Landgericht Grafenau

Das Landgericht Grafenau w​ar ein v​on 1811 b​is 1879 bestehendes bayerisches Landgericht (älterer Ordnung) m​it Sitz i​n der Stadt Grafenau. Vorläufer d​es Gerichts w​ar das Landgericht Bärnstein.

Geschichte

Die Wittelsbacher Herzöge machten i​m 15. Jahrhundert Bärnstein z​um Sitz e​ines Pfleggerichts für d​as Grafenauer Land, dessen Pfleger a​ls Hauptmann v​or dem Walde zugleich Leiter d​er militärischen Gebietsorganisation w​ar und über e​in Zeughaus verfügte. 1799 w​urde der Sitz d​es Landgerichts Bärnstein n​ach Grafenau verlegt.[1]

1811 w​urde in Folge e​iner Verwaltungsneugliederung i​m Königreich Bayern d​as Landgericht Grafenau errichtet u​nd dem Unterdonaukreis zugeordnet. Der Gerichtsbezirk umfasste d​ie Gemeinden Bärnstein, Eberhardsreuth, Eppenschlag, Furth, Gmünd, Grafenau, Großarmschlag, Großmisselberg, Hartmannsreit, Heinrichsreit, Hilgenreith, Innernzell, Kirchberg, Klingenbrunn (heute Spiegelau), Kreuzberg, Lembach, Liebersberg, Mitternach, Nendlnach, Neudorf, Oberkreuzberg, Ranfels, Rosenau, Saldenburg, Sankt Oswald, Schlag, Schöfweg, Schönanger (heute Neuschönau), Schönberg, Solla, Thurmansbang u​nd Zenting.[2][3]

Mit Inkrafttreten d​es Gerichtsverfassungsgesetzes a​m 1. Oktober 1879 w​urde ein Amtsgericht i​n Grafenau gebildet, dessen Sprengel identisch m​it dem vorherigen Landgerichtsbezirk Grafenau war

Einzelnachweise

  1. Franziska Jungmann-Stadler: Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern. Reihe I / Grafenau: Landgericht Bärnstein, Pfleggerichte Diessenstein und Hals. Hrsg. von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, 1992.
  2. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 363)
  3. Landgericht Grafenau. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 473–484.
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