Lenin in Paris
Der Film Lenin in Paris (russisch Ленин в Париже/ Lenin w Parishe) entstand 1981 unter der Regie von Sergei Jutkewitsch. In den Hauptrollen spielten Juri Kajurow, Claude Jade, Wladimir Antonik und Walentina Swetlowa.
Film | |
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Titel | Lenin in Paris |
Originaltitel | Ленин в Париже |
Produktionsland | Sowjetunion |
Originalsprache | Russisch |
Erscheinungsjahr | 1981 |
Länge | 106 Minuten |
Stab | |
Regie | Sergei Jutkewitsch |
Drehbuch | Jewgeni Gabrilowitsch Sergei Jutkewitsch |
Musik | Grigori Frid |
Kamera | Nikolai Nemoljajew |
Besetzung | |
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Handlung
Er erzählt als wissenschaftlich-utopischer Experimentalfilm und Historienfilm von Lenins Zeit in Paris, als er 1911 im Vorort Longjumeau aus Russland emigrierte Bolschewiki politisch schulte. Während dieser Zeit begann Lenins Beziehung zu Inès Armand. Im Film wird aus „Inessa“, im wahren Leben Lenins Geliebte, die Geliebte des fiktiven Helden Trofimow. Die Zensur hatte den ersten Entwurf, die wahre Liebesgeschichte zwischen Lenin und Inès Armand zu zeigen, abgelehnt. Insofern ist Trofimow Lenins Stellvertreter bei Inessa.
Es gibt einige Szenen, die der Zensur entgingen. So reden Lenin und Inessa auf einer Bank. Bei einem Konzert gesteht Trofimow Inessa in Lenins Beisein seine Liebe und der direkte Bezug entging der Zensur.
Jutkewitsch nutzt filmisch Stummfilmelelemte, Slapstick, Animation und Gemälde, teils gegenständliche und abstrakte. Die Zeitebenen wechseln permanent in die heutige Gegenwart, ins Jahr 1910 und in die Zeit der Französischen Revolution.
Der Film mit der Leitlinie seiner Liebesgeschichte beginnt mit der Ankunft Alexander Trofimows (Vladimir Antonik) in Paris. In der Rue Marie-Rose will er Lenin treffen. Stattdessen begegnet ihm dort Inessa Armand (Claude Jade). Inessa will Trofimow eine Mütze kaufen, damit er vom zaristischen Geheimdienst nicht als Bolschewik erkannt wird. Bei diesem Spaziergang werden sie Zeugen einer Schießerei vor einer Bank. Die Gruppe der Bankräuber erkennt Inessa als die Bonnot-Bande. Inessa bringt Trofimow ins "Hotel Mimi", wo der junge Bolschewik Quartier findet. Eines Tages, Inessa bringt Trofimow französische Vokabeln bei, verkauft eine alte Frau rote Nelken. Einige davon sind weiß. Immer wieder, so auch im Nelken-Element wechseln die Zeitebenen: von 1910 in die Französische Revolution und in die Gegenwart der ausgehenden 1970er Jahre. Trofimow erleidet einen Schwächeanfall. Inessa versorgt ihn in seinem Hotelzimmer. Auch Lenin (Juri Kajurow) besucht den Kranken. Lenin besucht auch Karl Marx' Tochter Laura und deren Mann Paul Lafargue. Trofimow, Inessa, Lenin und dessen Frau Nadeschda Krupskaja (Walentina Swetlowa) besuchen ein Konzert von Montéhus und stimmen in den Gesang ein. Die vier begleiten anschließend das soeben verstorbene Selbstmörderpaar Paul und Laura Lafargue auf dem Friedhof Père Lachaise zu deren Beerdigung. Am Ende gesteht Trofimow Inessa seine Liebe. Sie schenkt ihm einen Scherenschnitt von ihrem Profil. Im Off-Kommentar wird erzählt, dass Trofimow später gefallen ist.
Rezensionen
"Erneut umgeht Sergej Jutkewitsch Zensur und Formalismus. Sein Film ist weitgehend als Experiment aufgebaut. Episoden werden aufgebaut, Filmmaterial aus den 20er Jahren, Meisterwerke der Malerei eingefügt und es ergibt sich eine Kette von Assoziationen in poetischer Bildsprache und elegischem Ton. Kühn werden Vergangenheit und Gegenwart verwoben und mit raffinierter Eleganz spielt Truffaut-Star Claude Jade die Inessa Armand." (Aleksandr Fedorov, Kinoteatr[1])
Hintergründe
Für die Schauspielerin Walentina Swetlowa wurde die Krupskaja nach kleinen Auftritten ihre wichtigste Filmrolle: "Dieser Film hat eine herausragende Besetzung. Jutkewitsch war eine so bedeutende Persönlichkeit, Inessa Armand wurde von der berühmten französischen Schauspielerin Claude Jade gespielt, einer sehr schönen Frau [...] Und mein Lieblingskameramann drehte - Kolya Nemolyaev. Wir konnten frei in Paris unterwegs sein. Obwohl mir am ersten Tag das ganze Geld gestohlen wurde. Es gelang mir nur, ein billiges Armband auf der Straße zu kaufen, das mit einer Ansicht der Stadt verziert war. Ich bin aus Deutschland zum Drehen gekommen - wunderschön, in rotem Umhang und Hut. Die französischen Beleuchter reagierten eindeutig: "Wenn Krupskaja wie Sie wäre, würde Lenin etwas ganz anderes tun." [...] In einer Haltung als Dissidentin las ich dann heimlich Zeitschriften auf dem Fußboden der Buchhandlungen."[2] Anschließend spielte sie die Krupskaja in einer 28-teiligen Fernsehserie.
Auszeichnung
Lenin in Paris erhielt den Sonderpreis der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 1981.
Ausstrahlung
Seine deutsche Erstausstrahlung hatte Lenin in Paris am 22. April 1982 im DDR-Fernsehen. Wiederholt wurde der Film am 21. Januar 1984.
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.kino-teatr.ru/kino/movie/sov/3438/annot/
- https://kinozal-tv.appspot.com/persons.php?s=%C2%E0%EB%E5%ED%F2%E8%ED%E0+%D1%E2%E5%F2%EB%EE%E2%E0+%28%D2%E5%F0%E5%ED%F2%FC%E5%E2%E0%29&pid=22242