Linhardt Metallwarenfabrik
LINHARDT GmbH & Co. KG ist ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz in Viechtach (Bayern). Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Verpackungen spezialisiert – in erster Linie Tuben, Dosen und Röhrchen aus Aluminium, Kunststoff und Laminaten. Hauptklientel des Unternehmens sind die pharmazeutische und die kosmetische Industrie.
Linhardt Gruppe | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1943 |
Sitz | Viechtach, Bayern |
Leitung | Johannes Schick |
Mitarbeiterzahl | ca. 1250
(2020, deutsche Standorte) |
Umsatz | ca. 150 Mio. Euro |
Website |
Standorte
Das Unternehmen hat neben dem Hauptsitz Viechtach auch Niederlassungen in Hambrücken (Baden-Württemberg), Pausa (Sachsen) und Bijsk (Russland). Das Joint Venture in Bijsk trägt den Namen „Linhardt Altai“.
Geschichte Gruppe
Im Jahr 1938 übernahmen Christian und Ernst Linhardt aus Rehau im Zuge der Arisierung die Erste Bamberger Metallkapselfabrik Kaufmann & Sohn in Bamberg von dem jüdischen Besitzer Ernst Neuburger. Der durch den Kreiswirtschaftsberater festgelegte Übernahmepreis betrug 190.000 Reichsmark (RM), obwohl im Kaufvertrag wenige Monate vorher 290.000 RM als Kaufpreis festgelegt worden waren. Dies führte dazu, dass nachträglich eine Ausgleichsabgabe von 68.800 RM geleistet werden musste. Der damals zuständige Gauwirtschaftsberater war Ludwig Linhardt aus Bayreuth.[1] Das Bamberger Werk wurde 1945 durch Bombentreffer schwer beschädigt; die Produktion konnte 1949 wieder aufgenommen werden.[2] 2005 wurde das Bamberger Werk geschlossen und wenige Jahre später abgerissen.
1943 gründete Christian Linhardt das Werk in Viechtach, das sich zum Firmensitz entwickelte. 1947 nahm das Werk Hambrücken die Produktion auf. 1990 folgte die Tubenfabrik in Pausa (Sachsen). Im Jahr 2000 gründete Linhardt mit der „Clean Factory“ das damals erste Werk der Branche mit Reinraumfertigung. 2012 folgte das Joint Venture mit russischen Partnern in Bijsk.
Auszeichnungen
Linhardt nimmt regelmäßig an nationalen und internationalen Verpackungswettbewerben teil. Mehrfach gewann Linhardt den Deutschen Verpackungspreis;[3][4][5][6][7][8] 2011 gewann Linhardt den Preis „design plus“ des Rates für Formgebung (material vision).[9][10]
Die Organisation World Packaging Organisation (WPO) zeichnete das Unternehmen mehrmals mit dem World Star aus.[11][12]
Mitgliedschaften
Linhardt ist Mitglied beim Verband europäischer Tubenhersteller (etma), den die ehemalige Geschäftsführerin Monika Kopra-Schäfer von 2012 bis 2016 als Präsidentin leitete.[13] Zudem ist LINHARDT Mitglied im Verband europäischer Aerosoldosen-Hersteller (AEROBAL).
Weblinks
- Webpräsenz von Linhardt
- Artikel bei ea-online.de
- Webpräsenz des Verbandes Europäischer Tubenhersteller (European Tube Manufacturers Association)
- Webpräsenz des Verbandes Europäischer Aerosoldosen-Hersteller (International Organisation of Aluminium Aerosol Container Manufacturers)
Quellenangaben
- Franz Fichtl u. a.: Vom Boykott zur Enteignung. Die Verdrängung der jüdischen Bamberger aus dem Wirtschaftsleben im Nationalsozialismus. In: Berichte des Historischen Vereins Bamberg. 132, 1996, S. 189–213.
- Herbert Loebl: Juden in Bamberg. Die Jahrzehnte vor dem Holocaust. Verlag Fränkischer Tag, Bamberg 1999, ISBN 3-928648-48-9, S. 266.
- verpackungspreis.de
- verpackungspreis.de
- verpackungspreis.de
- verpackungspreis.de
- Gewinner 2017: Wegweisende Verpackungslösungen – Deutscher Verpackungspreis. Abgerufen am 25. Juli 2019.
- Gewinner 2018: Wegweisende Verpackungslösungen – Deutscher Verpackungspreis. Abgerufen am 25. Juli 2019.
- messefrankfurt.com (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
- verpackungsrundschau.de
- WorldStar 2018: Wegweisende Verpackungslösungen – Deutscher Verpackungspreis. Abgerufen am 25. Juli 2019.
- Worldstar Winners 2019. Abgerufen am 25. Juli 2019.
- etma-online.org.