Lipoproteinlipase

Das wasserlösliche Enzym Lipoproteinlipase (LPL) d​ient als Katalysator b​ei der Aufspaltung (Hydrolyse) v​on Triacylglycerinen (Triglyceride) a​us Lipoproteinen, w​ie sie i​n Chylomikronen u​nd Very Low Density Lipoproteinen (VLDL) gefunden werden. Die s​o entstehenden freien Fettsäuren werden v​on den Zellen z​ur Fettsynthese verwendet. Mutationen i​m LPL-Gen s​ind für d​ie seltene Hyperchylomikronämie ursächlich.

Lipoproteinlipase
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 448 Aminosäuren
Kofaktor Apolipoprotein C2
Bezeichner
Gen-Namen LPL ; LIPD
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.1.1.34, Lipasen
Reaktionsart Hydrolyse
Substrat Triacylglycerol + H2O
Produkte Diacylglycerol + Fettsäure
Vorkommen
Homologie-Familie Pankreaslipase
Übergeordnetes Taxon Coelomata
Orthologe
Mensch Hausmaus
Entrez 4023 16956
Ensembl ENSG00000175445 ENSMUSG00000015568
UniProt P06858 P11152
Refseq (mRNA) NM_000237 NM_008509
Refseq (Protein) NP_000228 NP_032535
Genlocus Chr 8: 19.9 – 19.97 Mb Chr 8: 68.88 – 68.91 Mb
PubMed-Suche 4023 16956

Die Lipoproteinlipase (LPL) ist ein wasserlösliches Enzym, das über Proteoglykane an die Endothelzellen der Blutkapillaren gebunden ist und in der Leber hergestellt (synthetisiert) wird. Sie hat die Aufgabe, die im Blut gelösten und an Eiweiß-Fett-Komplexe gebundenen Fettsäurespeicher, die Triacylglycerine, in zwei Fettsäuren und Monoacylglycerin zu spalten und so für den weiteren Stoffwechsel nutzbar zu machen. Wie die Pankreaslipase und andere Lipasen befindet sie sich außerhalb von Zellen, man bezeichnet sie deswegen auch als extrazelluläre Lipasen. Das durch die Spaltung freiwerdende Glycerin kann in der Leber weiter verstoffwechselt werden, während die Fettsäuren von den Zielzellen aufgenommen werden. So kann die Versorgung von Fettzellen mit Fettsäuren gesichert werden. Angeregt wird die Lipoproteinlipase durch Insulin, Cofaktor für diese Reaktion ist das Apolipoprotein C-II, das Bestandteil von Chylomikronen und VLDL (Lipoproteine) ist. Nach intravenöser Heparin-Injektion kann es zu einem Herauslösen der LPL aus der Proteoglykan-Bindung kommen, was zu einer erhöhten LPL-Aktivität im Serum, genannt post-Heparin-lipolytische-Aktivität (PHLA), führt.

Quellen

  • Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage; Urban & Fischer Bei Elsevier, München 2003, ISBN 3-437-15150-9
  • Pschyrembel Klinisches Wörterbuch (261. Auflage), Verlag Walter de Gruyter 2007, ISBN 3-11-018534-2
  • Vestweber, Dietmar: Endothelzellen: Barrieren zwischen Blut und Gewebe, Tätigkeitsbericht 2005, Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
  • Karlsons Biochemie und Pathobiochemie, 15. Auflage; von Peter Karlson, Detlef Doenecke, Jan Koolman, Georg Fuchs, Wolfgang Gerok, Georg Thieme Verlag 2005, ISBN 3133578154
  • Beck-Sickinger, Hahn: Lehrbuch der Biochemie, 2. Auflage, Wiley-VCH Verlag 2010, ISBN 3527326677
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