Les Fantômes
Les Fantômes ist ein französischer Psychothriller von Alexandre Vallès aus dem Jahr 2018. Es handelt sich um die letzte Produktion der Filmfirma Vivàsvan Pictures.
Film | |
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Titel | The Ghosts |
Originaltitel | Les Fantômes |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Länge | 78 Minuten |
Stab | |
Regie | Alexandre Vallès |
Drehbuch | André Schneider |
Produktion | Ian Hansen, Alexandre Vallès |
Musik | Jean-Pierre Stora |
Kamera | Vanessa Payri |
Schnitt | Vanessa Payri, Alexandre Vallès |
Besetzung | |
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Handlung
Der aus Wien stammende Schriftsteller Nicolas Wolf hat im 16. Arrondissement die großräumige, verwinkelte Wohnung seiner Großmutter geerbt und wohnt seit nunmehr einem Jahr in Paris. Der angespannt wirkende Mann leidet unter Schlafstörungen und kapselt sich von seiner Umwelt ab. Einzig Natalie, eine Freundin seiner verstorbenen Großmutter, besucht ihn ab und zu. Sie sieht, dass es ihm nicht gut geht und rät ihm, das Apartment zu verkaufen, seine Großmutter hätte sie auch gehasst und sich gewünscht, der Blitz möge dort einschlagen und alles verbrennen. Mit dem Escort Guillaume, der einen erkrankten Kollegen vertritt, verbringt Nicolas zwar einen Abend, doch dieser ist weniger von sexuellen Handlungen als von Machtspielen geprägt, und eine gehässige Nachbarin, Madame Simeonneau, beschwert sich bei ihm über den defekten Fahrstuhl.
Eines Abends klopft ein großer, hagerer Mann an Nicolas’ Tür und bittet ihn in einer fremden Sprache, das Telefon benutzen zu dürfen. Nicolas erkennt sein Gesicht kaum, versteht aber kurioserweise seine Sprache und lässt ihn in Ruhe telefonieren. Als er wieder ins Zimmer kommt, ist der Fremde verschwunden und die Wohnungstür sperrangelweit geöffnet. In den folgenden Tagen hört Nicolas immer wieder Türen, die sich öffnen, und das Klirren von Gläsern, die in der Küche zerspringen. Er fühlt sich beobachtet und bedroht. Zwei Polizisten, die er zu Hilfe ruft, verlachen und ohrfeigen ihn, den Ausländer. Einer inneren Stimme folgend, begibt sich Nicolas in den dunklen Keller des Wohnhauses. In den Katakomben scheint etwas auf ihn zu lauern.
Hintergrund
André Schneider bereitete sich ein Jahr auf seine komplexe Rolle vor, besuchte viermal wöchentlich das Sportstudio und wohnte Vorträgen über Schizophrenie und Psychopathie bei. Den Gesetzen des Method Acting gehorchend, begab er sich während der Dreharbeiten in völlige Isolation.
Judith Magre feierte während der Dreharbeiten ihren 91. Geburtstag. Ihre Filmfigur ist hingegen erst 82 Jahre alt. Für die Rolle des Callboys engagierte Alexandre Vallès den Pornodarsteller Pierre Emö, da seine Szenen ein hohes Maß an Nacktheit erforderten.
Die Dreharbeiten fanden im November und Dezember 2017 statt. Die Wohnung, die als Kulisse diente, befindet sich in Trocadéro unweit des Eiffelturms. Eine einzige Berliner Vorführung fand am 24. Februar 2019 in Berlin statt. Trotz zahlreicher Festival-Teilnahmen und gewonnenen Filmpreisen fand Les Fantômes keinen Verleih.
Kritiken
Die queere Website Mr. Man wählte Les Fantômes unter die zehn „am meisten unterschätzten Filme des letzten Jahrzehnts“.[1]
Amos Lassen analysierte den Film folgendermaßen:
„In Les Fantômes geht es unter anderem um die Angst vor dem Tod, die Angst, nicht gelebt zu haben, bevor du stirbst, und die Angst, allein zu sein… oder nicht allein zu sein.“
Andere Rezensenten aus der USA führten weiter aus:
„The Ghosts ist nicht nur metaphorisch. Es geht um diesen bedrohlichen Mann, der immer wieder in der Wohnung auftaucht, ein Mann, den Nicolas manchmal sehen kann und manchmal nicht – und den er manchmal nur in seinen Albträumen wahrnimmt. Wenn er in Panik gerät und nach den Bullen ruft, gerät Nicolas in eine noch surrealere Situation: Als Österreicher ist er ein Ziel für den Zorn und die Verachtung der rassistischen Polizisten, genauso wie er ein praktischer Prügelknabe für die Wut einer ununterbrochenen unzufriedenen Nachbarin ist. Wird Nicolas wirklich verfolgt – und wenn ja, von was? Verweilende und böswillige Geister? Seine eigenen Schrecken? Oder die treibenden, verschlingenden Kräfte, für die Künstler sensibel und in gewissem Sinne auch verantwortlich sind?“
Festivals und Auszeichnungen
- Straight-Jacket Guerilla Film Festival, England
- Cluj-Napoca Gay Film Nights, Rumänien
- Cefalù Film Festival, Italien
- ShanghaiPRIDE Film Festival, China
- Taiwan International Queer Film Festival, Taiwan
- Nominierung: Bester Film (Cluj-Napoca)
- Gewinner: Bester Film (Cefalù)
- Gewinner: Bester Schauspieler (Shanghai)
- Nominierung: Bester Schauspieler (Out & Loud - Pune International Queer Film Festival)