Liste der Stolpersteine in Königslutter

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Königslutter enthält a​lle Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Kunst-Projekts v​on Gunter Demnig i​n Königslutter a​m Elm verlegt wurden. Mit i​hnen soll d​er Opfer d​es Nationalsozialismus gedacht werden, d​ie in Königslutter lebten u​nd wirkten. Am 2. August 2011 wurden z​wei Stolpersteine verlegt.[1]

Liste der Stolpersteine

f1 Karte m​it allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bild Person, Inschrift Adresse Verlegedatum Anmerkung
Hier wohnte
Adolf Klimt
Jg. 1897
Berufsverbot
Zwangsarbeit 1942
Strafkompanie Todt
1943/1944 Straflager
in Paris
befreit/überlebt
Bahnhofstraße 16
2. Aug. 2011 Adolf Klimt wurde am 28. März 1897 geboren. Während des Ersten Weltkrieges war er Frankreich eingesetzt.[2] Danach beendete er seine Ausbildung und wurde Lehrer am Gymnasium in Delligsen, wo er seine spätere Frau Henny Nelke kennenlernte und heiratete. Als er sich 1935 weigerte, sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden zu lassen, wurde er im April 1936 nach Hasselfelde versetzt, wo er an der Mittelschule unterrichtete. 1938 wurde ihm Berufsverbot als Lehrer erteilt; er fand dann eine Anstellung als Buchhalter im örtlichen Sägewerk. Bei der Mobilmachung zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er in Reservelazaretten in Quedlinburg und Braunschweig eingesetzt und ab 1942 in einer Strafkompanie der Organisation Todt, wo er abermals nach Frankreich verlegt wurde. 1945 kehrte er nach Hasselfelde zurück und zog 1948 mit seiner Frau nach Königslutter. Dort unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung am Gymnasium. Adolf Klimt starb im Mai 1966.[3]
Hier wohnte
Henny Klimt
geb. Nelke
Jg. 1898
deportiert 1945
Theresienstadt
befreit/überlebt
Henny Klimt wurde 1898 als Henny Nelke geboren. Sie war mit Adlf Klimt verheiratet und lebte in Delligsen. Zusammen hatten sie drei Kinder (Elisabeth, geb. 9. Juni 1924, Annemarie, geb. 31. Dezember 1925 und Ilse, geb. 25. Juli 1929) 1936 zog sie zusammen mit ihrer Familie nach Hasselfelde. Im Februar 1945 wurde sie von dort in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie als Kindergärtnerin tätig war und im Mai 1945 befreit werden konnte. Nach ihrer Befreiung zog sie wieder zurück nach Hasselfelde und 1948 mit ihrem Mann nach Königslutter in die Bahnhofstraße 16. Sie starb 1975.[3]

Verlegungen

  • 2. August 2011: zwei Stolpersteine an einer Adresse

Einzelnachweise

  1. Stolpersteine in Königslutter erstrahlen in neuem Glanz In: regionalheute.de, abgerufen am 29. Mai 2019.
  2. Blühende Bäume: Eine Erzählung aus dem 1. Weltkrieg (1914–1918) von Adolf Klimt In: Tetzelzeitung Nr. 16, braunschweig-touren.de, abgerufen am 5. Juni 2019. (PDF; 2,3 MB, S. 14)
  3. Thomas Gaevert: Überleben unter dem Hakenkreuz: Die Geschichte der Familie Klimt In: thomas-gaevert.de, abgerufen am 5. Juni 2019. (Sendung SWR2 Tandem vom 25. September 2013 mit ausführlichem Manuskript)
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