Lubliner Union (Gemälde)

Lubliner Union (polnisch Unia lubelska) i​st ein Monumentalgemälde d​er Historienmalerei d​es polnischen Malers Jan Matejko a​us dem Jahre 1869.

Lubliner Union
Jan Matejko, 1869
Öl auf Leinwand
298× 512cm
Muzeum Lubelskie w Lublinie, Lublin
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Das Gemälde gehört z​u Matejkos Zyklus v​on Bildern z​u wichtigen historischen Momenten Polens. Gemalt w​urde das Bild z​ur Erinnerung z​um 300. Jahrestag d​er Polnisch-Litauischen Union, d​ie beim Wahl-Sejm 1569 beschlossen wurde. 1874 entschloss m​an sich, d​ie Lubliner Union m​it Spendengeldern für d​as Gebäude d​es Galizischen Landtags i​n Lemberg z​u kaufen.

Die Komposition konzentriert s​ich auf d​ie Zeremonie d​es Unionsschwures i​n Renaissance-Interieur i​m Inneren d​es Lubliner Schlosses. Die Lubliner Union g​ilt als e​ine der besten Arbeiten Jan Matejkos, i​n Anerkennung d​es Wertes d​es Bildes w​urde der Maler 1870 m​it dem Orden d​er Französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Während d​es 2. Weltkrieges befand s​ich das Bild a​ls Beutekunst d​er Deutschen zusammen m​it zwei anderen Werken i​m Dorf Hain i​m Riesengebirge. Zur Erinnerung a​n dieses Geschehen nannte s​ich das Dorf n​ach dem Krieg b​is 1946 Matejkowice.

Das Bild gehört d​em Nationalmuseum Warschau[1] u​nd befindet s​ich in d​er Ausstellung d​es Muzeum Lubelskie[2] i​m Lubliner Schloss.

Dargestellte historische Personen auf dem Bild

  • Die zentrale Figur mit dem Kreuz ist der polnische König und litauische Großfürst Sigismund II. August.
  • Rechts daneben wurde der Primas Polens Jakub Uchański mit weißem Bart und weißem Gewand dargestellt.
  • Mit einer Hand auf der Bibel, mit der anderen eine versiegelte Schriftrolle mit dem Text des Vereinigungsaktes haltend, kniet der Krakauer Kastellan Marcin Zborowski. In Wahrheit lebte dieser schon vier Jahre nicht mehr, war aber ein starker Befürworter einer Polnisch-Litauischen Union und taucht daher auf dem Gemälde auf.
  • Hinter dem Primas stehend verliest der Krakauer Bischof Filip Padniewski den Inhalt des Eides.
  • Mit dem Schwert in der Hand kniet Mikołaj Radziwiłł, genannt der Rote, als einziger litauische Senator, der nicht mit einer Unterschrift unter dem Dokument zugestimmt hat. Das gezogene Schwert symbolisiert eine Drohgebärde gegen den König und die Union.
  • Genauso kniet auch Mikołaj Mielecki in Uniform mit dem Hetmansstab in der rechten Hand. In Wirklichkeit erhielt er das Amt eines Hetmans der großen Krone erst 1578.
  • Links vom König im Vordergrund erhebt sich der Bischof von Vilnius Walerian Protasewicz von seinem Sessel. Aufgrund seines Gesundheitszustands und seines vorgerückten Alters war er nicht in Lublin anwesend. Der ihn stützende Jan Łaski war ebenfalls nicht in Lublin, denn er starb bereits 1560.
  • Im roten Kardinalsgewand sitzt Stanisław Hozjusz auf einem Sessel, auf den sich der Wojewode Posens Łukasz III Górka stützt, der gar nicht in Lublin dabei war. Matejko platziert ihn aber auf dem Gemälde, um die Größe des Reiches Großpolen zu symbolisieren.
  • Mit dem Marschallsstab porträtiert wurde der Marschall der großen Krone Jan Firlej.
  • Ganz oben links mit zum Schwur erhobener Hand steht der preußische Prinz Albrecht Friedrich von Hohenzollern.
  • Auf der rechten Seite des Bildes steht die Schwester des Königs, Anna Jagiellonka, die zwar nicht in Lublin dabei war, aber mit ihrem Auftauchen im Gemälde und ihrem gekrönten Haupt die Kontinuität der dynastischen Politik der Jagiellonen symbolisiert. Für ihr Abbild orientiert sich Matejko am Porträt der Königin in Krönungsornat, das in der Wawel-Kathedrale aufbewahrt wird.
  • Rechts fast am Bildrand schwarz gekleidet und mit weißem Bart steht Andrzej Frycz Modrzewski, der Autor des Werkes Die Verbesserung der Republik. Modrzewski umfasst auf dem Bild einen Bauern, was die verbreitete Idee der Gleichheit an Rechten für Bauern, Bürger und Adlige symbolisieren soll.
  • Das Banner mit dem Erzengel Michael, dem Wappen der Russen, hält der spätere Kastellan der Prinz von Brazlaw Michał Wiśniowiecki (gest. 1616) in der Hand. Dieser symbolisiert den Boden, der zu der Zeit zur Krone Sigmunds II August gehörte. Mit dem Prinzen begann eine große Zeit des Glückes und der Macht für die Linie der Wiśniowiecki im Osten.
  • Neben dem Prinzen steht der Wojewode Bracławs (1566–1571) und Hetman der litauischen Felder (1567–1571) Prinz Roman Sanguszko. Matejko bezog sich damit auf zukünftige Erfolge der polnischen Armee der polnisch-litauische königlichen Republik im 17. Jahrhundert, deren Symbol die Flügelhusaren waren.

Einzelnachweise

  1. Muzeum Narodowe w Warszawie: Unia lubelska
  2. Muzeum Lubelskie w Lublinie: Jan Matejko, Unia lubelska
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