Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1966

Die Landtagswahl i​n Nordrhein-Westfalen 1966 f​and am 10. Juli 1966 statt. Es w​ar die Wahl für d​ie 6. Wahlperiode d​es Landtages v​on Nordrhein-Westfalen.

1962
Landtagswahl 1966
1970
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
49,5
42,8
7,4
0,3
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1962
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+6,2
−3,6
+0,6
−3,2
Sonst.
Insgesamt 200 Sitze

Wahlergebnisse

Die Wahl s​tand im Zeichen d​er sich abzeichnenden ersten Rezession s​eit Bestehen d​er Bundesrepublik, d​ie besonders s​tark das Ruhrgebiet traf. Die SPD, d​ie sowohl a​uf Bundes- a​ls auch a​uf Landesebene i​n der Opposition war, konnte d​avon deutlich profitieren. Sie w​urde erstmals stärkste Fraktion u​nd verfehlte n​ur knapp d​ie absolute Mehrheit.

CDU und FDP, die nur noch über 101 der 200 Sitze verfügten (zuvor: 110), vereinbarten dennoch eine Fortsetzung ihrer Koalition. In der konstituierenden Sitzung des Landtags am 25. Juli schaffte Franz Meyers die Wiederwahl als Ministerpräsident nicht im ersten Wahlgang. Er erhielt 100 Stimmen, der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Kühn 99, es gab eine Enthaltung. Im sofort danach durchgeführten zweiten Wahlgang war das Stimmenverhältnis dasselbe. Damit war Meyers gewählt, da im zweiten Wahlgang nicht mehr die Mehrheit der Mitglieder des Landtags zur Wahl erforderlich ist, sondern mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, wobei Enthaltungen nicht zu den abgegebenen Stimmen zählen.[1] Die neue CDU/FDP-Regierung blieb jedoch nicht lange im Amt. Nachdem die SPD am 5. November 1966 ein Misstrauensvotum angekündigt hatte, beschloss die CDU, Koalitionsverhandlungen mit der SPD aufzunehmen. Dies veranlasste die FDP dazu, ebenfalls eine Koalition mit der SPD anzustreben.[2] Am 1. Dezember 1966 beschloss die SPD-Fraktion mit 73 zu 21 Stimmen eine Koalition mit der FDP.[3] Am 8. Dezember 1966 wurde Heinz Kühn durch ein konstruktives Misstrauensvotum mit 112 zu 85 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt und am gleichen Tag das Kabinett Kühn I vereidigt.[4] Die CDU blieb bis zur Landtagswahl am 22. Mai 2005 in der Opposition.

  • Wahlberechtigte: 11.291.597
  • Wähler: 8.641.646
  • Wahlbeteiligung: 76,53 %
  • Gültige Stimmen: 8.542.493
Partei Stimmen
absolut
Anteil
in %
Wahl-
kreisbe-
werber
Direkt-
man-
date
Sitze
SPD 4.226.604 49,48 150 99 99
CDU 3.653.184 42,76 150 51 86
FDP 633.765 7,42 150 15
Zentrum 16.181 0,19 17
FSU 9.584 0,11 23
UAP 3.175 0,04 10
Total 8.542.493 500 150 200

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Protokoll der Landtagssitzung vom 25. Juli 1966 (PDF; 306 kB)
  2. Das Koalitionsspiel in Düsseldorf: Kühn zwischen Lenz und Weyer Die Zeit 49/1966
  3. Der Spiegel 50/1966
  4. Protokoll der Landtagssitzung vom 8. Dezember 1966 (PDF; 169 kB)

Quelle

Bekanntmachung d​es amtlichen Endergebnisses i​m Ministerialblatt für d​as Land Nordrhein-Westfalen v​om 4. August 1966 (PDF; 742 kB)

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