Lindenstraße 5 (Teupitz)
Das Hotel mit der Anschrift Lindenstraße 5 ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles in Teupitz, einer Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
Lage
Das Gebäude steht südöstlich des Stadtzentrums an der Straßenkreuzung Poststraße/Lindenstraße. Diese führt in südlicher Richtung und mündet in den Tornower Weg. Die Poststraße verläuft über die Kreuzung hinaus als Buchholzer Straße aus der Stadt heraus. Gegenüber dem Bauwerk befinden sich – ebenfalls in der Lindenstraße – eine Post, ein Beamtenwohnhaus, eine Arztvilla sowie eine Schule, die als Baugruppe zur gleichen Zeit entstanden. Östlich des Gebäudes befindet sich weitere denkmalgeschützte Bauwerke, zu dem unter anderem das Schloss Teupitz, die Heilig-Geist-Kirche und das Rathaus Teupitz zählen. Dazwischen fließt der Stadtgraben in den Teupitzer See.
Geschichte
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Teupitz einen wirtschaftlichen Aufschwung, der zu zahlreichen Neubauten führte. So entstanden unter der Leitung des Architekten Paul Sagert das Rathaus Teupitz, aber auch die südöstlich des Ensembles gelegene Landesirrenanstalt-Hauptanstalt. Für sie wurde eigens an der Bahnhofstraße/Bergstraße die Teupitzer Kalksandsteinfabrik errichtet. Kalkstein aus Rüdersdorf bei Berlin wurde mit Kies und Sand aus Teupitz zu Baumaterial verarbeitet. Aus diesen Steinen entstanden sowohl die Landesklinik, wie auch das Ensemble in der Lindenstraße. Mit der Eröffnung der Klinik musste die Fabrik Insolvenz anmelden. Der damalige Fabrikleiter Hugo Müting war zugleich Bauherr des Hotels, das er nach der Schließung der Fabrik übernahm. Die Eröffnung des Hotels Schenk von Landsberg fand am 15. Mai 1910 statt. Der Name erinnert an die Schenken von Landsberg, die vom Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert in der Region herrschten und auf dem Schloss in Teupitz lebten. Müting war bis 1913 als Hotelier tätig.
Im Zweiten Weltkrieg waren in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotels sowjetische Kriegsgefangene untergebracht. Einige von ihnen wurden wenige Tage vor dem Ende des Krieges im Garten des Hotels ermordet.
Zur Zeit der DDR entwickelte sich das Hotel zu einem beliebten Ausflugsziel, das von den Journalisten Joachim Seyppel und Gisela Heller in einem Gastronomieführer erwähnt wurde. Nach der Wende wurde der Betrieb fortgeführt und im Jahr 2010 konnten die Gastronomen das 100-jährige Jubiläum feiern.
Architektur
Das Gebäude wurde mit einem rechteckigen Grundriss erstellt und aus Kalksandstein errichtet. An den beiden zur Straße zeigenden Seiten befinden sich im Erdgeschoss zwei große, dreigeteilte, rundbogenförmige Fenster. Ihre Form wird durch je drei, paarweise angeordnete Fenster im Obergeschoss aufgenommen. Zur Straßenecke hin befindet sich das große Portal mit einem darüber befindlichen, rundlichen Turm.
Literatur
- BiKuT (Hrsg.): Teupitz am See – ein Schatz in der Mark Brandenburg. Historischer Stadtführer, Weißensee-Verlag, 1. Auflage 2006, ISBN 978-3-89998-090-5, S. 230
Weblinks
- Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg: Lindenstraße 5 als Teil einer Baugruppe in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg