Loja (Ecuador)
Loja, auch Inmaculada Concepción de Loja, ist eine Stadt am südlichen Ende der Cordillera Real in Ecuador. Bis zur peruanischen Grenze sind es 108 km. Loja hat 130.000 Einwohner (2011) und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Höhe von ca. 2380 m Höhe im Andenhochland verleiht dem Ort ein ganzjährig mildes Klima.
Loja | ||
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Loja auf der Karte von Ecuador | ||
Basisdaten | ||
Staat | Ecuador | |
Provinz | Loja | |
Kanton | Loja | |
Stadtgründung | 8. Dezember 1548 | |
Einwohner | 180.617 (2010) | |
– im Ballungsraum | 214.855 | |
Stadtinsignien | ||
Detaildaten | ||
Fläche | 286 km2 | |
Bevölkerungsdichte | 632 Ew./km2 | |
Höhe | 2060 m | |
Gewässer | Río Zamora | |
Vorwahl | (+593) 7 | |
Zeitzone | UTC−5 | |
Stadtvorsitz | Jorge Bailón Abad | |
Website | ||
Loja liegt an der Panamericana zwischen Cuenca im Norden und der Grenze zu Peru im Süden, beides etwa 5 Busstunden von Loja entfernt.
Geschichte
Loja wurde ursprünglich 1546 auf Befehl Gonzalo Pizzaros unter dem Namen La Zarza („Der Dornbusch“) im Tal von Catamayo gegründet, einem Ort, an dem sich heutzutage der Flughafen Catamayo befindet. Nach Malariaproblemen und einem schweren Erdbeben wurde Loja im Jahr 1548 an heutiger Stelle neu gegründet. Der Neugründer Don Alonso de Mercadillo kam aus Loja, Granada und gab der Stadt den Namen seiner Heimat. Somit kann Loja auf eine fast 500-jährige Geschichte zurückblicken. Loja war Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen der spanischen Besatzer, um das Gold der Region Zaruma und Nambija im Süden Ecuadors zu plündern und war als Befestigung gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung geplant. Hierdurch wurde Loja zur Gründungszeit eine einflussreiche Stadt, die mit Quito und Guayaquil in ihrer Bedeutung mithalten konnte und eine wichtige Handelsachse für die Kolonisatoren darstellte. Im Juli 1802 besuchte Alexander von Humboldt auf seiner Amerikareise Loja und studierte hier die regionale Gattung der sogenannten Chinarindenbäume.[1] Am 18. November 1820 erklärte Loja seine Unabhängigkeit von Spanien. Die koloniale Epoche spiegelt sich in den gut erhaltenen kleinen Gassen der Altstadt wider. Loja ist bemüht, die architektonischen Wurzeln der Kolonialzeit zu erhalten.
Bildung und Kultur
Hochschulen und Universitäten
In Loja ist sowohl die Universidad Nacional de Loja als auch die Universidad Técnica Particular de Loja beheimatet. Neben der Universidad Nacional befindet sich der botanische Garten der Stadt auf vier Hektar mit Pflanzen der Regionen Loja, El Oro und Zamora/Chinchipe.
Kultur, Museen und typisches Essen
Direkt an der zentralen Plaza Lojas befindet sich das Museo del Banco Central, in dem es Ausstellungsstücke zur regionalen Archäologie, Natur der Region, der kolonialen Stadtgeschichte sowie wichtigen Personen der Stadt und regionale Kunst und Kunsthandwerk zu sehen gibt.
In einem Konvent aus dem 17. Jahrhundert befindet sich das Museo de Madres Conceptas. Außerdem gibt es das 2004 eingeweihte archäologische Museum mit vielen präkolumbianischen Artefakten, unter anderem der Valdivia-Kultur. Ein Musik-Museum wurde ebenfalls 2004 eingeweiht und befindet sich im historischen Zentrum der Stadt. Hier sind Ausstellungen zu regionalen Musikern und Komponisten neben über 7000 Partituren und Instrumenten aus 200 Jahren Musikgeschichte zu sehen. Direkt im Regierungsgebäude der Provinzialregierung befindet sich ein Museum zu Ehren von Matilde Hidalgo, der ersten Frau, die in Ecuador ein Medizinstudium aufnahm und abschloss und erste Frau Ecuadors, die in ein Parlament gewählt wurde.
Typisches Essen der Region sind neben Meerschweinchen vom Grill und fritada, einem Gericht mit Schweinefleisch auch tamales und humitas aus Maismehl.
Neben der zentralen Kathedrale der Stadt gibt es die Kirchen San Francisco, San Sebastian und Santo Domingo im historischen Zentrum. Die „Calle Lourdes“ ist die am besten erhaltene historische kleine Straße mit zahlreichen bunt gemalten Häusern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die erste Windkraftanlage Ecuadors mit 11 Generatoren und einer Gesamtleistung von 60 Mio. kWh im Jahr liegt etwas außerhalb der Stadt in Villonaco. Ein Informationszentrum bietet den Besuchern Einblicke in Konstruktion und Funktionsweise der Anlage.
Verkehr
Etwa 18 km westlich der Stadt befindet sich der Flughafen Catamayo.
Söhne und Töchter der Stadt
- Benjamín Carrión (1898–1979), Schriftsteller, Politiker, Diplomat und Universitätsdozent
- Matilde Hidalgo (1889–1974), Ärztin, Politikerin, Frauenrechtlerin
- Diego Luzuriaga (* 1955), Komponist
- Jamil Mahuad (* 1949), Präsident Ecuadors 1998–2000
- Pablo Palacio (1906–1947), Schriftsteller
Weblinks
- Homepage der Universidad Nacional de Loja (spanisch)
- Homepage der Universidad Técnica Particular de Loja (spanisch)
- Homepage des Honorable Concejo Provincial de Loja (Seiten der Provinzregierung, spanisch)
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Einzelnachweise
- Andreas W. Daum: Alexander von Humboldt. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73435-9, S. 58.