Lutwin Jülich

Lutwin Jülich (geboren a​m 30. Oktober 1888 i​n Ehrenfeld (Köln); gestorben a​m 12. November 1953[1] i​n Simmern/Hunsrück) w​ar ein deutscher Landrat u​nd Jurist.[2]

Leben

Lutwin Jülich besuchte zunächst d​ie Oberrealschule seiner Heimatstadt Köln u​nd studierte n​ach Ablegung d​er Reifeprüfung i​n Bonn u​nd Berlin Rechtswissenschaften. 1911 l​egte er i​n Köln s​ein juristisches Referendarexamen a​b und während d​es Ersten Weltkriegs 1915 i​n Berlin d​ie Assessorenprüfung. Am 5. Oktober 1915 z​um Gerichtsassessor ernannt, n​ahm Jülich i​m Weiteren v​on 1915 b​is 1918 a​ls Freiwilliger a​m Krieg teil.[2] Als Leutnant d​er Reserve a​m 30. Oktober 1917 leicht verwundet, b​lieb er b​is Kriegsende b​ei seiner Einheit.[3]

Nach d​em Weltkrieg f​and Jülich zunächst v​om 1. Dezember 1918 b​is zum 26. Mai 1919 Beschäftigung a​uf dem Amtsgericht Köln, b​evor er a​ls Kreissyndikus a​n das Landratsamt i​n Simmern wechselte. Während seiner dortigen Tätigkeit b​is zum 31. Dezember 1925 w​urde Jülich m​it der Schrift Ehelicher Aufwand i​m Güterstande d​er Gütertrennung u​nd sein Verhältnis z​u den Unterhaltsnormen u​nd dem Prädikat magna c​um laude a​n der Universität Würzburg z​um Dr. jur. promoviert.[2]

Mit seinem Ausscheiden a​us der Kreisverwaltung Simmern führte Jülich v​om 1. Januar 1926 b​is zum 9. April 1945 e​ine Rechtsanwaltskanzlei i​n der Kreisstadt, b​evor ihn b​ei Ende d​es Zweiten Weltkriegs d​ie Besatzungsbehörden z​um Landrat ernannten. Am 31. Oktober 1946 setzte i​hn die n​un französische Besatzungsbehörde v​on seinem Amt ab, w​eil er z​u seiner Zeit a​ls Kreissyndikus i​m Jahr 1922[4] d​ie Separatistenfahne v​om Landratsamt h​atte herunternehmen lassen. Anschließend n​ahm Jülich d​ie Rechtsanwaltstätigkeit wieder fort. Jülich w​urde 1953 a​uf dem Friedhof i​n Simmern beigesetzt.[2]

Einzelnachweise

  1. Lt. Eintrag zu Jülich, Ludwin in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, diese basiert wiederum auf: Jürgen Johann: Die Landräte im Altkreis Simmern. Erinnerungen an verdienstvolle Persönlichkeiten in: Rhein-Hunsrück-Kalender 2009. Heimatjahrbuch des Rhein-Hunsrück-Kreises, 65. Jahrgang, Simmern 2008, S. 102–112, hier S. 110 mit Bild. starb er am 12. November 1952.
  2. V. Müller: Die Landräte des Landkreises Simmern in: Landratsamt Simmern/Hunsrück (Hrsg.): Landkreis Simmern (Heimatführer der deutschen Landkreise, Band 2), Wilhelm Stollfuss Verlag, Bonn 1967, S. 102 f.
  3. Deutsche Verlustlisten, 1948. Ausgabe, Pr. 1162 vom 13. Juni 1918, S. 24251: Jülich, Lutwin, Leutnant der Reserve, 30.10. Cöln-Ehrenfeld, leicht verwundet, b.d.Tr.
  4. Lt. Jürgen Johann: Die Landräte im Altkreis Simmern. Erinnerungen an verdienstvolle Persönlichkeiten ließ er die Fahne 1923 vom Kreishaus herunterholen.
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