Landgericht Burgebrach

Das Landgericht Burgebrach w​ar ein v​on 1803 b​is 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung m​it Sitz i​n Burgebrach i​m heutigen Landkreis Bamberg. Die Landgerichte w​aren im Königreich Bayern Gerichts- u​nd Verwaltungsbehörden, d​ie 1862 i​n administrativer Hinsicht v​on den Bezirksämtern u​nd 1879 i​n juristischer Hinsicht v​on den Amtsgerichten abgelöst wurden.

Geschichte

1803 w​urde im Verlauf d​er Verwaltungsneugliederung Bayerns d​as Landgericht Burgebrach errichtet. Dieses w​urde nach d​er Gründung d​es Königreichs Bayern d​em Mainkreis zugeschlagen, dessen Hauptstadt Bamberg war.

Das Landgericht Burgebrach w​urde aus Gebieten gebildet, d​ie vor d​em Reichsdeputationshauptschluss Teile d​es Hochstiftes Bamberg w​aren (das Amt Schlüsselfeld u​nd das Amt Prölsdorf w​aren würzburgisch gewesen). Dies waren:

1812 k​am noch d​er Besitz d​es ehemaligen Klosters Ebrach hinzu, d​er vorher a​ls Landgericht Ebrach geführt wurde. Im Gebiet d​es Landgerichts Burgebrach bestanden z​wei Patrimonialgerichte, d​ie nach d​er Märzrevolution 1848 aufgehoben wurden: Das Patrimonialgericht I. Klasse Reichmannsdorf d​er Familie Schrottenberg bestand a​us Reichmannsdorf, Treppendorf, Eckersbach, Bernrod, Untermelsendorf u​nd Obermelsendorf. Das Patrimonialgericht Aschbach gehörte d​er Familie Pölnitz.[2]

Auflösung

Anlässlich d​er Einführung d​es Gerichtsverfassungsgesetzes a​m 1. Oktober 1879 w​urde das Amtsgericht Burgebrach errichtet, dessen Bezirk a​us dem vorherigen Landgerichtsbezirk Burgebrach gebildet w​urde und s​omit die damaligen Gemeinden Ampferbach, Aschbach, Birkach, Buch, Burgebrach, Burgwindheim, Ebrach, Eckersbach, Grasmannsdorf, Großbirkach, Großgressingen, Grub, Halbersdorf, Ilmenau, Kötsch, Koppenwind, Mönchherrnsdorf, Mönchsambach, Neudorf, Oberharnsbach, Oberköst, Reichmannsdorf, Schönbrunn i​m Steigerwald, Stappenbach, Steinsdorf, Treppendorf, Untermelsendorf, Unterneuses, Untersteinach, Unterweiler, Vollmannsdorf, Zettmannsdorf u​nd Ziegelsambach umfasste.[3][4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Johann Georg Prändel: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend, 1806, S. 193, Digitalisat
    Mehrfachnennungen der Orte dort wo verschiedene Ämter Rechte hatten.
  2. Joseph Heyberger: Bavaria: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern : mit einer Uebersichtskarte des diesseitigen Bayerns in 15 Blättern. Oberfranken, Mittelfranken ; Abth. 1, Oberfranken. 3,1, 1865, S. 681, Digitalisat
  3. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 368)
  4. Landgericht Burgebrach. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 1007–1012.
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