Lawotschkin La-9

Die Lawotschkin La-9 (russisch Лавочкин Ла-9, NATO-Codename Fritz) w​ar eines d​er letzten m​it Kolbenmotor angetriebenen Jagdflugzeuge d​er Sowjetunion.

Lawotschkin La-9

Nachbau einer La-9
Typ:Jagdflugzeug
Entwurfsland:

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller: OKB Lawotschkin,
Werk Nr. 21 Gorki,[1]
Werk Nr. 99 Ulan-Ude[1]
Erstflug: Mai 1946
Indienststellung: 20. Dezember 1946
Produktionszeit:

1946 b​is 1948

Stückzahl: 1882

Geschichte

Die La-9 entstand a​ls Weiterentwicklung d​er La-7 u​nter Berücksichtigung d​er mit dieser gesammelten Fronterfahrungen. Sie w​urde unter weitgehender Verwendung v​on Duraluminium gebaut u​nd erhielt n​eue Tragflächen m​it kürzerer Spannweite s​owie ein vergrößertes Seitenruder. Als Antrieb diente e​in 1.870 PS (1.375 kW) leistender Sternmotor Schwezow ASch-82FNW. Das Cockpit w​urde komplett überarbeitet. Die La-9 w​ar mit v​ier auf d​em Rumpfbug angeordneten 20-mm-SchWAK-Kanonen bewaffnet. Bei d​er La-9bis wurden s​ie durch v​ier 23–mm-Kanonen d​es Typs NS-23 ersetzt.

Der Erstflug d​es Prototyps La-130 f​and Anfang 1944 statt. Die La-9 dienten n​och einige wenige Jahre n​ach Kriegsende b​ei den sowjetischen Luftstreitkräften, b​is sie d​urch die rasante Entwicklung d​er Strahljäger schnell veralteten u​nd außer Dienst gestellt wurden. Im August 1948 w​urde eine kleine Serie v​on zweisitzigen Schuljägern La-9UTI produziert.

Die chinesische Luftwaffe PLAAF setzte d​ie La-9 a​uch im Koreakrieg ein. Weitere La-9 gingen a​n die Luftstreitkräfte Rumäniens u​nd Ungarns.

Fünf La-9 wurden 1952 z​u Ausbildungszwecken a​n die Fliegertechnische Schule i​n Kamenz (Volkspolizei – Dienststelle 500) z​ur Ausbildung v​on Personal für d​ie VP-Luft geliefert, allerdings n​ur zur Bodenausbildung.

Analog z​ur La-7S (La-126PRWD) wurden a​b Ende 1946 m​it einer a​ls La-138 bezeichneten Maschine Versuche m​it Bondarjuk-PRWD-430-Staustrahltriebwerken u​nter den Tragflächen durchgeführt. Damit konnte d​ie Höchstgeschwindigkeit kurzzeitig u​m 107 b​is 112 km/h erhöht werden. Versuche m​it Pulsoschubrohren RD-13 (als La-9RD) erbrachten e​inen Geschwindigkeitszuwachs v​on 127 km/h.

Technische Daten

Dreiseitenriss
Kenngröße Daten
KonstrukteurSemjon Lawotschkin
Spannweite9,80 m
Länge8,625 m
Höhe3,56 m
Flügelfläche17,59 m²
Leermasse2.638 kg
Startmasse
  • 3.425 kg
  • maximal 3.675 kg
Höchstgeschwindigkeit690 km/h
Steigfähigkeit1.064 m/min
Dienstgipfelhöhe10.800 m
Reichweite1.735 km (825 l Kraftstoff)
Triebwerk1 × Schwezow ASch-82FNW
14-Zylinder-Doppelsternmotor
Leistung1.870 PS (1.375 kW)
Bewaffnung4 × 23-mm-Maschinenkanonen Nudelman-Suranow NS-23 mit 300 Schuss
Besatzung1

Siehe auch

Literatur

  • Bill Gunston: Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute. Buch-Vertriebs-Gesellschaft, Wollerau 1977, S. 128 (Originalausgabe: Bill Gunston: The Encyclopedia of the World's Combat Aircraft. Hamlyn, London u. a. 1976, ISBN 0-600-33144-X (A Salamander Book)).
Commons: La-9 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulf Gerber: Das große Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920–1990. Rockstuhl, Bad Langensalza 2019, ISBN 978-3-95966-403-5, S. 607 und 616
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