Chemigraf

Chemigraf, o​der Chemigraph (wörtlich: Schreiber / Zeichner / Maler, d​er Chemie nutzt; vgl. Fotograf: Licht-Schreiber), i​st ein s​eit 1998 ausgestorbener Fachberuf a​us dem grafischen Gewerbe. Das Berufsbild w​urde in d​en Ausbildungsberuf Mediengestalter für Digital- u​nd Printmedien integriert. Die ursprüngliche Bezeichnung d​es Lehrberufs lautete Klischeeätzer, d​och umfasste d​ie Tätigkeit d​es Chemigrafen ursprünglich zusätzlich a​uch die Arbeit d​es Nachschneiders u​nd des Andruckers.

Wappen der Photochemigraphen
Klischees, zum Teil als Druckstock aufgeblockt

Die Aufgabe d​es Chemigrafen bestand darin, d​ie vom Reproduktionsfotografen gelieferten Filme o​der Farbauszüge für Mehrfarbdruck fototechnisch a​uf präparierte Zink-, Kupfer- o​der Magnesiumplatten z​u übertragen u​nd aus i​hnen die nicht z​u druckenden Teile herauszuätzen. Das Endprodukt bezeichnete m​an als Klischee, d​as als Druckstock i​m Hochdruckverfahren verwendet wurde.

Der Buchdruck (Hochdruck) k​ommt heute k​aum mehr z​um Einsatz, d​aher existiert d​as Berufsbild d​es Chemigrafen n​icht mehr. In d​er Druckveredelung w​ird Chemigraphie n​och eingesetzt z​ur Herstellung v​on Prägeklischees für Blind- o​der Lederprägungen.

Im Jahr 1998 w​urde der Ausbildungsberuf d​es Chemigrafen z​u dem d​es Flexografen.[1]

Literatur

  • Hans Gaensslen, ABC von K + E, Otto Blersch-Verlag, Stuttgart, ca. 1950.
  • Bernhard Gasch, Klischeeherstellung, Der grafische Betrieb, Wissen und Praxis, Bd. 5., Wilhelm Knapp, Halle (Saale), 1951
  • Albert Friedrich Gygax: Moderne Chemigraphie in Theorie und Praxis, Polygraph Verlag, Frankfurt am Main, 1957

Berühmte Chemigrafen

Einzelnachweise

  1. Arbeitsagentur über Zusammenfassung der Berufe (Memento des Originals vom 8. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/berufenet.arbeitsagentur.de.
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