Land Rover Series
Land Rover Series ist die nachträglich etablierte Bezeichnung für eine Reihe von Geländewagen des britischen Herstellers Rover, aus der sich später die eigenständige Marke Land Rover entwickelte.
Der erste ab 1948 gebaute „Land-Rover“ (ein Rover für die Landwirtschaft) wurde erst 1958 rückwirkend als „Serie I“ bezeichnet, als die „Serie II“ eingeführt wurde; ab 1971 folgte die „Serie III“.
Nachfolger war der Land Rover Defender, der 1983 erst als „Land Rover 90“ und „Land Rover 110“ eingeführt wurde. Bis zur Einführung des Namens Defender wurden die Typen 90 und 110 in der englischen Aussprache der Zahlen als „Ninety“ und „One-ten“ bezeichnet. Bis zur Einführung des Defenders wurden die Land Rover schlicht nach ihrem Achsabstand und der Baureihe (Serie I – IV) benannt.
Baureihen
Series I (1948–1958)
Als erstes kam der 80" Radstand mit 1,6-l-Ottomotor. Die Scheinwerfer hatten einen Durchmesser von 5" und befanden sich hinter dem Kühlergrill (Lights behind the grill). Der nächste 80" bekam 7"-Scheinwerfer, die durch runde Löcher durch den Kühlergrill lugten („Lights through the grill“) mit einem aufgebohrten 2-l-Motor, gefolgt von einem echten 2-l-Ottomotor. Dieser hatte bereits einen „T-Grill“, bei dem die 7"-Lampen den Grill nicht mehr berührten. 1953 wurde die Modellreihe zu einem 86"-Radstand verlängert und um einen 107"-Pickup erweitert. Um Platz für den Dieselmotor zu schaffen, wurde der Radstand der Modelle um 2" auf 88" respektive 109" verlängert.
Da der „Land“ Rover ursprünglich für die Verwendung in der Landwirtschaft entwickelt wurde, hatte er von Haus Nebenabtriebe (Zapfwellen) am Antriebsstrang. Land Rover gibt für die Serie Land Rover fünf mögliche Stellen an, an denen interne wie externe Geräte wie Kompressoren, Generatoren oder Holzspalter angetrieben werden können. Diese finden sich an Motor und Getriebe. Im Rahmen wurden für die im Bedarfsfall notwendigen Übertragungswellen Aussparungen berücksichtigt. Die Schaltung der Nebenaggregate war je nach Gerät außen oder in der Fahrgastzelle oder an beiden Stellen möglich. Bei den verbreiteten Capstan-Winden erfolgte beispielsweise die Steuerung direkt an der Winde und die Kraftabnahme an der Stirnseite des Motors. Gerätschaften, die über das Getriebe angetrieben wurden, hatten eine Zuschaltung im Fahrzeug.
Series II und II A (1958–1971)
Die Serien II und II A wurde von 1958 bis 1971 gebaut. In der frühen Serie II gab es eine Überlappung. Es wurden noch die schon vorhandenen Teile der Serie I verbaut. Z. B. im Land Rover 88, der alte 2l Motor der Serie I.
Änderungen gegenüber der Serie I:
- Karosserie höher, breiter und runder.
- Motor mit mehr Hubraum und Leistung
- neue Türscharniere
- schlankere Schwellerbleche
Ab 1967 gab es neben den 2286-cm³-Vierzylinder-Benzin- und Dieselmotoren auch einen 2625-cm³-Sechszylinder-Benzinmotor, der bei extremen Bedingungen zu Problemen neigt.
Die manuellen Schaltgetriebe besitzen Synchronisierringe im dritten und vierten Gang. Das bedeutet, dass beim Hochschalten vom ersten in den zweiten Gang doppelt gekuppelt werden muss und beim Herunterschalten in den zweiten oder ersten Gang Zwischengas nötig wird.[1] Mit Einführung der Serie IIa wurde ein synchronisiertes Getriebe angeboten und vor allem beim 109 verbaut.
Mit Beginn des Baujahres 1968 wurden die Scheinwerfer nicht mehr unmittelbar neben dem Grill, sondern wie bei der späteren Serie III in den vorderen Kotflügeln verbaut.
Series III (1971–1984)
Die dritte Serie wurde bei gegenüber den Serien II und IIa unveränderten Außenmaßen auch in zwei Achsabständen angeboten:
- 88" (2235 mm) (SWB), Länge 3617 mm, Breite 1676 mm, Höhe 1969 mm auf Rädern 6,0 R16
- 109" (2769 mm) (LWB), Länge 4445 mm, Breite 1676 mm, Höhe 2057 mm auf Rädern 7,5 R16
Neben den bereits aus der Serie II/IIA bekannten Aufbauformen wurde von 1981 bis 1984 der 109 HCPU (High Capacity Pickup) mit einem gegenüber dem normalen Pickup um 25 % vergrößerten Ladevolumen und einer größeren Zuladung angeboten.
Im Laufe der Produktionszeit wurden die Fahrzeuge nach und nach metrisch umgestellt und die Vierzylindermotoren wurden fünffach gelagert.
Änderungen gegenüber der Serie II / IIA:
- Kunststoffarmaturenbrett
- Spiegel an den Türen
- Serienmäßig vollsynchronisiertes Getriebe
- Kühlergrill aus Plastik
- Scheinwerfer in den vorderen Kotflügel (wie schon bei den letzten Modellen der Serie IIA)
- Serienmäßig stärkere Salisbury-Hinterachse beim 109
Neben einem 2,25-l-Vierzylinder Dieselmotor mit 63 PS (46 kW) wurden drei Benzinmotoren angeboten: 2,25-l-Vierzylinder mit 73 PS (54 kW), 2,6-l-OHV-Sechszylinder mit 86 PS (64 kW) und ein 3,5-l-V8-Motor mit 91 PS (68 kW).