Ludwig Brockmann
Ludwig Brockmann (* 2. Juli 1847 in Berlin; † 17. Februar 1921[1] in Köln) war ein deutscher Architekt.[2]
Leben
Ludwig Brockmann wurde 1847 in der Hauptstadt des damaligen Königreichs Preußen geboren. Nach seinem Schulbesuch studierte er Architektur zunächst in seiner Heimatstadt Berlin sowie auch in Hannover an der dortigen Polytechnischen Schule, an der seinerzeit Conrad Wilhelm Hase unterrichtete.[3][Anm. 1]
Seit dem Jahr der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs wohnte Brockmann von 1871 bis 1882 in Hannover, war in der sogenannten „Gründerzeit“ unter anderem für die von dem Architekten und Bauunternehmer Ferdinand Wallbrecht geleitete Hannoversche Baugesellschaft tätig, die beispielsweise den Bau des von Brockmann entworfenes später so genannte „Hauses Bühring“ ausführte.[3]
Brockmann trat 1873 dem Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover bei.[3]
Nach Hannover arbeitete Brockmann in Köln als dort niedergelassener Architekt und Immobilien-Taxator. Er starb im 19. oder 20. Jahrhundert in Lindenthal. Zur Biographie des Verstorbenen konnte der Architekt Ernst Friedrich Brockmann Auskünfte geben.[3]
Werke (sofern bekannt)
- 1873–1874: Hannover, Georgstraße 38 (frühere Hausnummer 16, später auch Hausnummer 24): Entwurf des Wohn- und Geschäftshauses für die Provinzial-Disconto-Gesellschaft; Bauausführung von der Hannoverschen Baugesellschaft durch den Architekten Ferdinand Wallbrecht.[3] Das im Stil der Neorenaissance errichtete Gebäude zeitweilig Haus Frensdorff/Bühring benannt,[4] ab 1879 auch nur mit dem einfachen Namen „Haus Bühring“ bekannt, später auch als „Opernkonditorei“. Es wurde während der Luftangriffe auf Hannover durch Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Über dem erhaltenen Erdgeschoss wurden dann moderne Obergeschosse errichtet.[3]
- 1875:
- Hannover, Bödekerstraße 11 Ecke Volgersweg 35 (ehemals Bödekerstraße 93 und 94 Ecke Volgersweg 36): Errichtung einer dreiteiligen Gruppe von Wohnhäusern im Rundbogenstil. Diese sind in ihrer Grundsubstanz – etwa in Form der alten Portalsäulen – erhalten, wurden jedoch in den 1970er Jahren mit einer modernen Verschalung versehen.[3]
- Hannover, Georgsplatz 8 (ehemalige Adresse Große Aegidienstraße 34 Ecke Georgsplatz): Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses mit „Wiener Café“ zur Platzseite ausgerichtet. Das Café wurde 1907 durch den Architekten Max Küster zum Restaurant „Brauergildehaus“ umgebaut. Das gesamte Gebäude ist nicht erhalten.[3]
- 1884 (Einweihungsdatum): Köln, St.-Apern-Straße 29–31 Gotteshaus und Lehrerseminar für die Synagogengemeinde Adaß Jeschurun, Entwurf der Bauten.[5]
Literatur
- Theodor Unger (Bearb.): Die kunstgewerbliche Ausstellung des Hannoverschen Architekten- und Ingenieur-Vereins auf der Allgemeinen Gewerbe-Ausstellung der Provinz Hannover für 1878. Spezial-Catalog, bearbeitet im Auftrag der Vereins-Commission, Katalog zu den Beiträgen der Architekten zur Provinzial-Gewerbeausstellung 1878, Allgemeine Gewerbe-Ausstellung der Provinz Hannover: [Hanau], 1878
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 520
Weblinks
Anmerkungen
- Bei Recherchen im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts durch Reinhard Glaß (s.d.) fand sich der Name Brockmanns in den hannoverschen Studentenlisten jedoch nicht.
Einzelnachweise
- Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten. J.P. Bachem, Köln 2010, ISBN 978-3-7616-2294-0, S. 442.
- o.V.: Brockmann, Ludwig in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 11. Juli 2017
- Reinhard Glaß: Ludolff, Ferdinand Friedrich Heinrich in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 11. Juli 2017
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Georgstraße, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 120f.; hier: S. 120
- Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten. J.P. Bachem, Köln 2010, ISBN 978-3-7616-2294-0, S. 414.