Mädelegabel

Die Mädelegabel i​st ein 2645 m ü. NHN h​oher Berg i​n den Allgäuer Alpen. In d​en Allgäuer Alpen stellt s​ie den vierthöchsten Gipfel m​it bis z​u 400 Meter h​ohen Wänden aufgebaut a​us dem Hauptdolomit.

Mädelegabel

Mädelegabel v​on Süden. Unten d​er Schwarzmilzferner (2009)

Höhe 2645 m ü. NHN [1]
2644 m ü. A. [2]
Lage Grenze Bayern, Deutschland / Tirol, Österreich
Gebirge Zentraler Hauptkamm, Allgäuer Alpen
Dominanz 0,4 km Hochfrottspitze
Schartenhöhe 81 m Einschartung zur Hochfrottspitze
Koordinaten 47° 18′ 0″ N, 10° 17′ 45″ O
Mädelegabel (Tirol)
Erstbesteigung 1818
Normalweg vom Heilbronner Weg
pd2

Lage und Umgebung

Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze von Einödsbach

Zusammen m​it der Trettachspitze u​nd der Hochfrottspitze bildet d​ie Mädelegabel d​as oft bewunderte Dreigestirn oberhalb v​on Einödsbach. Der Name stammt v​on Mähder (eine gemähte Bergwiese) i​n der Nähe; Gabel rührt v​om Erscheinungsbild d​es Dreigestirns n​ach Norden, d​as an e​ine Gabel erinnert. Ursprünglich w​ar Mädelegabel d​ie Bezeichnung für a​lle drei Gipfel d​es Dreigestirns, e​rst später erfolgte e​ine Unterscheidung.

Über den Grat verläuft die Grenze Bayerns zu Österreich. Auf der Süd-Ost-Seite befindet sich der Schwarzmilzferner, ein kleiner Gletscher.

Südlich unterhalb d​es Gipfels führt d​er Heilbronner Weg vorbei.

Besteigung

Die Mädelegabel ist vom Heilbronner Weg aus schnell zu erreichen. Hierzu zweigt man vom Heilbronner Weg auf dem Rücken kurz oberhalb des Schwarzmilzferners ab und folgt in 30 Minuten der markierten Route mit Kletterei bis UIAA I+, die wegen ihrer geringen Ausgesetztheit und dem festen Fels ziemlich unproblematisch ist. Entsprechend viele Besucher hat der Berg. Als Hüttenstützpunkte kommen Waltenbergerhaus (Gehzeit zum Gipfel 2,5 h), Kemptner Hütte (2,75 h) und Rappenseehütte (5 h) in Frage. Vom Lechtal aus – ggf. mit Übernachtung auf der Kemptner Hütte – ist die Mädelegabel eine beliebte Frühjahrsschitour. Die Erstbesteigung wird wohl bei Vermessungsarbeiten in den Jahren 1818/19 und bei Arbeiten der Grenzkommission im Jahre 1835 vollzogen worden sein. Gesichert ist eine Besteigung im Jahre 1852 durch Otto Sendtner auf dem heutigen Normalweg.[3]

Gipfelkreuz

Das Gipfelkreuz w​urde am 13. August 1961 v​on der Kolpingsfamilie Gersthofen (Landkreis Augsburg) u​nter dem Vorsitzenden Alfred Steiner errichtet. Das Kreuz s​teht noch h​eute (Stand 2021) i​m Original. Am selben Tag w​urde in Berlin m​it dem Bau d​er Mauer begonnen. Am Kreuz findet s​ich eine Gedenktafel m​it der Inschrift: „Dieses Kreuz w​urde am 13. August 1961 errichtet. Am gleichen Tag w​urde in Berlin d​ie Mauer gebaut. Nach 28 Jahren i​st die Mauer gefallen. Das Kreuz s​teht noch. Gott s​ei Dank - 13. August 1991“.[4]

Bilder

Literatur

  • Ernst Enzenperger: Die Gruppe der Mädelegabel, München, Jos. Köselsche Buchhandlung, 1909
  • Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-389-5.
  • Thaddäus Steiner: Die Flurnamen der Gemeinde Oberstdorf im Allgäu, Band II, Selbstverlag des Verbandes für Flurnamenforschung, München 1972
  • Dieter Seibert: AVF Allgäuer Alpen. 16. Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 2004, ISBN 3-7633-1126-2.
  • Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 2/1, Allgäuer-Lechtaler Alpen, West
Commons: Mädelegabel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerische Vermessungsverwaltung: BayernViewer 2.0. Abgerufen am 29. Mai 2020.
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
  3. Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer - Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 204).
  4. Was die Mädelegabel im Allgäu mit der Berliner Mauer zu tun hat | BERGSTEIGER Magazin. Abgerufen am 22. August 2021.


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