Liechtensteinische Landesbank
Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) wurde 1861 gegründet und ist das älteste Finanzinstitut im Fürstentum Liechtenstein. Das Land Liechtenstein besitzt die Aktienmehrheit. Die Aktien der LLB sind an der SIX Swiss Exchange kotiert (Symbol: LLBN).
Liechtensteinische Landesbank | |
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Staat | Liechtenstein |
Sitz | Vaduz |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | LI0355147575 |
IID | 8800[1] |
BIC | LILALI2XXXX[1] |
Gründung | 5. Dezember 1861 |
Website | www.llb.li |
Geschäftsdaten 2018[2] | |
Einlagen | CHF 67,3 Mrd. |
Kundenkredite | CHF 12,9 Mrd. |
Mitarbeiter | 1.068 |
Leitung | |
Verwaltungsrat | Prof. Dr. Gabriela Nagel-Jungo, Dr. Patrizia Holenstein, Urs Leinhäuser, Thomas Russenberger, Dr. Richard Senti |
Die LLB-Gruppe bietet ihren Kunden Dienstleistungen im Wealth Management an: als Universalbank, im Private Banking, Asset Management sowie bei Fund Services. Mit über Tausend Mitarbeitenden ist sie in Liechtenstein, in der Schweiz, in Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten (Abu Dhabi und Dubai) präsent. Per 31. Dezember 2019 lag das Geschäftsvolumen der LLB-Gruppe bei 89.3 Milliarden Schweizer Franken.
Positionierung
Das Geschäftsmodell der LLB-Gruppe beruht auf den drei Marktdivisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients.
Die Division Private Banking bietet Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Vermögensstrukturierung sowie Finanz- und Vorsorgeplanung an.
Die Division Institutional Clients umfasst das Intermediär- und Fondsgeschäft sowie den Bereich Asset Management der LLB-Gruppe. Zu den Kunden zählen Treuhänder, Vermögensverwalter, Versicherungen, Pensionskassen und öffentlich-rechtliche Institutionen. Der Fokus liegt auf den Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich.
Die Division Retail & Corporate Banking betreut sämtliche Privat- und Firmenkunden. Hier liegt der Fokus auf den Märkten Liechtenstein und Schweiz.
Unternehmensgeschichte
Die LLB wurde 1993 teilprivatisiert. Mit der LLB (Schweiz) AG erfolgte 1998 erstmals der Schritt ins Ausland, der 2005 und 2008 durch die Eröffnung von Repräsentanzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten ergänzt wurde. Im Dezember 2006 unterbreitete die LLB der Bank Linth AG in Uznach/Kanton St. Gallen ein öffentliches Kaufangebot, das die Aktionäre mit 74,2 Prozent annahmen. Seit November 2009 ist die LLB-Gruppe mit der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG in Wien vertreten.[3]
Die LLB-Gruppe ist eine Universalbank mit einem starken Private-Banking- und institutionellen Geschäft. In den Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich ist sie mit je einer Bank vertreten:
- Liechtensteinische Landesbank AG (LLB), Hauptsitz Vaduz. Marktführerin im Privat- und Firmenkundengeschäft in Liechtenstein
- Bank Linth LLB AG, Hauptsitz Uznach, grösste Universalbank der Ostschweiz.
- Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG, Wien, seit 1. Oktober 2018 führende Vermögensverwaltungsbank in Österreich
Anfang Juli 2018 übernahm die LLB-Gruppe zu hundert Prozent die Semper Constantia Privatbank AG in Wien. Am 1. Oktober 2018 erfolgte die Fusion von Semper Constantia und LLB Österreich zur Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG.
Zur LLB-Gruppe gehören zudem folgende 100-prozentige Tochtergesellschaften:
- LLB Asset Management AG, Vaduz
- LLB Fund Services AG, Vaduz
- LLB Swiss Investment AG, Zürich
Am 3. April 2018 übernahm die LLB-Gruppe den Fondsdienstleister LB(Swiss) Investment AG, der seit Mai 2018 als LLB Swiss Investment AG firmiert.[4]
Liechtensteiner Steuerkooperation
Mit der Umsetzung des automatischen Informationsaustausches (AIA) zählt Liechtenstein zu den Ländern, die als «Early Adopters» am 29. Oktober 2014 die multilaterale Vereinbarung, das sogenannte «Multilateral Competent Authority Agreement» (MCAA), zum automatischen Informationsaustausch unterzeichneten. 2017 fand mit den EU-Ländern zum ersten Mal der Austausch von Bankdaten statt. Ab 1. Januar 2018 tauscht Liechtenstein ausserdem Steuerdaten mit 27 Staaten ausserhalb der EU aus – darunter mit dem Zollvertragspartner Schweiz. Liechtenstein verfolgt seit 2009 den mit der Liechtenstein-Erklärung eingeschlagenen Weg einer Finanzplatzstrategie, die auf steuerliche Konformität der Kunden setzt. Die Banken, darunter die Liechtensteinische Landesbank, und der Liechtensteinische Bankenverband unterstützten die Strategie ausdrücklich und aktiv.
Deutschland
Die Liechtensteiner Steueraffäre, die im Februar 2008 begann, hatte international die Diskussion zur grenzüberschreitende Steuertransparenz ausgelöst. Seit März 2009 haben sich zahlreiche sogenannte Steueroasen, darunter auch Liechtenstein, zur Übernahme der OECD-Standards in Steuerfragen bekannt und werden von der OECD als kooperative Staaten erachtet.[5] In Liechtenstein ist diese Erklärung am 12. März 2009 erfolgt.[6]
Am 2. September 2009 schlossen Deutschland und Liechtenstein ein Abkommen über die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch in Steuersache. Am 17. November vereinbarten die beiden Länder ein Abkommen zu Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen.
USA
Liechtenstein hob 2012 das Bankgeheimnis für amerikanische Bürger vollständig auf. Am 21. März 2012 hatte der liechtensteinische Landtag (Parlament) dazu das revidierte Steueramtshilfegesetz USA (AHG-USA) verabschiedet. Am 16. Mai 2014 schlossen Liechtenstein und die USA ein Abkommen (Intergovernmental Agreement nach Modell 1) zur Umsetzung des FATCA ab.
Standorte
- Liechtenstein: Vaduz, Balzers, Eschen
- Schweiz: Genf, Zürich-Erlenbach und durch die Bank Linth, welche mit 74,2 % an der LLB beteiligt und an 20 Standorten im Linthgebiet, in der Region Zürichsee, in Ausserschwyz und im Sarganserland vertreten ist
- Österreich: Wien
- International: Abu Dhabi, Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag im Bankenstamm der Swiss Interbank Clearing
- Jahresergebnis 2018. www.llb.li, abgerufen am 15. März 2019.
- https://www.llb.li/de/die-llb/ueber-uns/geschichte
- https://www.llb.li/de/medien/medienmitteilungen/2018/neuer-markenauftritt-llb-swiss-investment
- OECD-Liste der kooperativen Staaten in Steuerfragen. (Nicht mehr online verfügbar.) www.oecd.org, 11. Dezember 2010, archiviert vom Original am 3. Mai 2011; abgerufen am 11. Dezember 2010.
- Liechtenstein Declaration über die Steuerkooperation (OECD-Fassung). (PDF) Regierung des Fürstentums Liechtenstein, 12. März 2009, abgerufen am 17. Juli 2019.