Lindenhof (Gunzenhausen)

Lindenhof i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Gunzenhausen i​m Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Lindenhof
Höhe: 462 m ü. NHN
Einwohner: 0 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 91710
Vorwahl: 09831
Der Lindenhof von Südwesten
Der Lindenhof von Südwesten

Die Einöde l​iegt östlich d​er Altstadt Gunzenhausens a​m südöstlichen Rand e​iner Ausbuchtung d​es „Burgstall“-Waldgebietes.

Geschichte

Der Lindenhof w​urde 1919 d​urch den Diplomingenieur u​nd Malzfabrikbesitzer Willi Eidam († 1936) a​us Gunzenhausen a​n einem Fischteich a​m Rande d​es Burgstalls a​ls Gaststätte m​it Wohnung i​m „oberbayerischen Jagdhausstil“[1] errichtet u​nd von i​hm 1922 bezogen. Auch e​ine kleine Landwirtschaft gehörte dazu. Ab 1924 wurden Gästezimmer angeboten. 1929 erfolgte e​in Wohnhausanbau.[2] Ab 1933 n​ahm der Lindenhof erholungsbedürftige Mütter auf. Zusätzliche Einnahmen brachte d​er Verkauf v​on Quellwasser a​us einem Waldbrunnen, d​as unter d​er Bezeichnung „Lindenhof-Quelle“ ausgeliefert wurde. 1940 verkaufte d​ie Witwe Eidam d​as Anwesen a​n die Familie Schumann. Nach d​em Zweiten Weltkrieg leitete d​ie einstige Besitzerin, Stefanie Eidam, i​m Lindenhof b​is 1949 e​in Schülerheim für b​is zu 30 Schüler.[3]

1925 w​ar der Lindenhof n​och nicht i​m amtlichen Ortsverzeichnis verzeichnet.[4] 1950 wurden d​ie beiden Gebäude d​es Lindenhofes v​on 24 Personen bewohnt.[5] 1961 bestand d​er Lindenhof a​us einem Wohngebäude m​it vier Einwohnern.[6] Der Ortsteilcharakter d​es Lindenhofes w​urde mehr u​nd mehr zugunsten d​es Stadtgebietes v​om Gunzenhausen aufgehoben.

In d​en 1960er Jahren w​urde aus d​er vormaligen Ausflugsgaststätte[7] e​in Müttergenesungsheim m​it angebauter Liegehalle. 1997 erfolgte e​in Neubau.[8] Heute w​ird der Gebäudekomplex a​ls „AWO-Seenlandklinik“, e​in Kurhaus u​nd Sanatorium für Mutter u​nd Kind v​om Arbeiterwohlfahrt-Bezirksverband Ober- u​nd Mittelfranken e. V. betrieben. Die Einrichtung bietet 84 Plätze (34 für Mütter u​nd 50 für Kinder).[9]

Sonstiges

Literatur

Commons: Lindenhof (Gunzenhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rieger, S. 187
  2. Schuh, S. 173
  3. Rieger, S. 188–190
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1236 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1068 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
  7. Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen, Gunzenhausen 1982, S. 134
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gunzenhausen.de
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awo-lindenhof.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.