Ludwig von Staudy

Ludwig Staudy, a​b 1888 von Staudy (* 27. September 1834 i​n Unisław, Kreis Kulm; † 5. April 1912 i​n Posen) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist. Er w​ar Polizeipräsident, Generallandschaftsdirektor, Rittergutsbesitzer u​nd Reichstagsabgeordneter.

Leben

Staudy besuchte d​as Gymnasium i​n Züllichau. Nach d​em Abitur studierte e​r an d​er Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin u​nd der Ruprecht-Karls-Universität Rechtswissenschaft. 1853 w​urde er i​m Corps Guestphalia Heidelberg recipiert.[1] Er w​ar Kreisrichter i​n Wagrowiec u​nd Schneidemühl i​n der Provinz Posen. Später w​ar er Staatsanwaltsgehilfe i​n Sensburg, Staatsanwalt u​nd Landrat i​m Kreis Angerburg. Von 1869 b​is 1882 w​ar er i​n Posen a​ls Polizeidirektor bzw. Polizeipräsident tätig. Als Garde-Landwehr-Infanterie-Offizier n​ahm er a​m Deutschen Krieg u​nd am Deutsch-Französischen Krieg teil. Er erlebte d​ie Schlacht b​ei Königgrätz, d​ie Belagerung v​on Straßburg u​nd die Belagerung v​on Paris. Für d​ie Deutschkonservative Partei vertrat e​r von 1877 b​is 1912 d​en Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 5 i​m Reichstag.[2] Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses w​ar er v​on 1898 b​is 1908.[3] 1882 w​urde er Generallandschaftsdirektor d​er Provinz Posen. Er besaß e​in Rittergut i​n Zakrzewo, Kreis Bomst. Als Wirklicher Geheimer Rat m​it dem Prädikat Exzellenz s​tarb er m​it 77 Jahren.

Ehrungen

Ludwig Staudy w​urde am 12. Dezember 1888 i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909.
  • Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 18, 1913, Reimer, Berlin.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3).
  • Rainer Paetau, Hartwin Spenkuch (Bearb.), Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica, Band 6/II: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, S. 713.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 69/511.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 10–11.
  3. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 373 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3)
  4. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 68.
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