Launchpad
Launchpad (engl. für Abschussrampe) ist eine Sammlung von freien Webanwendungen und ein Onlinedienst von Canonical zur Unterstützung von Softwareentwicklungsprojekten. Insbesondere wird die Entwicklung freier Software unterstützt. Launchpad wird größtenteils zur Entwicklung von Ubuntu (einer GNU/Linuxdistribution) eingesetzt, jedoch ist schon weitere bekannte Freie Software wie Inkscape auf das System migriert.[1] Intern wird auf den Webanwendungsserver Zope aufgebaut und die Programmiersprache Python verwendet.
Launchpad | |
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Projektmanagement | |
Sprachen | englisch |
Betreiber | Canonical |
Online | Jan. 2004 |
http://launchpad.net |
Launchpad | |
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Basisdaten | |
Maintainer | Canonical |
Erscheinungsjahr | Januar 2004 |
Programmiersprache | Python |
Lizenz | AGPL |
https://launchpad.net/launchpad-project |
Module
Launchpad besteht aus mehreren Teilen: Projects, einer Möglichkeit ein Programm, auch Programmsammlungen und Entwicklerteams, in der Launchpad Datenbank zu registrieren, vergleichbar mit Freecode, einer Möglichkeit zum Sourcecodehosting namens Code, einer Abteilung Translations (Rosetta) zur Übersetzung von Zeichenketten in Software, Bugs (Malone) einem System zum Fehlermanagement, dem Modul Blueprints, um Ideen und Entwürfe zu diskutieren, sowie Answers, einer Wissensdatenbank, bei der Benutzer den Entwicklern öffentlich Fragen stellen können. Beim Zusammenstellen der Ubuntudistribution hilft noch das Unterprojekt Soyuz (russisch für „Union“), das Softwarepakete, Mirror und das Buildsystem zur Kompilierung von Quelltext verwaltet.
Code
Launchpad Code ermöglicht Softwareprojekten, Quelltext in einem Versionskontrollsystem zu speichern. Das Modul unterstützt das ebenfalls von Canonical entwickelte Revisionssystem Bazaar, kann jedoch die bekannten CVS- und SVN-Systeme importieren. Jeder angemeldete Nutzer kann einen neuen Entwicklungszweig (Branch) beginnen, der vom Entwicklerteam in das Projekt übernommen werden kann. Mit dem Personal Package Archive (PPA) können Entwickler selber inoffizielle Dpkg-Paketquellen für Ubuntu in verschiedenen Prozessorarchitekturen anbieten.
Rosetta
Rosetta wurde nach dem Stein von Rosette benannt und ist eine Webanwendung zur Softwarelokalisierung. So können mehrere Benutzer ohne Installation weiterer Software oder dem Auseinandersetzen mit Revisionskontrollsoftware gemeinsam ein Programm direkt über die Weboberfläche übersetzen, ähnlich wie bei einem Wiki. Es werden die verbreiteten .po-Dateien (Portable Object) der GNU-gettext-Bibliothek direkt unterstützt und andere populäre Eigenlösungen, z. B. der Mozillaprojekte, mit Hilfe von Skripten konvertiert. Zudem bietet Rosetta Übersetzungsspeicher aller im System gespeicherten Phrasen und zeigt diese den Übersetzern an.
Malone
Malone ist ein Bugtracker als Werkzeug für Softwaredistributionen, kann jedoch auch die Funktion eines Metabugtrackers übernehmen, verlinkt Bugtracker anderer Projekte und fragt regelmäßig deren Status ab. So soll redundante Arbeit vermieden werden und die Kommunikation mit den Urprojekten (upstream) verbessert werden.
Kritik
Launchpad wurde anfangs von Mitgliedern der Open-Source-Gemeinschaft kritisiert[2], da es trotz der erklärten Ziele des Ubuntuprojektes nicht unter einer Lizenz für freie Software stand. Eine komplette Offenlegung des Quelltextes war zuerst nicht geplant, da man durch Projektaufspaltungen die Position der Plattform als zentrale Zusammenfassung aller Ressourcen verliere und noch keine offenen Standards für ein dezentrales Modell existieren. Zudem erwartete man finanzielle Nachteile und verwies darauf, dass bekannte Projekte wie SourceForge.net ebenfalls proprietär sind.[3] Langfristig könnte Launchpad von einem zentralen zu einem verteilten System entwickelt werden und komplett unter einer freien Lizenz für Webanwendungen wie der GNU AGPL veröffentlicht werden.[4]
Canonical veröffentlichte jedoch bereits einzelne Bestandteile, die für andere Projekte nützlich sein können, separat unter freier Lizenz. Am 9. Juli 2007 wurde eine Programmbibliothek zur objektrelationalen Abbildung veröffentlicht.[5] Auch zur Verbesserung der im Hintergrund verwendeten Software wie Zope, Twisted, SQLObject und Bazaar durch angestellte Entwickler von Canonical wird regelmäßig beigetragen.
Für die Version 3.0 versprach Canonical den Quelltext der Kernkomponenten der Entwicklungsumgebung offenzulegen. Am 21. Juli 2009 wurde Launchpad dann komplett als Open Source unter der AGPL veröffentlicht.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Inkscape moving to Launchpad! at Launchpad Blog
- Bug #50699: Launchpad should be free software (free as in freedom)
- Launchpad Frequently Asked Questions. Canonical. 5. August 2006. Abgerufen am 8. Januar 2011.
- Mark Shuttleworth in einem Beitrag der Gobuntu mailing-list (Memento vom 9. November 2011 im Internet Archive).
- Canonical Releases Storm as Open Source. 10. Juli 2007. Archiviert vom Original am 26. November 2007. Abgerufen am 8. Januar 2011.
- Launchpad Blog: Launchpad is now open source. Launchpad. 21. Juli 2009. Abgerufen am 8. Januar 2011.