Landtagswahl in Sachsen 1994
Die Landtagswahl in Sachsen 1994 war die zweite Wahl zum Sächsischen Landtag nach der Deutschen Wiedervereinigung. Sie fand am 11. September 1994 parallel zur Landtagswahl in Brandenburg statt.
Wahlrecht
Das Wahlgesetz für die erste Landtagswahl 1990 war noch vor der Bildung des Landes Sachsen durch die Volkskammer beschlossen worden. Die am 6. Juni 1992 in Kraft getretene Verfassung des Freistaates Sachsen reduzierte die Zahl der Abgeordneten von 160 auf 120 (Art. 41) und sieht eine Legislaturperiode von fünf Jahren vor (Art. 44). Das neue Wahlgesetz wurde am 5. August 1993 vom Sächsischen Landtag beschlossen.[2]
Wahlkampf
CDU, SPD, PDS, Grüne und FDP schlossen am 15. März 1994 unter dem Namen „Fairness-Abkommen“ ein Wahlkampfabkommen. Darin wurden Regeln für eine Begrenzung der Wahlkampfkosten und einen „Wahlkampf der Argumente“ getroffen.[3]
Ergebnis
Bei einer Wahlbeteiligung von 58,4 % konnte die Christliche Demokratische Union (CDU) unter Führung von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf deutlich die absolute Mehrheit im Landtag verteidigen und erreichte unter deutlichen Stimmengewinnen ihr bis heute bestes Ergebnis in Sachsen sowie ihr bestes Ergebnis auf Landesebene überhaupt. Erneut konnte sie alle 60 Direktmandate gewinnen. Die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) konnte ihr Ergebnis um 6,3 Prozentpunkte steigern, während die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) Verluste (−2,5 Prozentpunkte) hinnehmen musste.
Die Parteien B’90/Die Grünen und FDP verpassten den Wiedereinzug in den Landtag.
Partei | Erststimmen | Zweitstimmen | Anteil | Mandate |
---|---|---|---|---|
CDU | 1.015.138 | 1.199.883 | 58,1 % | 77 |
SPD | 453.122 | 342.706 | 16,6 % | 22 |
PDS | 288.294 | 339.619 | 16,5 % | 21 |
Grüne | 134.822 | 85.485 | 4,1 % | – |
FDP | 74.022 | 36.075 | 1,7 % | – |
REP | – | 26.177 | 1,3 % | – |
NFS | 5.231 | 13.555 | 0,7 % | – |
DSU | 20.076 | 12.851 | 0,6 % | – |
SPS | – | 7.431 | 0,4 % | – |
AfS | 2.845 | – | – | – |
FW Geithain | 1.724 | – | – | – |
Liga | 1.164 | – | – | – |
BfB | 1.135 | – | – | – |
3 Einzelbewerber | 6.093 | – | – | – |
Die konstituierende Sitzung des 2. Sächsischen Landtages fand am 6. Oktober 1994 statt.[4]
Literatur
- Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Bearb.) 1994: Wahlen im Freistaat Sachsen – Landtagswahlen: Amtliche Ergebnisse. Sonderheft. 1994, Kamenz.
- Thomas Schubert: Wahlkampf in Sachsen: Eine qualitative Längsschnittanalyse der Landtagswahlkämpfe 1990–2004, 2011, ISBN 9783531928302
Einzelnachweise
- Endgültiges amtliches Wahlergebnis der Landtagswahl 1994 im Freistaat Sachsen Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
- SächsGVBl. S. 723
- Thomas Schubert: Wahlkampf in Sachsen, S. 146 ff.
- Plenarprotokoll 2/1. (PDF; 1,9 MB) Sächschischer Landtag, 6. Oktober 1994, abgerufen am 30. Dezember 2021.