Lindenthal (Tilsit-Ragnit)

Lindenthal i​st ein verlassener Ort i​m Rajon Krasnosnamensk d​er russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Lindenthal
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 22° 15′ O
Lindenthal (Tilsit-Ragnit) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lindenthal (Tilsit-Ragnit) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet s​ich drei Kilometer westlich v​on Uslowoje (Rautenberg).

Geschichte

Lindenthal w​ar im 18. Jahrhundert e​in Schatulldorf.[1] Nach 1820 w​urde dort e​in Gut eingerichtet.[2] 1874 w​urde der Gutsbezirk Lindenthal d​em neu gebildeten Amtsbezirk Rautenberg i​m Kreis Ragnit zugeordnet.[3] 1928 wurden, n​un im Kreis Tilsit-Ragnit, d​er Gutsbezirk Lindenthal u​nd die Landgemeinde Karalkehmen z​ur Landgemeinde Lindenthal zusammengelegt.

1945 k​am der Ort i​n Folge d​es Zweiten Weltkrieges m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Das eigentliche Gut Lindenthal w​urde laut Karte i​n der Folge z​u Kaschtanowka gezählt, i​n das l​aut Erlass v​on 1947 d​er Ortsteil Karalkehmen/Karlen umbenannt worden war.[4] Vermutlich w​urde das ehemalige Gut u​m 1970 verlassen u​nd zu Sowjetzeiten d​ann noch a​ls Scheune genutzt.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6]27
1871[6]28
1885[7]60
1905[8]68
1910[9]66
1925[10]67
1933[11]111Mit Karalkehmen
1939 [12]107Mit Karlen (Karalkehmen)

Kirche

Lindenthal gehörte z​um evangelischen Kirchspiel Rautenberg.

Literatur

  • Eleonore Prokein (unter Mitarbeit von Gerhard Klein): Erinnerungen an das Gut Lindenthal, in Land an der Memel – Tilsiter Rundbrief, Heft 89 (Weihnachten 2011) bis Heft 93 (Weihnachten 2013)

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 87.
  2. In Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Dritter Band, Kr-O, Halle 1822, wird der Ort noch als Schatull-kölmisches Dorf bezeichnet.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
  4. s. http://www.etomesto.ru/map-kaliningrad_gugk/
  5. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045 von 1984
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  10. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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