Liga ASOBAL
Die Liga ASOBAL ist die höchste Spielklasse im spanischen Handball. In ihr wird nach den Regeln der EHF gespielt; an ihr nehmen derzeit 16 Teams teil. In einem Ligasystem werden der spanische Meister, die Absteiger und die Teilnehmer an den Europapokalwettbewerben ausgespielt.
Aktuelle Saison | 2020/21 |
Sportart | Handball |
Verband | RFEBM |
Ligagründung | 1959 |
Mannschaften | 16 |
Titelträger | FC Barcelona |
Rekordmeister | FC Barcelona (30) |
Rekordspieler | José Javier Hombrados (714)[1] |
Website | asobal.es |
↓ División de Honor Plata (II) |
Rekordmeister ist der FC Barcelona.
Geschichte
Die höchste spanische Spielklasse in dieser Form wurde 1959 gegründet, damals noch unter dem Namen División de Honor (zu deutsch: „Ehrendivision“). Vorher existierte bereits als höchste Division die Primera División Nacional, in der aber eher nach Pokalregeln gespielt wurde. 1990 wurde die División de Honor in Liga ASOBAL umbenannt. ASOBAL steht für Asociación de Clubes de Balonmano de España (zu deutsch: „Verband der spanischen Handballclubs“).
Regeln
Jedes Team spielt zweimal gegen jedes andere Team, einmal daheim, einmal auswärts. Folglich hat die Liga ASOBAL 30 Spieltage. Nachdem 15 Spieltage absolviert sind, findet eine Winterpause statt (in der für gewöhnlich Welt- oder Europameisterschaften stattfinden).
Für einen Sieg erhält ein Team 2, für ein Unentschieden 1, für eine Niederlage 0 Punkte. Meister ist nach Ablauf aller Spieltage:
- das Team, das die meisten Punkte erspielt hat
- bei Punktgleichheit zwischen 2 Teams das Team, das den direkten Vergleich gewonnen hat
- bei Punktgleichheit zwischen mehr als 2 Teams oder einem Unentschieden im direkten Vergleich das Team, das das bessere Torverhältnis hat.
Internationale Bedeutung und subjektiver Vergleich mit der deutschen Liga
Zusammen mit der deutschen 1. Handball-Bundesliga galt die Liga ASOBAL jahrelang als stärkste Handballliga der Welt. Dabei gab es einen deutlichen Leistungsunterschied zwischen Europapokalteilnehmern und den übrigen Teams: Während die Europapokalteilnehmer zur Weltspitze gehörten und den deutschen Topteams zumindest ebenbürtig waren, waren die unteren spanischen Mannschaften meist weiter von der Spitze entfernt als die entsprechenden deutschen Mannschaften. Bedingt durch die Wirtschaftskrise haben viele spanische Vereine große finanzielle Probleme, was im Rückzug von Atlético Madrid, neben dem FC Barcelona zweites absolutes Weltklasseteam, aus der ASOBAL gipfelte. So dominiert Barcelona momentan ohne nennenswerte Konkurrenz die Liga ohne einen Verlustpunkt und mit einem durchschnittlichen Torverhältnis von etwa +15 pro Spiel (Stand: Februar 2014). Der Zuschauerzuspruch ist in Spanien bei weitem nicht so hoch wie in Deutschland, ein Grund für manche Topspieler, nicht in der Liga ASOBAL zu spielen (so beispielsweise Lars Krogh Jeppesen bei seinem Wechsel vom FC Barcelona zum THW Kiel[2]). Die deutsche Handball-Bundesliga gilt aber auch als physisch anstrengender und unfairer, für andere Topspieler (wie z. B. Ivano Balić[3] oder Nenad Peruničić[4]) ein Grund, gerade in Spanien zu spielen und zu bleiben. Balić hat sich allerdings 2013/14 der Herausforderung Bundesliga gestellt und bei der HSG Wetzlar angeheuert. Außerdem wird in der Liga ASOBAL stärker auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Spieler und weniger auf Taktik und Kollektiv gesetzt,[5] was besonders südosteuropäischen Spielern, die nach der traditionellen jugoslawischen Schule ausgebildet worden sind, gelegen kommt; skandinavische Spieler, in deren Ausbildung eben mehr Wert auf mannschaftliche Geschlossenheit gelegt wurde, kommen mit dieser Spielweise eher weniger zurecht. In der EHF Champions League sind beide Ligen aktuell ungefähr gleich stark, in den vergangenen neun Jahren gewannen spanische Teams fünf- und deutsche Teams viermal den Titel. Der zweithöchste europäische Wettbewerb hingegen, der EHF-Pokal, wurde in den vergangenen zwanzig Jahren 17 mal von deutschen Teams gewonnen (Stand: Ende der Saison 2018/19).
Meister
Alle Meister
- 28 Titel – FC Barcelona – 1969, 1973, 1980, 1982, 1986, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2003, 2006, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021
- 13 Titel – BM Granollers – 1956, 1957, 1958,1959, 1960, 1961, 1966, 1967, 1968, 1970, 1971, 1972, 1974
- 11 Titel – BM Atlético de Madrid – 1952, 1954, 1962, 1963, 1964, 1965, 1979, 1981, 1983, 1984, 1985
- 5 Titel – BM Ciudad Real – 2004, 2007, 2008, 2009, 2010
- 4 Titel – Balonmano Alicante Costablanca – 1975, 1976, 1977, 1978
- 2 Titel – CB Cantabria Santander – 1993, 1994
- 2 Titel – SDC San Antonio – 2002, 2005
- 2 Titel – Bidasoa Irún – 1987, 1995
- 1 Titel – Ademar León – 2001
- 1 Titel – Real Madrid – 1953
- 1 Titel – CD Sabadell – 1955
Alle Abschlussergebnisse
Verwandte Artikel
Weblinks
Einzelnachweise
- Asobal-Rekordtorjäger kündigt Karriereende an. In: handball-world.news. 17. Mai 2019, abgerufen am 17. Mai 2019.
- archiv.thw-handball.de: Jeppesen über seinen Wechsel zum THW Kiel
- Balić über ein Engagement in der deutschen Liga
- archiv.thw-handball.de: Peruničić über eine Rückkehr in die Bundesliga
- Spanische Liga: Die neue Erfahrung des Alexander Buchmann. In: Archiv.SG-Flensburg-Handewitt.de. 2006, abgerufen am 16. Oktober 2019.