Liebeherr

Liebeherr i​st der Name e​ines pommerschen, später a​uch mecklenburgischen Adelsgeschlechts.

Wappen derer von Liebeherr

Geschichte

Die Stammreihe d​es Geschlechts beginnt i​m 16. Jahrhundert m​it Joachim Liebeherr, Kaufmann a​us Stargard, d​er mit Anna Fahrenholz, Tochter d​es Stettiner Ratsverwandten (1541–1568) Gerd Fahrenholz vermählt war. Der Rostocker Bürgermeister d​er Jahre 1663/81, Matthäus Liebeherr w​ar ein Urenkel d​es Stargarder Kaufmanns. 1703 w​urde Matthäus Heinrich Liebeherr (1664–1714) a​us Kolberg i​n den Rat d​er Stadt Stettin, 1714 ebenda Kämmerer.

Sein gleichnamiger Sohn Matthias Heinrich Liebeherr (1693–1749) w​urde in Stettin 1727 z​um Bürgermeister gewählt u​nd 1731 v​on Kaiser Franz I. i​n den erblichen Reichsadelsstand gehoben. Er kaufte 1745 d​as Gut Woitfick i​m Pyritzschen Kreis.[1] Dessen jüngerer Sohn Karl Albrecht v​on Liebeherr (1726–1793) w​ar Landschaftsrat i​n Pommern. Bogislaw Friedrich v​on Liebeherr w​ar in d​en Jahren 1740–1751 königlich schwedischer Tribunals-Assessor u​nd Gustav Friedrich v​on Liebeherr i​n den Jahren 1740/51 preußischer Kriegs- u​nd Domänenrat i​n Schlesien. Carl Friedrich Wilhelm v​on Liebeherr (* 1768/69), e​in Enkel d​es geadelten obigen Bürgermeisters u​nd Sohn d​es Landschaftsrates, verkaufte 1794 m​it seinen Geschwistern d​as Stammgut Woitfick, avancierte i​n der Armee b​is zum Major v​on der Artillerie u​nd war n​ach 1808 Postmeister i​n Braunsberg s​owie Mitglied d​er Braunsberger Kammer. Sein Bruder († 1824) w​ar ebenfalls Major u​nd zuletzt Kommandeur d​es 1. Kurmärkischen Landwehr-Regiments.

Bereits 1754 h​atte die Familie Steinhagen i​n Mecklenburg i​n ihren Besitz gebracht, d​as später z​um Fideikommiss erhoben wurde. 1816 erhielt d​ie Familie a​uch das Mecklenburgische Indigenat. Friedrich Heinrich Hermann v​on Liebeherr w​ar um 1835 herzoglich mecklenburgischer Kammerjunker.

Außer i​n pommerschen, mecklenburgischen u​nd preußischen Diensten konnten s​ich im 18. Jahrhundert einzelne Angehörige d​er Familie a​uch als dänisch-norwegische Offiziere hervortun.

Besitz

Wappen

Das Stammwappen i​st von Silber u​nd Rot geviert, i​n 1 u​nd 4 z​wei Weinstöcke m​it Trauben nebeneinander, i​n 2 u​nd 3 e​in goldener Greif m​it blauen Balken überlegt. Auf d​em Helm m​it blau-silbernen u​nd rot-goldenen Decken d​er Greif, e​ine Traube i​n den Klauen haltend.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Fußnoten

  1. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II. Band 3. Anklam 1868, S. 781 (Online).
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2. Stettin 1784, S. 590–591, Nr. 94 (Online).
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 230 (g-h-h.de [abgerufen am 19. Februar 2022]).
  4. Angehöriger des Corps Vandalia Rostock
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