Ludolf Udo von Alvensleben

Ludolf Udo v​on Alvensleben (* 9. Januar 1852 a​uf Gut Wittenmoor, Kreis Stendal, Provinz Sachsen; † 27. Februar 1923 ebenda) w​ar ein deutscher Gutsbesitzer, Kreisdeputierter u​nd preußischer Politiker.

Ludolf Udo von Alvensleben

Familie

Er entstammte d​er niederdeutschen Adelsfamilie v​on Alvensleben u​nd war d​er zweite Sohn v​on Udo Gebhard Ferdinand v​on Alvensleben (1814–1879), Gutsherr a​uf Wittenmoor u​nd Erxleben II, u​nd dessen zweiter Frau Ehrengard von Kröcher (1821–1895) a​us Vinzelberg. Sein älterer Bruder w​ar Graf Albrecht v​on Alvensleben-Schönborn (1840–1928).[1] Sein Onkel, Bruder seiner Mutter, w​ar der preußische Geheime Oberregierungsrat August Henning v​on Kröcher (1817–1887).

Alvensleben heiratete a​m 7. August 1890 i​n Berlin Ida v​on Glasenapp (* 9. November 1866 a​uf Gut Buchwald; † 13. Februar 1924 i​n Stendal), d​ie Tochter d​es Gutsbesitzers u​nd Kreisdeputierten Reinhold v​on Glasenapp (1814–1887), Gutsherr a​uf Klotzen (Landkreis Neustettin, Hinterpommern), Storkow (Teile A u​nd B), Buchwald u​nd Dallenthin, u​nd der Ida Freiin Senfft v​on Pilsach (1826–1891), d​er Tochter d​es Ernst Freiherr Senfft v​on Pilsach. Sie hatten zusammen v​ier Söhne. Diese w​aren der Kunsthistoriker Udo v​on Alvensleben (1897–1962), Busso v​on Alvensleben (1898–1918), Ludolf Jakob v​on Alvensleben (1899–1953) u​nd Wichard v​on Alvensleben (1902–1982). Sein Enkel i​st der Botschafter a. D. Busso v​on Alvensleben (* 1949).

Leben

Nach Besuch d​es Gymnasiums[2] i​n Wernigerode u​nd bis 1870 d​ann zwei Jahre[3] d​er Ritterakademie i​n Dom Brandenburg meldete e​r sich k​urz vor d​er Reifeprüfung b​ei Kriegsausbruch 1870 a​ls Kriegsfreiwilliger, w​urde auf e​iner Patrouille b​ei Weißenburg verwundet u​nd nahm n​ach seiner Genesung a​n der Belagerung v​on Paris teil. Nach d​em Kriege b​lieb er zunächst i​m Heeresdienst u​nd schied 1880 a​ls Rittmeister aus, u​m die Bewirtschaftung d​es väterlichen Gutes Wittenmoor z​u übernehmen. 1886 e​rbte er v​on seinem Onkel August Henning v​on Kröcher dessen Forstrevier Sichau-Tarnefitz. 1908 e​rbte er d​as Gut Plutowo, Kreis Kulm i​n Westpreußen, d​as ebenfalls z​uvor seinem Onkel gehört hatte.

Alvensleben übernahm zahlreiche Ehrenämter, w​ar Kreisdeputierter, Mitglied d​er Provinzialsynode u​nd des Bezirksausschusses. 1911 wählte i​hn die Familie z​um Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses. 1912 w​urde er z​um königlich preußischen Kammerherrn ernannt. Weiterhin engagierte e​r sich bereits s​eit 1884 u​nd folgend 1894[4] a​ls Rechtsritter d​es Johanniterordens s​owie als Kapitellritter u​nd Kommandeur d​er Ballei Utrecht d​es Deutschen Ordens. Unter seinem Kirchenpatronat w​urde die Kirche i​n Wittenmoor n​eu gebaut. Wittenmoor u​nd stufenweise d​ie anderen Güter g​ab er s​chon zu Lebzeiten i​n die Hände d​er Nachfahren.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1941. Teil A, Adelige Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. In: Der "Gotha", bis 1942. Vorgänger des GHdA ab 1951. 40. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 22 (kit.edu [abgerufen am 27. August 2021]).
  2. Jahres-Bericht des Gymnasiums zu Wernigerode über das Schuljahr von Ostern 1865 bis Ostern 1866, mit welchem zu der oeffentlichen Prüfung am 20. und 21. März ehrerbietigst einladet der Rector Wilhelm Bachmann. Druck von B. Angerstein, Wernigerode 1866, S. 11 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 27. August 2021]).
  3. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 bis 1913. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Zögling Ludolf von Alvensleben-No.: 1253. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 279.
  4. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1905. Auflage. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 30–257 (kit.edu [abgerufen am 27. August 2021]).
  5. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher V. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und größeren Höfe der Provinz Sachsen. Verzeichnis mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerreinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Niekammer. 3. Auflage. V der Reihe Niekammer. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 86–87 (slub-dresden.de [abgerufen am 27. August 2021]).
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