Liste der Stolpersteine in Detmold
Die Liste der Stolpersteine in Detmold enthält Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Detmold verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Detmold lebten und wirkten. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft sind nach aktuellem Kenntnisstand 173 Mitbürger umgebracht worden.[1]
Liste der Stolpersteine
Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
Nr. | Bild | Inschrift Person |
Verlegedatum | Adresse | weitere Informationen | Grund |
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1 | Irmgard Heiss geb. Stellbrink Jg. 1897 eingewiesen 1941 Heilanstalt Weilmünster tot an Folgen 1944 Lindenhaus-Brake |
Hier wohnte12. Mai 2011 | Hubertusstraße 10 () |
Irmgard Stellbrink wurde 1897 in Münster geboren und wohnte ab 1903 in Detmold im Haus Hubertusstraße 10. Auf Grund psychischer Erkrankung wurde sie 1925 im Lindenhaus in Brake aufgenommen. Später folgten Aufenthalte in Gütersloh und Lengerich. 1941 wurde sie von Lengerich in die Heilanstalt Weilmünster verlegt. Im Januar 1944 konnten ihre Schwestern sie aus dem Krankenhaus holen. Sie konnten Irmgard jedoch nicht angemessen pflegen und lieferten sie im April wieder in das Lindenhaus ein. Dort verstarb sie am 3. Oktober 1944 an Tuberkulose infolge mangelhafter Ernährung.[2] | Euthanasie | |
2 | Betty Gerda Herzberg Jg. 1922 deportiert 1942 Theresienstadt 1944 Auschwitz ermordet |
Hier wohnte23. Juni 2020 | Lange Straße 71 Ecke Karlstraße () |
Moritz und Johanna Herzberg waren seit 1919 Inhaber eines Konfektionswarengeschäftes in der Langen Straße 71. Nachdem Moritz Herzberg 4 Wochen im KZ Buchenwald inhaftiert war, versuchte die Familie aus Deutschland zu fliehen. Fritz Herzberg wurde mit einem Kindertransport nach England geschickt, mit der Hoffnung seine Familie von dort aus zu retten. 1942 erfuhr Fritz, dass Vater Moritz Herzberg, Mutter Johanna Herzberg, Großmutter Emilie Esther Frank und Schwester Betty Gerda Herzberg nach Theresienstadt deportiert wurden. Moritz Herzberg und Emilie Esther Frank starben dort. Johanna Herzberg und Betty Gerda Herzberg wurden in Auschwitz ermordet. Insgesamt wurden 14 Mitglieder der Familie ermordet.
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3 | Emilie Esther Frank geb. Steinberg Jg. 1851 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet 1.5.1943 |
Hier wohnte|||||
4 | Fritz Fred Herzberg Jg. 1921 Kindertransport 1939 England |
Hier wohnte|||||
5 | Johanna Herzberg geb. Frank Jg. 1885 deportiert 1942 Theresienstadt 1944 Auschwitz ermordet |
Hier wohnte|||||
6 | Moritz Herzberg Jg. 1880 Schutzhaft 1938 Buchenwald deportiert 1942 Theresienstadt ermordet 5.1.1944 |
Hier wohnte
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7 | Samuel Valk Jg. 1891 'Schutzhaft' 1938 Buchenwald deportiert 1941 Riga 1944 Stutthof ermordet |
Hier wohnte29. Jan. 2022 | Hermannstraße 29 () |
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8 | Hedwig Valk geb. Lion Jg. 1892 deportiert 1941 Riga deportiert 1944 Stutthof ermordet 12.1.1945 |
Hier wohnte|||||
9 | Hilde Valk Jg. 1924 deportiert 1941 Riga deportiert 1944 Stutthof ermordet 12.1.1945 |
Hier wohnte|||||
10 | Edit Valk Jg. 1926 deportiert 1941 Riga deportiert 1944 Stutthof ermordet 18.12.1944 |
Hier wohnte|||||
11 | Hildegard Kleesiek Jg. 1923 als asozial stigmatisiert verhaftet 1943 SS-Sonderlager Moringen 1943 Ravensbrück ermordet 7.12.1944 |
Hier wohnte29. Jan. 2022 | Hornschen Straße 23 () |
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12 | Anneliese Lükermann Jg. 1917 eingewiesen 1935 Heilanstalt Eben-Ezer Lemgo 'verlegt' Feb. 1945 Lindenhaus Brake ermordet 28.3.1945 |
Hier wohnte29. Jan. 2022 | Grabbe-Schulhof früher Werrestr. 14 heute: Georg-Weerth-Str. überbaut durch Gebäude des Grabbe-Gymnasiums () |
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13 | Margarete Lükermann Jg. 1926 eingewiesen 1943 Heilanstalt Eben-Ezer Lemgo 'verlegt' Feb. 1945 Lindenhaus Brake ermordet 20.3.1945 |
Hier wohnte[8] |
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Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Gedenkbuch Detmold
- Irmgard Heiss (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) auf gedenkort-t4.eu
- Zum Gedenken eines Holocaust-Überlebenden aus Detmold. In: Lippische Landes-Zeitung. 11. Juni 2021, abgerufen am 2. September 2021 (deutsch).
- Yvonne Glandien: Fünf neue Stolpersteine erinnern in Detmold an das Schicksal der Familie Herzberg. In: Lippische Landes-Zeitung. 23. Juni 2020, abgerufen am 2. September 2021 (deutsch): „'Ich merke, dass ich langsam Frieden finde', erzählt [Joanne Herzberg] auf dem anschließenden Weg in den Schlosspark. Hier hat Opernsängerin Megan Marie Hart noch ein besonderes Geschenk. Sie singt das Gebet 'Awinu Malkenu', ein Bittgebet. 'Es war das Lieblingsstück meines Vaters'.“
- Jost Wolf, Yvonne Glandien: Farbanschlag auf Herzberg-Stolpersteine. In: Lippische Landes-Zeitung. 11. September 2020, abgerufen am 2. September 2021 (deutsch): „[Der Aufkleber] zeigt vier Zeichnungen historischer Personen – darunter Paul von Hindenburg und Adolf Hitler – sowie ein Hakenkreuz.“
- Gudrun Mitschke-Buchholz: Hildegard Kleesiek. In: Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold. 4. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch).
- Gudrun Mitschke-Buchholz: Anneliese Lükermann. In: Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold. 4. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch).
- Gudrun Mitschke-Buchholz: MargareteLükermann. In: Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold. 4. Februar 2022, abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch).