LetterOne
LetterOne ist der Name zweier Gesellschaften, LetterOne Holdings und LetterOne Investment Holdings. Beide Gesellschaften haben die gleichen Anteilseigner und die gleiche Geschäftsleitung. Die Unternehmen sind international tätige Investment- und Beteiligungsgesellschaften mit Sitz in Luxemburg. Dahinter steht als Haupteigentümer die Alfa Group um den russischen Oligarchen Michail Fridman, der auch Vorstandsvorsitzender beider LetterOne ist.
LetterOne Holdings S.A. | |
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Rechtsform | Société anonyme |
Gründung | 2013 |
Sitz | Luxemburg, Luxemburg |
Leitung |
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Branche | Investment |
Website | www.letterone.com |
Letterone Investment Holdings S.A. | |
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Rechtsform | Société anonyme |
Sitz | Luxemburg, Luxemburg |
Leitung |
|
Branche | Investment |
Website | www.letterone.com |
Geschichte
LetterOne wurde im Juni 2013 von Alfa gegründet, wobei die Gesellschaft mit dem Verwalten von insgesamt 15,36 Mrd. US-Dollar betraut wurde.[1] Ein großer Teil der Kapitalausstattung von LetterOne stammte aus dem Verkauf der Alfa-Anteile an TNK-BP.[2]
Übernahme der RWE Dea
Im März 2013 gab RWE bekannt, die Tochter DEA verkaufen zu wollen. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz von DEA knapp zwei Milliarden Euro und das Ergebnis vor Steuern 553 Millionen Euro.[3]
Bis Anfang 2014 hatte RWE in einem Auktionsverfahren mindestens drei Gebote erhalten, eines von der Sparte L1 Energy.[4][5]
Am 16. März 2014 teilte RWE mit, dass man sich mit LetterOne grundsätzlich über den Verkauf geeinigt habe. RWE Dea wurde hierbei mit 5,1 Milliarden Euro bewertet.[6]
Am 30. März 2014 wurde mitgeteilt, dass der Vertrag von RWE mit der Gruppe LetterOne unterzeichnet worden sei.[7]
Der Spiegel meldete am 15. Juni 2014, dass Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine zweimonatige Untersuchung des Deals angeordnet hat.[8]
Im Oktober meldete die Financial Times, dass der britische Energieminister Edward Davey vor dem Hintergrund verschärfter Sanktionen gegen Russland dem Verkauf nicht zustimmen wolle.[9] Trotz der britischen Bedenken wird die Übernahme wohl noch 2015 verbucht. Mit der britischen Regierung wurde vereinbart, das DEA-Geschäft in Großbritannien mehrere Jahre nach der Übernahme getrennt zu behandeln. Im Falle von Sanktionen gegen Fridman oder LetterOne bleibt RWE verpflichtet, diese Anteile zurückzuerwerben.[10] Da die britische Regierung weiter blockierte, wurden die britischen Aktivitäten zum Verkauf gestellt und noch 2015 an INEOS verkauft.[11]
Im Oktober 2015 erwarb LetterOne auch das norwegische Explorations- und Produktionsgeschäft von Erdöl und Erdgas vom deutschen E.ON-Konzern. LetterOne zahlte insgesamt 1,4 Mrd. Euro.[12]
Im September 2018 verkündeten LetterOne und BASF, dass die Ölsparte der BASF, die Wintershall, mit der DEA fusioniert werden soll. An der neuen Wintershall DEA soll BASF 67 % und LetterOne 33 % halten.[13]
Struktur
Letter One Holdings S.A.
Die Letter One Holdings mit der Sparte L1 Energy investiert hauptsächlich in Geschäftsfeldern der Öl- und Gasförderung.
Letter One Investment Holdings S.A.
- LetterOne Technology
- Letter One Technology verwaltet Anteile in Höhe von 13,22 % am türkischen Telekommunikationsanbieter Turkcell und in Höhe von 47,85 % an VimpelCom.[14] Zudem investierte Letter One 200 Millionen US-Dollar in Uber Technologies.[15]
- LetterOne Treasury
- Letter One Treasury Services investiert in verschiedene Hedge- und Private-Equity-Fonds.
- LetterOne Health
- 2016 dehnte Letter One seine Geschäftstätigkeit auf den Gesundheitsbereich aus.
Einzelnachweise
- Alfa Group 2013 Annual Report, auf www.alfagroup.org, abgerufen am 2. März 2015
- Mikhail Fridman’s Russian Alfa Group Sets Up New Investment Company in London. In: Jewish Business News. 19. Juni 2013, abgerufen am 3. März 2015.
- https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-wirtschaft_artikel,-RWEKonzern-stellt-Ertragsperle-RWE-Dea-zum-Verkauf-_arid,515440.html
- RWE erhält mindestens drei Gebote für Öl- und Gasförderer Dea. Wall Street Journal (Online), 22. Januar 2014, archiviert vom Original am 22. Februar 2014; abgerufen am 12. Februar 2014.
- Abschluss noch für 2014 angepeilt: Drei Interessenten geben Angebot für RWE-Tochter DEA ab. n-tv (Online), 17. Januar 2014, abgerufen am 12. Februar 2014.
- Süddeutsche Zeitung: Energie RWE findet Käufer für Ertragsperle RWE Dea (Memento vom 17. März 2014 im Internet Archive) vom 16. März 2014
- Märkte: Verkauf von RWE Dea an russischen Oligarchen besiegelt. In: Focus Online. 30. März 2014, abgerufen am 4. Januar 2015.
- FAZ.net / dpa-AFX: Gabriel prüft RWE-Dea-Verkauf an russischen Oligarchen. In: FAZ.net. 15. Juni 2014, abgerufen am 4. Januar 2015.
- RWE: Briten verweigern Plazet für Dea-Verkauf. In: Spiegel Online. 16. Oktober 2014, abgerufen am 4. Januar 2015.
- RWE verkauft Dea trotz britischer Bedenken nach Russland auf www.de.reuters.com, abgerufen am 2. März 2015
- INEOS buys North Sea gas fields, auf www.ineos.com, abgerufen am 22. November 2016
- Deal mit Michail Fridman - Eon nimmt mit Feld-Verkauf 1,4 Milliarden Euro ein, auf www.handelsblatt.com, abgerufen am 6. September 2016
- Wintershall und Dea besiegeln Fusion – deutscher Ölkonzern ist perfekt, auf www.handelsblatt.com, abgerufen am 28. September 2018
- L1 Technology, auf www.letterone.com, abgerufen am 3. Januar 2016
- L1 Technologie, auf www.letterone.com, abgerufen am 6. September 2016