Lissadila

Lissadila (Lisadilia) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Maubara (Gemeinde Liquiçá).

Lissadila
Daten
Fläche 59,25 km²[1]
Einwohnerzahl 4.559 (2015)[1]
Chefe de Suco Fernando Lobo
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Bautalo 763
Cai-Cassa 956
Darulema 766
Glai 950
Lebuhae 520
Manuquibia 178
Nunulisa 426
Siamado (Osttimor)
Siamado

Geographie

Lissadila
Orte Position[2] Höhe
Cai-Cassa  40′ S, 125° 13′ O 603 m
Darolema  40′ S, 125° 14′ O 598 m
Esloso  41′ S, 125° 14′ O 469 m
Faulara  43′ S, 125° 15′ O  ?
Glai  44′ S, 125° 12′ O 0 m
Lebuhae  40′ S, 125° 14′ O 453 m
Lisaico  40′ S, 125° 15′ O 541 m
Manucibia  40′ S, 125° 16′ O 553 m
Manuquibia  40′ S, 125° 14′ O 576 m
Nunulisa  41′ S, 125° 13′ O 287 m
Pelelo  41′ S, 125° 14′ O 329 m
Siamado  44′ S, 125° 12′ O 0 m
Uhiana  43′ S, 125° 14′ O 75 m
Wategan  43′ S, 125° 13′ O 22 m
Watubau  39′ S, 125° 16′ O 641 m
Ein trockenes Flussbett bei Faulara

Der Suco liegt im Südosten des Verwaltungsamts Maubara. Westlich befindet sich der Suco Guiço, nordwestlich der Suco Maubaralissa und nördlich der Suco Vatuvou. Im Osten grenzt Lissadila an das Verwaltungsamt Liquiçá mit dem Suco Leotala und im Süden an das zur Gemeinde Ermera gehörende Verwaltungsamt Hatulia mit seinem Suco Aculau. Der Westgrenze folgen grob die Flüsse Surine und Dikasbata, die Ostgrenze Dirobatelau und Gumuloa. Weitere Flüsse, die im Suco entspringen sind der Emderilua, der Bismaumate und der Kailook. Alle Flüsse fließen nach Süden ab und enden im Gleno, der hier auch Lauveli heißt. Dieser ist ein großer Nebenfluss des Lóis.[3]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Lissadila eine Fläche von 55,14 km².[4] Nun sind es 59,25 km². Unter anderem kam im Südosten von Leotala der Ort Faulara (Cainego) dazu.[1]

Im Nordosten liegen die Dörfer Watubau, Lisaico und Manucibia und im Nordwesten Manuquibia, Lebuhae, Esloso, Pelelo (Pelelor), Nunulisa (Nunu Lisa), Darolema und Cai-Cassa (Kaikasa). Im Süden befinden sich die Orte Uhiana (Uluana), Wategan (Wategas), Glai und Siamado. In Siamado befinden sich ein provisorischer Hubschrauberlandeplatz und eine Grundschule, die Escola Primaria Siamodo.[5][6]

Im Suco befinden sich die sieben Aldeias Bautalo, Cai-Cassa, Darulema, Glai, Lebuhae, Manuquibia und Nunulisa.[7]

Einwohner

Im Suco leben 4559 Einwohner (2015), davon sind 2345 Männer und 2214 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 77,0 Einwohner/km². Im Suco gibt es 749 Haushalte.[1] Fast 93 % der Einwohner geben Tokodede als ihre Muttersprache an. Fast 6 % sprechen Tetum Prasa und kleine Minderheiten Mambai, Kemak und Habun.[8]

Geschichte

Bereits ab Januar 1999 versuchten pro-indonesische Milizen (Wanra) die Stimmung vor dem Unabhängigkeitsreferendum am 30. August mit Gewalt zu beeinflussen. Aus dem Dorf Maubara stammte eine der gefürchtetsten Wanras Osttimors, die Besi Merah Putih (BMP), die vor allem in diesem Verwaltungsamt zwangsrekrutierte und hier auch ihr Hauptquartier hatte. Viele Menschen flohen aus Angst vor den Zwangsrekrutierungen. Sie beging vor dem Referendum und nach der Bekanntgabe der Entscheidung für die Unabhängigkeit Hunderte von Verbrechen. Lissadila, Vatuvou und Maubaralissa wurden zu Geisterstädten. Ihre Einwohner flohen nach Sare (Gemeinde Ermera). Allein dort versammelten sich bis zu 6000 Flüchtlinge (allein 2250 aus Guiço) und blieben bis zum Eintreffen der INTERFET im September 1999. 375 Flüchtlinge kamen zu den Karmeliternonnen in Lissadila.[9]

Das damals zum Suco Leotala gehörende Faulara war ein Umsiedlungslager, das seit 1996 bestand und ursprünglich 1.600 Einwohner hatte. Ab Januar 1999 versammelten sich Menschen, die vor der Gewalt der Milizen flohen auch in Faulara, so dass die Zahl der Einwohner auf 5.100 anstieg. Die Flüchtlinge wurden teilweise in Außenstellen, wie dem acht Kilometer entfernten Banitur (Suco Leotala) untergebracht. Am 16. Juli griff die BMP das Lager an.[9]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Anselmo Fernandes zum Chefe de Suco gewählt[10] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[11] Bei den Wahlen 2016 gewann Fernando Lobo.[12]

Wirtschaft

Betonguss einer Toilette.
Das fertige Produkt.

Im Suco gibt es eine kleine Produktion von Toiletten. Sie werden aus Beton gegossen.

Commons: Lissadila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  3. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dne.mof.gov.tl (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 486 kB)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  8. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Lissadila (tetum; PDF; 8,2 MB)
  9. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento des Originals vom 28. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cavr-timorleste.org (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  10. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  12. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

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