhaltige Adjuvanzien, da es sowohl die Antikörperproduktion als auch eine T-Zellen vermittelte Immunantwort stimuliert.[4]
Momentan wird MF59 in den Grippeimpfstoffen wie z. B. Fluad eingesetzt. Durch MF59 werden Patienten gegen neu gebildete Varianten der Influenzaviren besser geschützt.[2]
Einzelnachweise
- Novartis MF59 Adjuvant Fact Sheet (Memento des Originals vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 49 kB)
- Adjuvanzien: Booster für die Impfung. Pharmazeutische Zeitung, 29. März 2017, abgerufen am 22. Mai 2019.
- Ralf Wagner und Eberhard Hildt: Zusammensetzung und Wirkmechanismen von Adjuvanzien in zugelassenen viralen Impfstoffen. In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Band 62, Nr. 4, 1. April 2019, S. 462–471, doi:10.1007/s00103-019-02921-1.
- Nina Sanina: Vaccine Adjuvants Derived from Marine Organisms. In: Biomolecules. Band 9, Nr. 8, 3. August 2019, doi:10.3390/biom9080340, PMID 31382606, PMC 6723903 (freier Volltext).