Leo Cuypers
Leo Cuypers (* 1. Dezember 1947 in Heemstede; † 5. September 2017[1] in Maastricht) war ein niederländischer Komponist und Jazz-Pianist des Modern Creative Jazz.
Leben und Wirken
Cuypers spielte zunächst Schlagzeug, bevor er zum Klavier wechselte. In Maastricht besuchte er einige Jahre das Konservatorium, war aber im Jazz größtenteils Autodidakt. 1969 gewann er den Jazzwettbewerb von Loosdrecht mit einer Soloperformance, bei der er auch das Innere des Flügels nutzte. Cuypers war seit 1974 Pianist des „Willem Breuker Kollektiefs“; Ende der 1970er Jahre stieg er nach einem Streit mit Breuker, mit dem er auch im Duo aufgetreten war, aus. Er arbeitete aber auch danach mit Willem Breuker zusammen, mit dem er das Label „BV Haast“ gegründet hatte.[2] Daneben spielte er auch mit Misha Mengelberg und Theo Loevendie. Für verschiedene Projekte stellte er auch eigene Gruppen zusammen, so 1974 für das Album „Live in Shaffy“ mit Piet Noordijk, Hans Dulfer und Breuker, für die „Johnny Rep Suite“[3] aus dem gleichen Jahr (benannt nach einem Stürmer von Ajax Amsterdam) oder sein Album „Heavy Days Are Here Again“ von 1981[4] (der Titel verballhornt „Happy days are here again“ und spielt satirisch auf Ronald Reagan an) mit Han Bennink, Arjen Gorter, Breuker. Seine Jazz-Auftrags-Komposition „Zeeland Suite“ für ein Septett wurde 1976 auf dem Festival für Neue Musik („Nieuwe Muziek Zeeland“) in Middelburg uraufgeführt (mit Breuker, Bob Driessen, Gorter, Willem van Manen, Martin van Duynhoven, Harry Miller). Sie besteht aus neun Teilen, die alle an verschiedenen Orten in Zeeland aufgeführt werden sollten. 1984 veröffentlichte er das Album „Leo Cuypers Brull Band“ mit van Duynhoven, van Manen, Driessen, Ernst Glerum und dem Gitarristen Jan Kuiper, der auch eine Komposition beisteuerte. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens von Zeelandsuite organisierte der Aussteller Roby Bellemans das nationale Kunstprojekt „Neerlandsuite“. Er motivierte Leo, zum ersten Mal seit Jahren wieder aufzutreten. Vom Abschlusskonzert produzierte Roby die erste CD von Leo Cuypers: "St. Juttemis & Leo Cuypers live" (KCD 1988.17), Aufnahmen wurden vom Mediensender VPRO gemacht, Vertrieb durch BVHaast. 1995 nahm er eine Solo-CD „Songbook“ mit seinen Kompositionen auf. Er schrieb auch für das Ballett und das Musiktheater („De heilige Stefanus“, „Johnny Rep Suite“). Krankheit und Alkoholsucht führten dazu, dass er nicht mehr öffentlich auftrat.[1]
1973 erhielt er den Wessel-Ilcken-Preis.
Literatur
- Kevin Whitehead: „New Dutch Swing“, Watson-Guptill, 1998, ISBN 0823083349.
Weblinks
- Biografie beim Blog Keep Swinging
- Biografie (Memento vom 7. November 2007 im Internet Archive) (niederländisch)
- Eintrag (muziekencyclopedie.nl) (englisch)
- Leo Cuypers bei AllMusic (englisch)
- Leo Cuypers bei Discogs
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Erik van den Berg: Pianist Leo Cuypers (1947–2017) was de charmante gangmaker van de Nederlandse jazz. Nachruf in De Volkskrant, 6. September 2017, abgerufen am 7. September 2017 (niederländisch).
- Die Worte heißen übersetzt GmbH „Eile“ und sollten an ihre engen Zeitpläne erinnern.
- Beide zusammen 1994 beim Label BVHaast wieder herausgekommen
- bei Atavistic neu herausgekommen