Willem van Manen
Willem van Manen (* 3. September 1940 in Amsterdam) ist ein niederländischer Posaunist, Komponist und Bandleader.
Wirken
Seit 1968 ist van Manen als Musiker tätig. Neben seinen Aktivitäten als Jazzmusiker machte er sich als Interpret Neuer Musik einen Namen; unter anderem seit 1972 als Gründungsmitglied des Orkest De Volharding. Er begann in den Gruppen von Theo Loevendie, Boy Edgar und Hans Dulfer, später spielte er mit Willem Breuker (zunächst im Instant Composers Pool und lange Jahre im Willem Breuker Kollektief), aber auch mit Gunter Hampel und Leo Cuypers. Seine eigenen Gruppen waren Boventoon (Wessel-Ilcken-Preis 1974) und die Springband, wo während einer Tour bei einem Verkehrsunfall drei Mitglieder der Band, der Bassist Harry Miller, der Posaunist Joep Maessen, der Trompeter Jeff Reynolds ums Leben kamen, und der Trompeter Louis Lanzig sowie der Saxophonist Maarten van Norden lebensgefährlich verletzt wurden. Erst nach zwei Jahren Pause gründete van Manen eine neue Band, die großformatige Contraband.
Van Manen unterrichtete Posaune am Sweelinck Conservatorium Amsterdam und war lange Jahre in der Organisationsarbeit für die niederländische Musikszene aktiv (Bim Huis Amsterdam, Fonds voor de Scheppende Toonkunst). Mit Misha Mengelberg und Willem Breuker gilt er in der niederländischen Jazzszene als einflussreiche Persönlichkeit.
1992 wurde er mit dem Boy-Edgar-Preis, dem Jazzpreis der Niederlande, ausgezeichnet. 1997 wurde er zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau ernannt.
Diskographie (Auswahl)
- Peter Brötzmann Group Born Free mit Buschi Niebergall, Derek Bailey, Evan Parker u. a. (1970)
- Willem van Manen Willem van Manen mit Misha Mengelberg, Harry Miller und Martin van Duynhoven (1979)
- Willem van Manen Contraband Live at Bim Huis Amsterdam (1988)
- Willem van Manen Contraband Hittit mit Theo Jörgensmann, Eckard Koltermann, Arnold Dooyeweerd u. a. (1998)
- Willem van Manen Contraband Pale Fire (2001)