Leopold Friedrich von Hofmann
Leopold Friedrich Freiherr von Hofmann (* 4. Mai 1822 in Wien; † 24. Oktober 1885 ebenda) war ein österreichischer Diplomat, Minister und Generalintendant am Hoftheater Wien. Er entstammte einer Familie des Reichritterstandes, die ursprünglich aus dem Breisgau stammte, und aus der mehrere Mitglieder seit dem 18. Jahrhundert für den Reichshofrat oder die Reichskanzlei tätig waren. Bereits sein Großvater Ignaz von Hofmann ist Hofrat gewesen.
Leben
Leopold Friedrich von Hofmann studierte von 1840 bis 1844 in Wien die Rechte und trat 1842 beim österreichischen Landgericht in den Staatsdienst. 1845 wurde er Konzeptsbeamter in der Staatskanzlei, 1847 Attaché bei der Gesandtschaft in Bern, 1848 dem deutschen Büro des auswärtigen Ministeriums zugeteilt und 1851 zu Missionen nach Dresden und Berlin in der deutschen Frage verwendet.
1856 habilitierte er sich als Dozent für deutsches Staats- und Bundesrecht an der Wiener Universität. Nachdem er 1857 zum Ministerialsekretär und 1859 zum Legationsrat befördert worden war, wurde er 1865 dem Statthalter von Holstein, Gablenz, als Adlatus zugeteilt.
1869 wurde er Sektionschef im auswärtigen Ministerium und erhielt die Preßleitung als Departement. Nach dem Tod Ludwig von Holzgethans wurde er 1876 zum k.u.k. gemeinsamen Reichsfinanzminister und zum Mitglied des Herrenhauses ernannt. Im Jahr 1878 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
1879 wurde er nach der Annexionskrise als Gouverneur mit der Verwaltung von Bosnien und Herzegowina betraut. Doch nahm er schon am 8. April 1880 seine Entlassung als Minister, da er es als eifriger Freund der Künste und Wissenschaften vorzog, als Generalintendant an die Spitze des Wiener Hoftheaters zu treten.
Baron Hofmann starb in Wien, begraben ist er in der Hinterbrühl.[1]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Hoffmann, Leopold Friedrich von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 174 f. (Digitalisat).
- Friedrich Schütz: Feuilleton. Aus dem Leben des Baron Hofmann (Teil 1/2). In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 7603/1885, 28. Oktober 1885, S. 1 ff. (online bei ANNO). .
- Friedrich Schütz: Feuilleton. Aus dem Leben des Baron Hofmann (Teil 2/2). In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 7604/1885, 29. Oktober 1885, S. 1 ff. (online bei ANNO). .
- Hofmann 6) Leopold Friedrich, Freiherr von. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 621.
- Hofmann 2) Leopold Friedrich, Freiherr von. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 9, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 430.
- Feuilleton. Baron Hofmann. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16584/1910, 23. Oktober 1910, S. 1 f. (online bei ANNO). .
- Leopold Friedrich von Hofmann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 383 f. (Direktlinks auf S. 383, S. 384).
- Edith Marktl-Futter: Hofmann, Leopold Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 457 f. (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Leopold Hofmann im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Gyula Andrássy | k.u.k. Finanzminister 14. Aug. 1876 – 8. April 1880 | József Szlávy |
– (Osman Pascha, Wesir) | Gouverneur von Bosnien und Herzegowina ab 1879 | József Szlávy von Érkenéz und Okány |