Leopold von Fürstenwärther

Leopold Wilhelm Heinrich v​on Fürstenwärther (* 17. Juli 1769 i​n Meisenheim, Herzogtum Pfalz-Zweibrücken; † 5. Mai 1839 i​n München) w​ar ein a​us dem pfalz-bayerischen Herrscherhaus Wittelsbach abstammender Freiherr u​nd bayerischer Offizier.

Wappen des Familienzweiges Fürstenwärther-Kellenbach. Das Fürstenwärther-Stammwappen ist das linke, mit Turm und Jungfrau

Herkunft

Herzog Friedrich Ludwig v​on Pfalz-Zweibrücken-Landsberg (1619–1681), Regent d​es Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, heiratete n​ach dem Tode seiner ersten Gattin Juliane Magdalena v​on Pfalz-Zweibrücken (1621–1672), d​ie bürgerliche Gemahlin Maria Elisabeth Hepp (1635–1722). Da e​s sich hierbei u​m eine standesmäßig n​icht ebenbürtige Ehefrau handelte, sollten d​ie Kinder a​us dieser Verbindung n​icht dynastisch erbberechtigt s​ein und erhielten Rang u​nd Namen a​ls Freiherrn v​on Fürstenwärther, Burgsassen z​u Odenbach.

Biografie

Leopold von Fürstenwärther war der Urenkel des regierenden Herzogs Friedrich Ludwig und seiner bürgerlichen Ehefrau Maria Elisabeth Hepp. Er wurde in Meisenheim geboren, als Sohn des Freiherrn Ernst Ferdinand Ludwig von Fürstenwärther (1737–1821) und dessen aus Monsheim stammender Gattin Elisabeth Charlotte von La Roche-Starkenfels (1734–1800), Schwester des hessen-kasselschen Regierungspräsidenten Friedrich Georg Philipp Freiherr von La Roche-Starkenfels (1729–1802).[1] Leopolds Zwillingsbruder war der spätere österreichische Feldmarschallleutnant Friedrich Karl von Fürstenwärther (1769–1856). Im Geburtsort Meisenheim besaß die Familie den noch existenten Fürstenwärther Hof als Adelssitz, die ihnen ebenfalls gehörende Burg Odenbach war ruinös und diente nur als Namenstitel.[2]

1778 b​is 1782 besuchten b​eide Zwillinge d​ie Karlsschule i​n Stuttgart. Zunächst Offizier i​m französischen Armeededienst, wechselte Leopold v​on Fürstenwärther i​n die Garde d​es Herzogtums Pfalz-Zweibrücken u​nd trat 1799, b​ei der Vereinigung d​es Territoriums m​it Kurpfalz-Bayern, i​n dessen Heer ein. 1807 w​urde er a​ls Hauptmann Kompanieführer i​m 14. Linien-Infanterie-Regiment. Als solcher erlitt e​r 1809, i​n der Schlacht b​ei Eggmühl, schwere Verwundungen, d​ie ihn fortan z​um Felddienst untauglich machten.

Man ernannte Freiherr v​on Fürstenwärther a​m 10. Oktober 1810 z​um Platzmajor d​er Haupt- u​nd Residenzstadt München, i​n welchem Amt er, 1822 z​um Oberstleutnant u​nd 1833 z​um Oberst befördert, b​is zu seinem Tode blieb. 1813 entsandte i​hn sein Verwandter, König Maximilian Max I. Joseph, a​ls Spezialkurier n​ach Dresden, m​it dem schwierigen Auftrag, Kaiser Napoleon über d​as Ausscheiden Bayerns a​us der französischen Allianz z​u unterrichten.

Schon 1812 w​ar Leopold v​on Fürstenwärther z​um königlichen Kammerherrn aufgestiegen, 1821 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone, 1839 d​as Kreuz d​es Ludwigsordens. König Ludwig XVIII. verlieh i​hm 1824 d​en französischen Militärverdienstorden. Er w​ar verheiratet m​it Maria Anna Schmid v​on Haslau (1776–1841),[3] d​ie nach seinem Tod i​n Wien lebte.

Feldmarschall-Leutnant Friedrich Karl v​on Fürstenwärther h​abe ihm s​o ähnlich gesehen, d​ass man b​eide Zwillingsbrüder selbst i​m fortgeschrittenen Alter k​aum auseinanderhalten konnte.[4]

Literatur

  • Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen. 17. Jahrgang (1839), Erster Teil, Weimar 1841, S. 433–434; Scan aus der Quelle
  • Genealogisches Jahrbuch des deutschen Adels für 1847. Cast`sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1847, S. 339–340; Scans aus der Quelle
  • Johann Keiper: Die Freiherren von Fürstenwärther, Burgsassen von Odenbach. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. Speyer, Band 36 (= Jahresband 1916), Seiten 49–88
  • Werner Gebhardt: Die Schüler der Hohen Karlsschule. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021563-4, S. 242.

Einzelnachweise

  1. „La Roche Edler Herr von Starkenfels, Friedrich Georg Philipp Freiherr von“. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Webseite zum Fürstenwärther Hof in Meisenheim
  3. Karl Heinrich von Lang: Adelsbuch des Königreichs Baiern. 1815, Grundwerk, Band 1, S. 230; Zum Geschlecht der Schmid von Haslau
  4. Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen. 17. Jahrgang (1839), Erster Teil, Weimar 1841, S. 433, (Fußnote)
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