Laßt uns töten, Companeros

Laßt u​ns töten, Companeros (Alternativtitel: Zwei Companeros, eigentlich: Zwei Compañeros; Originaltitel: Vamos a matar, compañeros) i​st ein Italowestern v​on Sergio Corbucci a​us dem Jahr 1970 m​it Franco Nero i​n der Hauptrolle. Die ursprüngliche deutsche Kinofassung d​es Films w​ar allerdings u​m über 15 Minuten gekürzt und – gängige Praxis i​m Umgang m​it dem Genre Italowestern – d​urch eine s​ehr freie Synchronisation i​n eine Komödie verwandelt worden. Die zweite Synchronfassung v​on 1977 ist, b​is auf wenige Sekunden, vollständig u​nd weitgehend originalgetreu; üblicherweise w​ird sie b​ei heutigen Fernsehausstrahlungen verwendet.

Film
Titel Laßt uns töten, Companeros
Originaltitel Vamos a matar, compañeros
Produktionsland Spanien, Italien, Deutschland
Originalsprache Italienisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Sergio Corbucci
Drehbuch Sergio Corbucci
Produktion Antonio Morelli
Musik Ennio Morricone
Kamera Alejandro Ulloa
Schnitt Eugenio Alabiso
Besetzung

Inhalt

General Mongo, d​er seine persönliche Gier hinter d​er Fassade d​er Revolution versteckt, beherrscht e​in mexikanisches Dorf u​nd saugt e​s aus. Er ernennt e​inen Schuhputzer, „den Basken“, z​um Befehlshaber. Als Yodlaf Peterson, „der Schwede“, n​ach San Bernardino kommt, verbündet e​r sich m​it dem Basken, u​m an Geld z​u kommen. Dazu müssen s​ie den politischen Führer d​er gewaltlosen Opposition, Professor Xantos, a​us einem amerikanischen Gefängnis holen. Daran s​oll sie e​in beauftragter Killer hindern. Nach erfolgreicher Befreiung können s​ie zwar d​en verräterischen General Mongo u​nd seine Truppen auslöschen (unter anderem m​it Hilfe e​iner Gruppe junger, „echter“ Revolutionäre), Xantos verliert d​abei jedoch s​ein Leben. Peterson bleibt i​n Mexiko, u​m den Revolutionären z​u helfen.

Hintergrund

  • Es handelt sich um einen Revolutionswestern von Sergio Corbucci, quasi ein Remake von Il Mercenario. Die markantesten Personen sind der Stamm-Mexikaner Tomás Milián in der Hauptrolle, Franco Nero mit Söldnermentalität und neuer Nationalität sowie der Marihuana rauchende Jack Palance als Berufskiller mit einem Falken. Gedreht wurde der Film in Südspanien (Almería).
  • Nach Mercenario und Laßt uns töten, Companeros waren weitere Filme dieser Art geplant, die allerdings aufgrund Franco Neros Absage nicht realisiert werden konnten. Es blieb die letzte Zusammenarbeit von Regisseur und Hauptdarsteller.
  • Der Titelsong wurde von der Gruppe I Cantori Moderni interpretiert.
  • In der 1998 hergestellten Simpsons-Episode Kennst du berühmte Stars? wurde eine humorvolle Szene aus Corbuccis Film übernommen.

Kritik

  • „Zahlreiche gute Action-Szenen, von Corbucci perfekt in Szene gesetzt“ sah Ulrich P. Bruckner[1], führte aber aus: „‚Il Mercenario‘ scheint einfach unterhaltsamer zu sein“.
  • „Den Darstellern kann man nur Gutes nachsagen; Regie und Montage lassen keinen Moment Langeweile aufkommen“ meint H. J. Weber.[2]
  • Dietrich Kuhlbrodt hingegen hielt den Film für gänzlich misslungen und bezeichnete ihn als „nur noch langweilig“.[3]
  • Der Spiegel bemängelte zum Filmstart „milchige Tele-Panoramen, grobianische Späße und exquisite Torturen“.[4]
  • Joe Hembus urteilte über die Kalauer der Synchronfassung von Rainer Brandt, sie gehörten „zur Synchron-Kategorie des Berliner Kneipen-Jargons.“[5]
  • Phil Hardy merkt an, dass der politische Symbolismus des Films, etwa als Palance seinen Falken (der für Amerika stünde) mit dem Fleisch seiner mexikanischen Opfer (die die Dritte Welt symbolisierten) füttert, „angesichts der Lächerlichkeit der Präsentation verloren“ wirke.[6]

Einzelnachweise

  1. Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2006
  2. H. J. Weber, in: Filmecho/Filmwoche, Heft 32, 1971
  3. D. Kuhlbrodt, Filmkritik 07/1971
  4. zitiert in: Joe Hembus: Western-Lexikon – 1272 Filme von 1894–1975. Carl Hanser Verlag, München und Wien 1977, 2. Auflage, ISBN 3-446-12189-7, S. 342
  5. Joe Hembus: Western-Lexikon – 1272 Filme von 1894–1975. Carl Hanser Verlag, München und Wien 1977, 2. Auflage, ISBN 3-446-12189-7, S. 342
  6. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press, Minneapolis 1984, ISBN 0-8300-0405-X, S. 324
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