Liste der Kulturgüter in Sarnen

Die Liste d​er Kulturgüter i​n Sarnen enthält a​lle Objekte i​n der Gemeinde Sarnen i​m Kanton Obwalden, d​ie gemäss d​er Haager Konvention z​um Schutz v​on Kulturgut b​ei bewaffneten Konflikten, d​em Bundesgesetz v​om 20. Juni 2014 über d​en Schutz d​er Kulturgüter b​ei bewaffneten Konflikten[1] s​owie der Verordnung v​om 29. Oktober 2014 über d​en Schutz d​er Kulturgüter b​ei bewaffneten Konflikten[2] u​nter Schutz stehen.

Objekte d​er Kategorien A u​nd B s​ind vollständig i​n der Liste enthalten, Objekte d​er Kategorie C fehlen zurzeit (Stand: 13. Oktober 2021).

Am 25. Mai 2018 beschloss d​er Obwaldner Kantonsrat e​inen Nachtrag v​om 27. März 2018 z​um kantonalen Schutzplan d​er Kulturobjekte v​on regionaler u​nd nationaler Bedeutung d​er Einwohnergemeinde Sarnen (Ortsgebiet Sarnen-Dorf, Ortsgebiet Ramersberg u​nd Ortsgebiet Schwendi-Wilen).[3] Aus d​en bisherigen kantonalen Schutzplänen a​us den Jahren v​on 1992 b​is 2005 w​urde die Villa Landenberg a​ls Schutzobjekte wieder entlassen u​nd 18 Kulturobjekte n​eu in d​ie Schutzpläne aufgenommen. Drei bereits u​nter Schutz stehende Kulturobjekte v​on regionaler Bedeutung wurden n​eu als Kulturobjekte v​on nationaler Bedeutung eingestuft u​nd ein Kulturobjekt v​on bisher nationaler Bedeutung w​urde gemäss d​en Vorgaben d​es Bundes n​eu als Kulturobjekt v​on regionaler Bedeutung klassifiziert.[4]

Kulturgüter

Foto Objekt Kat. Typ Standort Beschreibung
Schützen- und Zeughaus Landenberg
KGS-Nr.: 4299
A G Landenbergstrasse
661370 / 194269
1752 unter Landammann Jost Ignaz Imfeld errichtet. Repräsentativer symmetrischer Barockbau mit flankierenden Kuppeltürmchen.[5]
Doppelhaus «am Grund»
KGS-Nr.: 4300
A G Grossgasse 3 / Grundstrasse 1
661535 / 194088
1588/89 Erweiterung des bestehenden Steinbaus mit mittelalterlichem Wohnturm um einen mächtigen Blockbau. Stattlicher Profanbau von beachtlichen Dimensionen.[6]
Sammlungen des Benediktinerinnenklosters St. Andreas
KGS-Nr.: 4301
A S Brünigstrasse 157
661490 / 193959
Die Sammlungen des Klosters umfassen Handschriften, Bücher, Gemälde, Skulpturen, liturgische Gefässe und Textilien.[7]
Doppelhaus Grundacher
KGS-Nr.: 4302
A G Gesellenweg 4
661689 / 193962
Wohnhaus von 1593, ab 1740 Erweiterung des bisherigen einfachen Bauernhauses zu einem herrschaftlichen Wohnsitz.
Kollegiumskirche St. Martin
KGS-Nr.: 4303
A G Brünigstrasse
661500 / 193721
1964–1966 erbaute Kirche für die Benediktiner der Abtei Muri-Gries und der angeschlossenen Internatsschule. Das von Ernst Studer entworfene Gebäude wurde von den Arbeiten Le Corbusiers beeinflusst.
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
KGS-Nr.: 4304
A G Kirchhofen, Bergstrasse / Kirchstrasse
660920 / 193919
1036 erstmals erwähnt, 1739–1742 vollständiger Neubau durch Franz Singer zu einer imposanten Hallenkirche im barocken Stil. 1881 Vollendung des Westturms. Künstlerisch herausragende Innenausstattung.[8]
Rathaus des Standes Obwalden
KGS-Nr.: 4305
A G Dorfplatz 8
661452 / 194198
1419 erstmals erwähnt, 1468 Wiederaufbau nach Dorfbrand. 1729–1731 weitgehender Neubau unter Einbezug des Erdgeschosses des Vorgängerbaus. Repräsentatives Barockgebäude mit Uhrtürmchen, Interieur aus dem 18./19. Jahrhundert.[9]
Hexenturm
KGS-Nr.: 4308
A G Kirchstrasse
661349 / 194155
Aus Bruchsteinen bestehender Burgturm, um 1285 als Amts- und Wohnsitz der Ritter von Sarnen erbaut. Nutzung als Gefängnis, Archiv, Schatzkammer und Museum. Barocker Dachaufbau von 1715.[10]
Staatsarchiv Obwalden
KGS-Nr.: 8973
A S St. Antonistrasse 4
661748 / 194053
Zentrales Archiv des Kantons Obwalden.
BW Musikaliensammlung des Benediktinerinnenklosters St. Andreas
KGS-Nr.: 9548
A S Brünigstrasse 157
661486 / 193954
Das Kloster besitzt unter anderem 2300 Musikmanuskripte und damit eine der wichtigsten Musikaliensammlungen der Schweiz.[11]
Beinhaus St. Michael
KGS-Nr.: 9743
A G Bergstrasse / Kirchstrasse
660920 / 193919
Um 1500 errichteter spätgotischer Bau westlich der Pfarrkirche. Holzdecke von 1505 mit Flachschnitzereien. 1885 im neogotischen Stil renoviert, 1966–69 zum ursprünglichen Zustand rückgeführt.[8]
BW Archive der Archäologie und Denkmalpflege Obwalden
KGS-Nr.: 10523
A S Brünigstrasse 178
661427 / 193674
Altes Gymnasium
KGS-Nr.: 4306
B G Brünigstrasse 179
661491 / 193600
Ehemaliges Schulgebäude der Abtei Muri-Gries, erbaut 1890/91. Monumentaler, verputzter Neorenaissance-Bau mit reich gegliederten Fassaden.[9]
Altes Kollegium
KGS-Nr.: 4307
B G Brünigstrasse 178
661431 / 193680
1746–1749 nach Plänen von Jakob Singer erbaut. Stattlicher barocker Profanbau von harmonischen Proportionen.[12]
Ehemalige Kaserne (historisches Museum)
KGS-Nr.: 4310
B G Brünigstrasse 127
661559 / 194413
Um 1599 als Zeughaus und Kaserne errichtet, ab 1711 nur noch als Kaserne genutzt. 1855 Aufstockung und Erweiterung, seit 1928 Nutzung als Museums- und Bibliotheksgebäude.[13]
Gasthaus Landenberg
KGS-Nr.: 4311
B G Landenbergstrasse 2
661432 / 194235
BW Kapelle St. Michael
KGS-Nr.: 4312
B G Wilen, Wilerstrasse
659827 / 192452
Barocke Kapelle von 1700–1702.
BW Rotes Haus
KGS-Nr.: 4315
B G Brünigstrasse 156
661458 / 194067
1556 als Wohnhaus für Landammann Niklaus Wirz erbaut, Stammhaus der einflussreichen Familie Wirz. 1832 auf den Erdgeschossmauern weitgehend neu errichtet.[14]
BW Salzherrenhaus
KGS-Nr.: 4316
B G Bahnhofstrasse 4
661531 / 194040
1544 für Landammann Niklaus Imfeld erbautes Wohnhaus, 1562 Wiederaufbau des Obergeschosses nach Brand. Der Name stammt von Salzherr Felix Stockmann (18./19. Jhdt.). 1891 Erweiterung um Apotheke und Umgestaltung.[15]
BW Steinhaus
KGS-Nr.: 4317
B G Dorfplatz 1
661511 / 194170
BW Bauernhaus Enetdornen
KGS-Nr.: 5393
B G Enetdornen 3
657665 / 193517
BW Bauernhaus Arben
KGS-Nr.: 5399
B G Arben 1
657988 / 193813
BW Wohnhaus Cher mit Speicher
KGS-Nr.: 5490
B G Cherweg 2–4
661351 / 193860
BW Bauernhaus Riedhaus
KGS-Nr.: 5515
B G Ried 1
657411 / 192597
BW Wohnhaus Geren mit Speicher
KGS-Nr.: 5548
B G Schwandenstrasse 4
659894 / 193659
BW Bauernhaus Turren
KGS-Nr.: 5685
B G Turren 1
658981 / 193320
BW Sammlung Meinrad Burch-Korrodi
KGS-Nr.: 9421
B S Brünigstrasse 178
661431 / 193680
Umfangreiche graphische Sammlung des Goldschmieds Meinrad Burch-Korrodi, untergebracht im Alten Kollegium.
Kantonsbibliothek Obwalden
KGS-Nr.: 11814
B S Gesellenweg 4
661697 / 193960
Zentrale Bibliothek des Kantons Obwalden mit über 60'000 Medien.
Historisches Museum Obwalden
KGS-Nr.: 12295
B S Brünigstrasse 127
661559 / 194420
Sammlung des einheimischen Kunst- und Kulturguts in der ehemaligen Kaserne. Dauerausstellung mit den Schwerpunkten Archäologie, Alpwirtschaft, Religion und Kirche, Recht und Gesetz sowie Wohnen.[16]
Benediktinerinnenkloster St. Andreas
KGS-Nr.: 12296
B G Brünigstrasse 157
661479 / 193954
Von 1615 bis 1618 errichtetes Klostergebäude, erweitert 1666/67 um Ringmauer und 1836 um Mädchenschulhaus. 1899 umfassende Innenrenovation, 1966/67 weitgehender Neubau der Klosterkirche nach Erdbebenschäden.[17]
BW Sammlung im Roten Haus
KGS-Nr.: 12297
B S Brünigstrasse 156
661462 / 194061
BW Standeskapelle / Dorfkapelle Maria Lauretana
KGS-Nr.: 12298
B G Dorfplatz
661501 / 194130
1556 nach einem Entwurf von Josef Ettlin erbaute Kapelle, 1865/66 renoviert und um symmetrisch gestaltete Neorenaissance-Schaufassade ergänzt.[18]
Von Wyl-Haus
KGS-Nr.: 12299
B G Dorfplatz 9
661469 / 194218
Wohn- und Geschäftshaus, um 1502–1504 für den späteren Landammann Arnold Fruonz erbaut, 1832 umgestaltet. Hochgiebliger Blockbau mit gemauertem Untergeschoss, Prägendes Bindeglied zwischen Dorfplatz und Sarner Aa.[19]
BW Wohnhaus Rosengarten
KGS-Nr.: 12300
B G Brünigstrasse 168
661394 / 193863
Um 1600 erbautes Wohnhaus des späteren Landammanns Johann Imfeld. Dreigeschossiges Bauwerk unter steilem Giebelwalmdach.[12]
Grosshaus Hofmatt
KGS-Nr.: 12301
B G Rütistrasse 23
661007 / 193837
1643 von Landammann Johann Imfeld II. erbautes Wohnhaus, Wandmalerei im Panoramazimmer. Beherbergt seit 1992 die Galerie Hofstatt.
BW Pulverturm
KGS-Nr.: 12302
B G Aaweg / Brünigstrasse
661251 / 193610
1661 erbautes Lagergebäude für Schiesspulver.[20]
Commons: Sarnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundeskanzlei: Bundesgesetz über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSG). SR 520.3. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 20. Juni 2014, abgerufen am 6. Oktober 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  2. Bundeskanzlei: Verordnung über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSV). SR 520.31. In: Systematische Rechtssammlung SR. Schweizerischer Bundesrat, 29. Oktober 2014, abgerufen am 6. Oktober 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  3. Nachtrag zum kantonalen Schutzplan der Kulturobjekte von regionaler und nationaler Bedeutung der Einwohnergemeinden Sachseln, Sarnen (Ortsgebiete Sarnen-Dorf, Ramersberg, Schwendi-Wilen), abgerufen am 20. Juni 2018
  4. Denkmalpflege: Schutzpläne in zwei Gemeinden aktualisiert, Medienmitteilung des Kantons Obwalden vom 8. Mai 2018, abgerufen am 20. Juni 2018
  5. INSA Band 8 S. 241 (e-periodica.ch)
  6. INSA Band 8 S. 233 (e-periodica.ch)
  7. Kunstschätze. Frauenkloster Sarnen, abgerufen am 9. Januar 2016.
  8. Thomas Müller: Inventar der neueren Schweizer Architektur, 1850–1920. Sarnen. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA. Band 8. Orell Füssli, Zürich 1996, ISBN 3-280-02410-2, S. 224, doi:10.5169/seals-9218 (e-periodica.ch [abgerufen am 9. Januar 2016]).
  9. INSA Band 8 S. 227 (e-periodica.ch)
  10. INSA Band 8 S. 240 (e-periodica.ch)
  11. Kunstschätze. Frauenkloster Sarnen, abgerufen am 9. Januar 2016.
  12. INSA Band 8 S. 231 (e-periodica.ch)
  13. INSA Band 8 S. 225 (e-periodica.ch)
  14. INSA Band 8 S. 230 (e-periodica.ch)
  15. INSA Band 8 S. 223 (e-periodica.ch)
  16. Herzlich willkommen. Historisches Museum Obwalden, abgerufen am 9. Januar 2016.
  17. INSA Band 8 S. 226 (e-periodica.ch)
  18. INSA Band 8 S. 237 (e-periodica.ch)
  19. INSA Band 8 S. 234 (e-periodica.ch)
  20. Pulverturm, Sarnen. Gemeinde Sarnen, abgerufen am 9. Januar 2016.
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