Louis Ody
Louis Ody (* 21. Januar 1869 in Genf; † 28. November 1908 in Freiburg) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Er war katholisch und stammte aus Vaulruz. Seine Eltern waren François Eugène Charles Ody, Zimmermann in Vaulruz, der in Genf zum Großindustriellen aufstieg, und Marie Romaine geb. Grandjean. Sein älterer Bruder Firmin war Genfer Grossrat (1892–1919) und Nationalrat (1911–1920). Louis Ody heiratete 1900 Emma Rite Joséphine Ruffino, geboren in Pistoia (Italien).
Nach den unteren Klassen in Genf und in einem religiösen Institut in Marseille besuchte er das Kollegium St. Michael (1888–1890) und die Universität Innsbruck, bevor er Rechtswissenschaften in München studierte. Zum Abschluss seiner juristischen Ausbildung kehrte er nach Freiburg zurück, verließ jedoch erneut die Stadt, um seine Rechtsstudien in Berlin und Paris zu vervollständigen.
Als Präsident der Nuithonia und der französischen Sektion des Schweizerischen Studentenvereins (1890) sowie als Mitgründer der Sarinia (1895) engagierte er sich in Studentenverbindungen, die man als politische Kaderschmieden für die Konservativen bezeichnen konnte.
Am 8. Oktober 1898 wurde er zum Oberamtmann des Greyerzbezirks ernannt, als Nachfolger von Louis Weck, der zum Präsidenten des Bezirksgerichts Sense gewählt worden war. Er übte dieses Amt bis zu seiner Wahl in den Staatsrat am 29. Dezember 1906 aus. Nach einer Neuverteilung der Direktionen übernahm er – erneut als Nachfolger von Louis Weck – die Polizei- und Gesundheitsdirektion. Für kurze Zeit war er der einzige Staatsrat, der keinen Sitz im Grossrat hatte. Im Militär war er Hauptmann des Bataillons 16.
Am 28. November 1908 starb Louis Ody an den Folgen einer Leberkrankheit in Ausübung seines Amtes.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.