Loiching
Loiching ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Dingolfing-Landau | |
Höhe: | 385 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,89 km2 | |
Einwohner: | 3657 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84180 | |
Vorwahlen: | 08731, 08744, 08732, 08702 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGF, LAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 79 124 | |
Gemeindegliederung: | 46 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 4 84180 Loiching | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Günter Schuster | |
Lage der Gemeinde Loiching im Landkreis Dingolfing-Landau | ||
Geografie
Lage
Loiching liegt in der Region Landshut. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Isartal im Norden mit Kronwieden nach Süden zu und reicht, sich auf zwei Täler verteilend, über ein vorwiegend land- und forstwirtschaftlich geprägtes Hügelland über den Ort Wendelskirchen fast bis zum nördlichen Höhenrücken des Vilstales.
Gemeindeteile
Die Gemeinde hat 46 Gemeindeteile:[2][3]
- Anzenbrunn
- Atzbach
- Baiersdorf
- Baumgarten
- Bergham
- Buchet
- Deixlerb
- Ehrenreith
- Erb
- Eßig
- Feldkirchen
- Goben
- Göttersdorf
- Grafenwald
- Gummeringerau
- Haindlfing
- Heck
- Heising
- Kronwieden
- Krottenthal
- Lehen
- Loiching
- Loichingermoos
- Maßendorf
- Nußberg
- Oberspechtrain
- Oberteisbach
- Oberwolkersdorf
- Oed
- Pfeffersberg
- Piegendorf
- Pischelsdorf
- Polling
- Rampelsberg
- Reinöd
- Reit
- Staudach
- Stelzenberg
- Stemmern
- Sterzenreith
- Unterspechtrain
- Unterwolkersdorf
- Wastlmühle
- Weigendorf
- Wendelskirchen
- Wornstorf
Gemarkungen
Es gibt die Gemarkungen Loiching und Weigendorf.
In der Gemarkung (ursprüngliche Gemeinde) Loiching liegen die Gemeindeteile Loiching, Bergham, Eßig, Feldkirchen, Gummeringerau, Kronwieden, Loichingerau, Loichingermoos, Oed, Wastlmühle. Die übrigen Gemeindeteile liegen in der Gemarkung (ehemaligen Gemeinde) Weigendorf.
Gewässer
Der Scheiblbach durchströmt einen großen Teil des Gemeindegebiets von seiner Quelle beim Weiler Pischelsdorf im Süden nordwärts bis zu seiner Mündung in die Isar unmittelbar östlich der Isarbrücke. Der Bach hat eine Länge von 6,7 km. Bis zur Mündung des Baiersdorfer Bachs etwas oberhalb von Weigendorf wird er auch Pischelsdorfer Bach genannt.
Nordwestlich des Gemeindeteils Kronwieden erstrecken sich die Weiher im Loichingermoos.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte am 25. August 885. Kaiser Karl III., genannt „der Dicke“, schenkte der Kapelle in Ötting den neunten Teil der Einkünfte aus 21 zum Königsgut gehörenden Ortschaften, darunter „Liuchingan“, Loiching. Die Streulage dieser Königsgüter lässt darauf schließen, dass ihre Größe nicht unerheblich gewesen sein dürfte. Vermutlich sind sie aus agilolfingischem Herzogsgut hervorgegangen.
Lange Zeit gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Herrschaftsbereich der Grafen von Frontenhausen und fiel nach deren Aussterben 1226 als Erbe an die Bischöfe und das Domkapitel von Regensburg. Die weltliche Herrschaft kam 1386 an das Herzogtum Bayern. Loiching, Weigendorf und Höfen (ohne den zum Markt Teisbach gehörigen Teil Höfens) waren im herzoglichen und kurfürstlichen Bayern Obmannschaften des Amtes Teisbach im Landgericht Teisbach. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Loiching (aus den Obmannschaften Loiching und Höfen) und Weigendorf. Teile der früheren Gemeinde Weigendorf gehörten jedoch zu anderen Herrschaftsbereichen. Das Gebiet der ehemaligen Obmannschaft Höfen musste auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung am 1. Januar 1946 an die Marktgemeinde Teisbach (Ortsteile Höfen (einschl. Neuhausen), Schönbühl und Gaubitzhausen) und an die Stadt Dingolfing (Ortsteil Grüblhof einschl. Rostmühle) abgetreten werden.
Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Loiching und Weigendorf schlossen sich am 1. April 1971 freiwillig im Rahmen der Gemeindegebietsreform mit Sitz in Weigendorf zusammen.[4] In den Jahren 1978 und 1979 war die Gemeinde Loiching Teil der Verwaltungsgemeinschaft Niederviehbach mit Sitz in Niederviehbach. Diese wurde auf Betreiben der Gemeinde Loiching zum Stichtag 1. Januar 1980 aufgelöst. Der Sitz der Gemeinde Loiching ist seither im Dorf Loiching.[5]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2896 auf 3590 um 694 Einwohner bzw. um 24 %.
