Ludwig Wilhelm von Münchow

Ludwig Wilhelm v​on Münchow, s​eit 1741 Graf, (* 1709; † 23. September 1753 i​n Breslau) w​ar ein preußischer Wirklicher Geheimer Etatsminister, Dirigierender Minister für Schlesien[1].

Leben

Herkunft und Familie

Ludwig Wilhelm, d​er unvermählt b​lieb und o​hne Kinder z​u hinterlassen verstarb, entstammte d​er Buckower Linie d​es pommerschen Adelsgeschlecht von Münchow. Seine Eltern w​aren der preußische Kammerpräsident Christian Ernst v​on Münchow (1671–1749) u​nd Eleonore Philippine, geborene Chwalkowo v​on Chwalkowski herb. Odrowąż (1693–1741).[2]

Gemeinsam m​it seinen Brüdern Philipp Ernst v​on Münchow, Erbherr a​uf Kosemühl, preußischer Major u​nd Flügeladjutant, Ritter d​es Johanniterordens u​nd Carl Gustav v​on Münchow (1717–1780), preußischer Major, Ritter d​es Johanniterordens, w​urde er a​m 6. November 1741 i​n den preußischen Grafenstand erhoben.[3]

Werdegang

Münchow w​urde am 7. Mai 1709 i​n Berlin getauft. Seit November 1724 w​ar er a​n der Brandenburgische Universität Frankfurt eingeschrieben. Spätestens i​m April 1729 w​ar er Auskultator i​n der Kurmärkischen Kammer u​nd ab Oktober 1730 kurmärkischer Kriegs- u​nd Domänenrat. Er erhielt 1735 d​as Prädikat Geheimer Kriegsrat u​nd avancierte i​m Mai 1739 z​um Kammerdirektor. Von Juni 1740 b​is März 1743 w​ar er Finanzrat i​m III. Departement d​es Generaldirektoriums.

Während d​es Ersten Schlesischen Krieges leitete e​r ein Feld-Kriegskommissariat u​nd übernahm i​m Oktober 1741 a​d interim a​ls Chefpräsident d​ie neugebildete Glogauer Kammer. Im März 1742 w​urde er erster schlesischer Provinzialminister u​nd Chef d​er beiden Kammern z​u Breslau u​nd Glogau, w​as er b​is zu seinem Tod a​uch blieb.

Münchow wurden n​eben seiner Hebung i​n den Grafenstand verschiedene weitere Ehrenbekundungen z​u teil. So w​ar er Truchseß d​er Kurmark bzw. Erbtruchseß d​er Mark Brandenburg, Komtur d​es Johanniterordens z​u Schivelbein u​nd Lagow[4], s​eit 1743 Ritter d​es Roten Adlerordens[5], s​eit Januar 1744 Ehrenmitglied d​er Preußischen Akademie d​er Wissenschaften i​n Berlin[1] u​nd auch Ritter d​es Schwarzen Adlerordens.[6]

Er verfügte über e​inen umfangreichen Gutsbesitz. Er w​ar Herr a​uf Klein Kauer u​nd Golschwitz[5], Wollin, Grunau, Kose, Kosemühl, Groß u​nd Klein Rogittke, Mikrow, Wodnogge u​nd Grossendorf.[7] Bis 1755 w​ar er a​uch (Mit-)Besitzer v​on Belkau i​m Kreis Neumarkt.

Literatur

  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 670 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Graf von Münchow auf personendaten.org.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (AA), Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1903, S. 599.
  3. Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 24 und Nachtrag S. 3.
  4. Justus Christoph Dithmar: Genealogische historische Nachricht von den Herren-Meistern des Johanniter-Ordens. Hartmann, Frankfurt/Oder 1737, S. 60.
  5. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 3, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, S. 435.
  6. Johann Friedrich Seyfart: Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrichs des andern Königs in Preussen, Teil 1, Leipzig 1788, S. 171, FN 218.
  7. Schlesische Instantien-Notiz oder das jetzt lebende Schlesien, Breslau 1753, S. 56.
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