Lubomino
Lubomino (deutsch Arnsdorf) ist ein Dorf mit etwa 1200 Einwohnern im Powiat Lidzbarski in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 3600 Einwohnern und bildet mit Karbówka (Karben) ein Schulzenamt.
Lubomino | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Lidzbark Warmiński | ||
Gmina: | Lubomino | ||
Geographische Lage: | 54° 4′ N, 20° 14′ O | ||
Einwohner: | 1163 ([1]) | ||
Postleitzahl: | 11-135 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NLI | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW 507: Braniewo – Orneta ↔ Dobre Miasto | ||
Wolnica – Lubomino | |||
Eisenbahn: | PKP-Strecke 221: Braniewo ↔ Gutkowo (– Olsztyn) | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Kaliningrad | |||
Geographische Lage
Das Dorf liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich von Dobre Miasto (Guttstadt), 24 Kilometer westlich von Lidzbark Warmiński (Heilsberg) und 36 Kilometer nordwestlich von Olsztyn (Allenstein).
Geschichte
Arnold, der Bruder des Bischofs Eberhard von Neiße, erhielt die Handfeste des Dorfes nach Kulmer Recht am 12. August 1308. Das Dorf, das nach seinem Gründer Arnoldsdorf oder Arnsdorf genannt wurde, erhielt 120 Hufe, davon zehn Hufe für den Schulzen Arnold zzgl. weiterer zehn Freihufe. Nach dem Tod Arnolds erbten seine Söhne Dietrich und Heinrich jeweils die Hälfte.[2] Zwischen 1340 und 1370 entstand die Pfarrkirche St. Katharina. Die letzten beiden Geschosse des Kirchturms wurden aber erst 1480 fertiggestellt.[3] Die dem Schulzen zustehenden Fläche schrumpfte bis 1527, als die zwei Dorfschulzen zusammen nur noch über 3,5 Hufe verfügten. Am 28. Mai 1527 erneuerte Mauritius Ferber die Handfeste und erhöhte die Zahl der Schulzenhufen um vier. Weiterhin wurde die zum Dorf gehörige Fläche auf 149 Hufe, bzw. 2540 Hektar erhöht, so dass Arnsdorf das größte Dorf des Ermlands war.[2] 1807 brannte das Kirchenschiff aus und wurde, wesentlich verändert, wiederhergestellt. 1922 wurde die Kirche umfassend renoviert.[3]
Im Jahr 1945 gehörte Arnsdorf zum Landkreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang 1945 von der Roten Armee besetzt. In der Folge kam der Ort an die Volksrepublik Polen. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.
Landgemeinde Lubomino
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche der heiligen Katharina aus dem 14. Jahrhundert verfügt über einen Hochaltar und Seitenaltäre, die zwischen 1726 und 1730 angefertigt wurden. Sie waren ursprünglich in der 1809 abgebrochenen Jesuitenkirche von Braunsberg eingebaut. 1816 wurde die Kanzel durch die Werkstatt Biereichel angefertigt welche vermutlich auch die Altäre ergänzte und veränderte. Das aus Granit gefertigte Weihwasserbecken stammt aus dem 14. Jahrhundert.[3]
Die Rochuskapelle wurde 1617 vom Kaufmann Johann Meier (oder Maier) aus Braunsberg errichtet. Er hatte in Arnsdorf als Knecht gearbeitet und wollte damit Gott für sein Schicksal danken. Bis 1958 wurde die am Ende des Zweiten Weltkrieges ausgebrannte Kapelle wieder aufgebaut. Sie befindet sich an der Straße nach Dobre Miasto (Guttstadt).[3]
Verkehr
Der Ort liegt an der Landstraße 507, die nach etwa zehn Kilometern in nördlicher Richtung durch Orneta und etwa 14 Kilometern durch Dobre Miasto führt. Der geographisch nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad im russischen Oblast Kaliningrad, der zweitnächste ist der Flughafen Danzig in der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Schulwesen
Der Ort verfügt über eine Grund- sowie eine Mittelschule.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Website der Gemeinde Lubomino, Położenie, abgerufen am 19. Februar 2011
- Handbuch historischer Stätten - Ost- und Westpreußen, Historische Stätten, S. 6. Hannover 1966, ISBN 3-520-31701-X
- Ostpreußen.net, Lubomino - Arnsdorf, 18. November 2004
- Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A-F, Halle 1821, S. 33, Ziffer 1046.
- Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 110, Ziffer 34.
- Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 19, Ziffer 14.
- Michael Rademacher: Heilsberg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Für 1905: Gemeindelexikon Königreich Preußen I, Heft I Ostpreußen, Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905, hier nach genealogy.net
1933: Einwohnerbuch (Adreßbuch) für Stadt und Kreis Heilsberg, 1936, S. 16. hier nach genealogy.net
1937: Einwohnerbuch (Adreßbuch) für Stadt und Kreis Heilsberg, 1938, S. XXXIV, hier nach genealogy.net
2010: Website der Gemeinde Lubomino, Położenie, abgerufen am 19. Februar 2011 - Website der Gemeinde, Kultura i oświata, kalendarium imprez, abgerufen am 19. Februar 2011