- 1961: 2166 Einwohner
- 1970: 2296 Einwohner
- 1987: 2871 Einwohner
- 1991: 3109 Einwohner
- 1995: 3316 Einwohner
- 2000: 3528 Einwohner
- 2005: 3595 Einwohner
- 2010: 3546 Einwohner
- 2015: 3508 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Günter Schuster (CSU).[6] Dieser wurde am 15. März 2020 ohne Gegenkandidat mit 93,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Gemeinderat
Kommunalwahl 2020 Sitze:[7]
Die Wahlbeteiligung betrug 64,8 %. Gegenüber der Amtszeit 2014–2020 blieben CSU und FWG in der Anzahl der Sitze unverändert; die SPD musste einen Sitz an die neu kandidierenden Grünen abgeben.
Wappen
Blasonierung: „Durch einen oben dornenförmig, unten lappenförmig gestalteten silbernen Schrägbalken geteilt von Grün und Rot; oben ein schräger silberner Fisch, unten ein schräger silberner Schlüssel.“[8]
Dieses Wappen wird seit 1982 geführt. | |
Wappenbegründung: Der Kerbschnitt des Schrägbalkens und die Farben Rot und Silber sind aus dem Wappen der Grafen von Frontenhausen übernommen, die im Mittelalter die Herrschaft Teisbach innehatten, zu der das heutige Gemeindegebiet von Loiching gehörte. Über Bischof Konrad IV. von Regensburg, ein Graf von Frontenhausen, kam die Herrschaft Teisbach durch Erbschaft 1226 an das Hochstift Regensburg, dessen Wappenemblem, ein silberner Schrägbalken in Rot, ebenfalls im Loichinger Gemeindewappen erkennbar ist. Erst 1386 erwarben die bayerischen Herzöge das Gericht Teisbach. Fisch und Schlüssel, die Attribute des heiligen Petrus, sind aus dem Siegel des Regensburger Domkapitels hergeleitet und verweisen zugleich auf das Peter und Paul-Patrozinium der Pfarrkirche von Loiching. Der Fisch und die an Wellen erinnernde Gestaltung des Balkens symbolisieren auch die geografische Lage des Gemeindegebiets beiderseits der Isar. |
Gemeindepartnerschaften
- Polen: Partnergemeinde ist die Gemeinde Sławoborze (deutsch Stolzenberg) im Kreis Świdwiński.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Loiching ist ein stattlicher einschiffiger Bau, der in der Grundanlage aus der Zeit der Spätromanik stammt. Der Chor sowie das Langhausgewölbe und der Turm datieren um die Mitte des 15. Jh. Die Einrichtung der Kirche ist größtenteils barock. Beeindruckend ist der Hochaltar aus dem Jahr 1628, der die gesamte Höhe des Chorraums einnimmt und von zwei überlebensgroßen Statuen der beiden Kirchenpatrone flankiert wird. Die Bedeutung des stattlichen Pfarrhofs als ehemaliger Sommersitz des Regensburger Domkapitels ist noch heute erkennbar.
Kapelle Heimlichleiden
Nahe der Grenze zur Stadt Dingolfing befindet sich die frei stehende zum Ortsteil Oberteisbach gehörende Kapelle Heimlichleiden.
Bau- und Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 16, im produzierenden Gewerbe 183 und im Bereich Handel und Verkehr 151 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 104 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1290. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 115 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.344 ha, davon waren 2090 ha Ackerfläche und 247 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 119 Kindern
- Volksschulen: eine mit 18 Lehrern und 313 Schülern
Ehrenbürger
- Altbürgermeister Johann Huber
- Pfarrer Lorenz Speckner
- Altbürgermeister Max Haslbeck
- Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Sebastian Schall
- Pfarrer Albert Menhart
- Altbürgermeister Reiner Schachtner
- Pfarrer Josef Forstner
Literatur
- Martin Hobmeier: Chronik der Gemeinde Loiching. Weltliches und Kirchliches aus den Altgemeinden Loiching und Weigendorf. Band II, Wälischmiller'sche Buch- und Offsetdruckerei, Dingolfing 1989, DNB 900293233
- Hermann Raith: Der Konflikt zwischen den Gemeinden Teisbach und Loiching um die sog. „Teisbacher Enklave“: ein rechtshistorischer Beitrag zur Problematik der Gemeindebildung in Bayern im 19. und 20. Jahrhundert. Dissertation, Regensburg 2007. Eichendorf Verlag, 2007, ISBN 978-3-930648-70-2
Weblinks
- Gemeinde Loiching
- Loiching: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,66 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Loiching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. September 2018.
- Gemeinde Loiching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 447 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Werner Kohl: Die Entwicklung unserer Gemeinde 1971–1985. in: Gemeinde Loiching (Hrsg.): Festschrift zum 1100jährigen Jubiläum der Gemeinde Loiching (885–1985). Loiching 1985, S. 59–95
- Bürgermeister. Gemeinde Loiching, abgerufen am 9. September 2020.
- https://www.loiching.de/rathaus/gemeinderat/
- Eintrag zum Wappen von Loiching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte