Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Goar

In d​er Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Sankt Goar s​ind alle Kulturdenkmäler d​er rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Sankt Goar einschließlich d​er Stadtteile Biebernheim, Fellen u​nd Werlau aufgeführt. Grundlage i​st die Denkmalliste d​es Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 9. August 2017).

Sankt Goar

Denkmalzonen

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Denkmalzone Burg und Festung Rheinfels westlich der Stadt
Lage
1245 eine der größten Burgruinen am Rhein, bedeutsam sowohl für die Burgenbaukunst der Grafen von Katzenelnbogen im 14. Jahrhundert, als auch für den Schloss- und Festungsbau des 16. und 18. Jahrhunderts. der Landgrafen von Hessen-Kassel
1245 von Graf Diether von Katzenelnbogen anstelle einer älteren Talburg gegründet; im 13. und 14. Jahrhundert Ausbau zur Residenz der Niedergrafschaft, im 14. und 15. Jahrhundert Mittelpunkt am Mittelrhein; nach dem Aussterben der Katzenelnbogener 1479 an die Landgrafen von Hessen; 1567–83 Residenz des Landgrafen Philipp II. von Hessen-Rheinfels, anschließend an Hessen-Kassel; 1626–47 an Hessen-Darmstadt, dann wieder an Hessen-Kassel; 1692 im Pfälzischen Erbfolgekrieg Belagerung der Franzosen abgeschlagen; 1794 französischen Truppen überlassen, ab 1796 durch Sprengung schrittweise zerstört und als Steinbruch genutzt; seit 1925 in städtischem Besitz
Viereckige Kernburg mit nur im Fundament erhaltenen Bergfried; im 14. Jahrhundert Bergfried in „Butterfaßform“ aufgestockt, „Frauenbau“, Schildmauer mit 2 Türmen; 1480 bis 1527 Ausbau zur Festung; Halsgraben zwischen Kernburg und Schildmauer von Tonnengewölbe überdeckt, Rheinseite und zum Gründelbachtal Vorwerke, am Biebernheimer Feld Außenwerke; um 1570/80 Ausbau zur Renaissance-Residenz: vor allem der Rheinflügel („Darmstädter Bau“) mit Fachwerk-Bauten ausgestattet (alle nicht erhalten); Anfang des 17. Jahrhunderts unter anderem Minengänge; in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nochmals Ausbau, 1657–67 Fort „Scharfeneck“ und „Noli me tangere“, „Neue Ravelin“ (heute außerhalb und in Privatbesitz) und „Hohe-Ernst-Schanze“
Die Denkmalzone umfasst die Festungen inklusive des Bergs, auf dem sie steht, und reicht spornartig nach Süden bis zur Stadtmauer, deren Rest in die Denkmalzone aufgenommen sind. Dazu gehört auch der Paradeplatz, die sogenannte „Weiße Villa“ oder „Gut Rheinfels“ (kurz vor 1900 von dem Fabrikanten Reusch errichtet; exponierte Lage neben der Ruine Rheinfels; Putzbau mit gotisierenden Elementen, rustizierter Sockel, Giebelrisalit an der Hangseite, Standerker an der Talseite, Aussichtsaltan und Turm).
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Denkmalzone Kernstadt St. Goar
Lage
endet im Norden mit der katholischen Kirche, stößt von dort direkt an die südwestlich stehenden hangseitigen Reste der Stadtmauer, verläuft entlang der Stadtmauer bis zum neuzeitlichen Rundturm kurz vor dem Tunnel, wendet sich von dort nach Nordosten dem Rhein zu und endet in Höhe des dort nachgewiesenen, heute nicht mehr erhaltenen Stadtmauerturms; am Rhein verläuft die Grenze entlang der B 9 (bergseitig)

Einzeldenkmäler

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Stadtmauer südlich des Stadtkerns
Lage
14. Jahrhundert erhalten nur die Bergseite; nördlicher Mauerzug aus dem 14. Jahrhundert mit dreigeschossigem Kanzleiturm und dreigeschossigem Hexenturm, Ruine des Taubenturms in der Südhälfte; Neuer Turm, 17. Jahrhundert; Nappenturm, dreigeschossiges großes Blockhaus; südlicher Mauerzug mit Bastion (genannt Pastete), nach 1736
Weinbauamt Am Hafen 2
Lage
1898 ehemaliges Amtsgericht; dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1898
Städtische Schule Am Hafen 4/6
Lage
1901 späthistoristischer Walmdachbau mit Eckrisaliten, teilweise verschiefert, teilweise Fachwerk, 1901
Wasserschutzpolizeistation Am Hafen 8
Lage
1903 repräsentatives gotisierendes Wohnhaus, bezeichnet 1903
Wohnhaus Am Hafen 10
Lage
um 1910 Putzbau auf Bruchschiefersockel, um 1910; bauliche Gesamtanlage
Tauchschacht Kaiman Am Hafen, im Winterhafen
Lage
1892 Tauchschacht „Kaiman“ der Rheinstrombauverwaltung, gebaut 1892, letztes von ehemals zwei Tauchglockenschiffen, die zwischen Köln und Karlsruhe für Arbeiten unter Wasser im Flussbett eingesetzt wurden
Amtsgericht Bismarckweg 1/3
Lage
1914–18 ehemaliges Landratsamt; neubarocker Putzbau, 1914–18, Seitenflügel 1928
Wohnhaus Grebelgasse 4
Lage
1780 dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, verputzt, Walmdach, bezeichnet 1780
Haus Tusculum Gründelbach 4
Lage
1900 repräsentatives Wohnhaus, teilweise Zierfachwerk, Wintergarten, 1900; bauliche Gesamtanlage mit Garten
Villa Heerstraße 5
Lage
1892 repräsentatives Wohnhaus, teilweise Zierfachwerk, bezeichnet 1892; Garten
Villa Heerstraße 9/11
Lage
1879 Fachwerkvilla, Schweizer Stil, bezeichnet 1879; Fachwerk-Gartenhaus (Nr. 11) mit tief genischtem Zwerchgiebel; bauliche Gesamtanlage mit Garten
Wohnhaus Heerstraße 13
Lage
um 1890 winkelförmiger Putzbau, um 1890
Tunnelportal Heerstraße, hinter Nr. 15
Lage
1857–59 Nordportal des Banktunnels der linksrheinischen Eisenbahntrasse, 1857–59, reiche neugotische Architektur mit Zinnen und Türmchen. Fenster mit Lanzettbogen.
Loreleyhaus Heerstraße 41
Lage
18. Jahrhundert Fachwerkhaus, teilweise massiv, verputzt, 18. Jahrhundert
Geländer Heerstraße, an Nr. 53
Lage
zweites Viertel des 19. Jahrhunderts gusseisernes Geländer in klassizistischen Formen, Sayner Hütte, zweites Viertel des 19. Jahrhunderts
Wohn- und Geschäftshaus Heerstraße 59
Lage
Ende des 18. Jahrhunderts Putzbau, im Kern vom Ende des 18. Jahrhunderts, Ladenvorbau aus den 1930er Jahren; Fachwerk-Hinterhaus, verputzt; im Hinterhof Aufzugsbalken, Bruchsteinmauer.
Von 1888 bis 1990 befand sich dort die Rheinfels-Apotheke, die seit 1598 in St. Goar besteht.[1]
Hotel „Silberne Rose“ Heerstraße 63
Lage
1524 dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, 17. Jahrhundert, im Kern wohl älter (bezeichnet 1524)
Hotel „Rheinfels“ Heerstraße 69
Lage
1789/90 ehemaliges Hotel „Rheinfels“; viergeschossiger, zehnachsiger traufständiger Putzbau, 1789/90 von Johann Daniel Ilges
„Rheinhotel“ Heerstraße 71
Lage
1789 vormals Gasthaus „Goldene Kette“; dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1789
Kreissparkasse Heerstraße 81
Lage
1936 dreizehnachsiger, dreigeschossiger Putzbau, bezeichnet 1936
Hotel „Zum goldenen Löwen“ Heerstraße 82
Lage
1881 dreigeschossiger Fachwerkbau, teilweise massiv, verputzt, 1881
Wohnhaus Heerstraße 101
Lage
16. Jahrhundert Fachwerkhaus, teilweise massiv, bezeichnet 1675, im Kern eventuell aus dem 16. Jahrhundert, Holzskulptur
Wohn- und Geschäftshaus Heerstraße 114
Lage
um 1870 dreigeschossiger, giebelständiger Putzbau mit Hauptfassade zum Rhein, um 1870
Wohn- und Geschäftshaus Heerstraße 116
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dreigeschossiger, traufständiger Putzbau mit Hauptfassade zum Rhein, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts; in der Vorgartenmauer: Grünewaldsbrunnen, bezeichnet 1722
Keller Heerstraße, in Nr. 120
Lage
zweijochiger Keller mit Kreuzgratgewölbe, möglicherweise mittelalterlich
Wohnhaus Heerstraße 123
Lage
1682 dreigeschossiges Fachwerkhaus, teilweise massiv, bezeichnet 1682, im Kern älter
Rathaus Heerstraße 130
Lage
1880 Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss, Mischformen aus Neugotik und Neurenaissance, bezeichnet 1880
Katholische Pfarrkirche St. Goar und St. Elisabeth Heerstraße 133
Lage
1887–91 neugotische Basilika, Bruchstein, 1887–91, Architekten Heinrich Wiethase und Eduard Endler, Köln; 1923 Turm des barocken Vorgängerbaus als Glockenturm einbezogen weitere Bilder
Haustür Herpellstraße, an Nr. 2
Lage
1784 Haustür mit Rocaille-Ornamenten, 1784
Brunnen Kirchplatz
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwengelpumpe, wohl aus der Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Haustür Kirchplatz, an Nr. 6
Lage
1772 zweiflügelige Rokokotür, 1772
Keller Markt, in Nr. 1
Lage
zweischiffiger Keller, wohl mittelalterlich
Hotel „Am Markt“ Markt 2
Lage
1922 ehemaliges Kreis-Elektrizitätsamt; Mansarddachbau, 1922
Evangelische Stiftskirche Markt 3
Lage
1469 dreischiffige spätgotische Emporenhalle, Ostteil über romanischer Krypta, spätromanischer Chor, Chorflankentürme, Beginn des Turmausbaus bezeichnet 1469; umfangreiche Wiederherstellung, 1889–95, Architekt Heinrich Wiethase, Köln weitere Bilder
Kloster Markt 4
Lage
1724 ehemaliges Stiftsgebäude, jetzt Finanzamt; fünfzehnachsiger Putzbau, im Kern Fachwerk, bezeichnet 1724, im Kern älter
Hanbrunnen Oberstraße, gegenüber Nr. 3
Lage
1788 Brunnenkammer in Bruchschiefermauer, bezeichnet 1788
Wohnhaus Oberstraße 15
Lage
1749 neunachsiger Walmdachbau, bezeichnet 1749
Wohnhaus Oberstraße 16
Lage
Mitte des 18. Jahrhunderts dreigeschossiger repräsentativer Walmdachbau, Mitte des 18. Jahrhunderts, Aufstockung im 19. Jahrhundert; bauliche Gesamtanlage mit Garten
Wohnhaus Oberstraße 19
Lage
Ende des 18. Jahrhunderts Mansarddachbau, Fachwerk verkleidet, Ende des 18. Jahrhunderts
Wohnhaus Oberstraße 20
Lage
1764 sechsachsiger Mansardwalmdachbau, bezeichnet 1764
Haustür Oberstraße, an Nr. 26
Lage
zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts Rokoko-Oberlichttür, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts
Haus Napp Oberstraße 27
Lage
1780 Mansarddachbau mit ehemaligem Fabrikationsbereich, Fachwerk verputzt, bezeichnet 1780
Bahnhof Sankt Goar Oberstraße 32
Lage
1860 expressionistischer Bruchsteinbau, 1926–28; Güterabfertigungshalle, 1909/10 weitere Bilder
„Hoffmanns Weinstube“ Oberstraße 34
Lage
1929 Bruchsteinbau, 1929, mit Teilen des Vorgängers des 17. Jahrhunderts
„Alte Weinstube zur Krone“ Oberstraße 38
Lage
18. Jahrhundert Fachwerkbau, teilweise massiv, 18. Jahrhundert
Wohnhaus Oberstraße 39
Lage
Anfang des 20. Jahrhunderts dreigeschossiges Wohnhaus, teilweise Fachwerk, Anfang des 20. Jahrhunderts
Haustür Oberstraße, an Nr. 46
Lage
18. Jahrhundert zweiteilige Oberlichttür mit Rocaillen, 18. Jahrhundert
Wohnhaus Oberstraße 77
Lage
1891 neugotischer Backsteinbau, 1891
Brunnen Pumpengasse, bei Nr. 4
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwengelpumpe, wohl aus der Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Brunnen Pumpengasse, gegenüber Nr. 7
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwengelpumpe, wohl aus der Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Wohnhaus Schleiergasse 9
Lage
18. Jahrhundert Fachwerkhaus, teilweise massiv und verschiefert, 18. Jahrhundert; bauliche Gesamtanlage mit Backsteinstall, um 1900
Grabmal Schlossberg, auf dem Friedhof
Lage
Grabmal Böcking, Engel mit Anker
Wohnhaus Sonnengasse 6
Lage
1779 dreigeschossiges Fachwerkhaus, verputzt, bezeichnet 1779
Spritzenhaus Sonnengasse 8
Lage
1750 ehemaliges Spritzenhaus; Fachwerkbau, teilweise massiv, verputzt, Mansardwalmdach, bezeichnet 1750
Tunnelportal südöstlich der Stadt
Lage
1857–59 Südportal des Banktunnels der linksrheinischen Eisenbahntrasse, 1857–59, reiche neugotische Architektur mit Zinnen und Türmchen

Biebernheim

Einzeldenkmäler

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Brunnen An der Bach, Ecke Linnengasse
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwengelpumpe, Gusseisen, Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Wohnhaus Dorfstraße 2
Lage
frühes 18. Jahrhundert Fachwerkhaus, frühes 18. Jahrhundert
Evangelische Kirche Dorfstraße 8
Lage
1702–05 Mansarddachbau mit trapezförmigem Chor, 1702–05, mit Teilen des Vorgängers; bauliche Gesamtanlage mit umgebendem Areal
Brunnen Kuhweg
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwengelpumpe, Gusseisen, Rheinböllener Hütte, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Wohnhaus Linnengasse 52/54
Lage
18. Jahrhundert zweiflügeliger Fachwerkbau, Walmdach, 18. Jahrhundert
Katholische Kapelle St. Maria Regina und St. Leonhard Ringstraße 9
Lage
1954–56 einschiffiger Saalbau mit Fassadenflankenturm, Beton, 1954–56, Architekt F. Ritter, Spay

Fellen

Einzeldenkmäler

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Meilenstein an der B 9 in Richtung St. Goar
Lage
1818 preußischer Ganzmeilenstein, Obelisk mit seitlichen Sitzbänken, Basalt, 1818

Werlau

Denkmalzonen

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Denkmalzone Forsthaus Brandswald nordwestlich des Ortes
Lage
frühes 19. Jahrhundert umfasst das Forsthaus (siehe dort), Wirtschaftstrakt, Scheune, Backhaus, Brunnen und Garten, mit Hecken umzäunt[2]

Einzeldenkmäler

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Evangelische St.-Georgs-Kirche Kirchstraße
Lage
1692–98 Saalbau, 1692–98, Umfassungsmauern des mittelalterlichen Vorgängers, Turm 1789–91, Betsaal 1892, Umbau, Neubau des Turms, 1906/07
Wohnhaus Kirchstraße 11
Lage
18. oder 19. Jahrhundert verputztes Fachwerkhaus, 18. oder 19. Jahrhundert
Evangelisches Pfarrhaus Rheingoldstraße 52
Lage
1832/33 ehemaliges evangelisches Pfarrhaus; klassizistischer Walmdachbau, verkleidet (Fachwerk?), 1832/33, Bauinspektor Ferdinand Nebel, Koblenz
Forsthaus Brandswald nordwestlich des Ortes
Lage
frühes 19. Jahrhundert Bruchsteinbau, frühes 19. Jahrhundert

Literatur

Commons: Kulturdenkmäler in Sankt Goar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Festschrift zum 100-jährigen Familienbesitz der Rheinfels-Apotheke
  2. Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis: Rechtsverordnungen zur Unterschutzstellung von Denkmalzonen im Rhein-Hunsrück-Kreis (PDF; 49 kB); abgerufen am 18. Oktober 2011
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