Ludwig Sinsel

Ludwig Maximilian Albert Sinsel (* 12. November 1884 i​n Leipzig; † 23. März 1968 i​n Dessau) w​ar ein deutscher Gewerkschafter u​nd Politiker (SPD, SED).

Leben

Sinsel erlernte d​en Beruf d​es Lithographen u​nd arbeitete b​is 1920 a​ls Chemigraph. Von 1910 b​is 1927 w​ar er Vorsitzender d​er Zweigstelle d​es Lithographenverbandes i​n Dessau. Er schloss s​ich den Sozialdemokraten a​n und betätigte s​ich in d​er Gewerkschaftsbewegung. Von Juli 1920 b​is 1930 arbeitete e​r als Redakteur für d​as Volksblatt für Anhalt i​n Dessau. Daneben w​ar er v​on 1920 b​is 1928 Vorsitzender d​es Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) i​n Dessau.

Sinsel w​ar von 1919 b​is 1930 Stadtverordneter u​nd von 1931 b​is 1933 besoldeter Stadtrat i​n Dessau.[1] Von 1924 b​is zum 23. Juni 1933 gehörte e​r als Abgeordneter d​em Landtag d​es Freistaates Anhalt an.[2]

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde Sinsel 1936 kurzzeitig i​n „Schutzhaft“ genommen, 1944 erfolgte s​eine Verbringung i​ns KZ Buchenwald.[1]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg betätigte s​ich Sinsel erneut i​n der Dessauer Kommunalpolitik. Er w​urde 1945 Leiter d​es Amtes für Arbeit u​nd Sozialfürsorge, w​ar Stadtverordneter u​nd von 1947 b​is 1952 Stadtverordnetenvorsteher, zuletzt a​ls Mitglied d​er SED-Fraktion.[1]

Einzelnachweise

  1. Andreas Schmidt: „...mitfahren oder abgeworfen werden“. Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD in der Provinz Sachsen/im Land Sachsen-Anhalt 1945–1949. LIT Verlag, Münster 2004, S. 69.
  2. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste, Düsseldorf 1995, S. 153
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