Luminismus
Als Luminismus bezeichnet man einen Kunststil des Postimpressionismus, der besonderen Wert auf deutliche Lichteffekte setzte.
Der Stil wurde vor allem geprägt durch den Belgier Emile Claus und dessen Schüler (Jenny Montigny, Anna De Weert, Georges Morren, Gustave de Smet, Frits van den Berghe und Constant Permeke) sowie durch die frühen pointilistischen Werke der Niederländer Jan Toorop, Jan Sluijters, Leo Gestel und Piet Mondriaan. Während sich die Arbeiten der belgischen Künstler allerdings vor allem stilistisch an dem französischen Impressionismus und hier insbesondere an der Malerei Claude Monets orientierten, lagen die Vorbilder der niederländischen Maler eher im Bereich des Fauvismus von Henri Matisse, Maurice de Vlaminck und André Derain.
Ein Beispiel in Deutschland ist Max Liebermann, der oft das durch Bäume brechende Lichtspiel auf dem Boden zeigte.
In Spanien ist der Luminismus vor allem als Luminismo valenciano und in der Luministischen Schule von Sitges bekannt. Meist unter Beibehaltung einer detaillierten Wiedergabe der Motive standen die Maler vor allem unter dem Eindruck der Farbintensität der spanischen Landschaften und des mediterranen Lichts. Der Hauptvertreter dieser Stilrichtung ist der aus Valencia stammenden Joaquín Sorolla. Weitere Künstler dieser Stilrichtung waren Ignacio Pinazo, Vicente Castell, Teodoro Andreu, José Navarro Llorens, Cecilio Plá, Joaquim Mir, Santiago Rusiñol, Francisco Gimeno Arasa, Emilio Sala Francés, Francisco Domingo und Antonio Muñoz Degrain. Nicht zum Umfeld der in Valencia tätigen Künstler gehörten der aus Madrid stammende Aureliano de Beruete und der aus Asturien kommende Darío de Regoyos, die aber beide ebenfalls im Stil des Luminismus malten.
Siehe auch
- Luminism, Malerei des amerikanischen Luminismus (ca. 1850 bis 1875)
Literatur
- Götz Czymmek (Hrsg.): Landschaft im Licht, impressionistische Malerei in Europa und Nordamerika, 1860 - 1910, Ausstellungskatalog Wallraf-Richartz-Museum Köln und Kunsthaus Zürich 1990.