Kurt Röpke
Kurt Reinhard Wilhelm Röpke (* 29. November 1896 in Solingen; † 21. Juli 1966 in Göttingen)[1] war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Kurt Röpke war ein Sohn des späteren Professors Dr. med. Friedrich Röpke (1864–1934), welcher seit 1893 in Solingen als HNO-Arzt praktizierte.
Kurt Röpke trat Ende April 1914 als Fahnenjunker in die Armee ein. Er diente 1914 im Range eines Leutnants ohne Patent (Patent zu Ende Februar 1915) im Infanterie-Regiment 57[2] und nahm mit diesem Regiment als Offizier am Ersten Weltkrieg teil.
Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen und diente in verschiedenen Einheiten, u. a. 1928 im Range eines Oberleutnants im 17. Infanterie-Regiment.[3] 1929 zu seiner Hochzeit war er bereits Hauptmann.[4]
Anfang April 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Von Mitte November 1938 bis Ende August 1939 war er Bataillonskommandeur beim Infanterie-Regiment 67 in Berlin-Spandau.[1] Anschließend war er bis Oktober 1939 Bataillonskommandeur beim neu aufgestellten Infanterie-Regiment 203 bei der 76. Infanterie-Division. Das IR 203 war durch sein ehemaliges Regiment aufgestellt worden. Drei Monate später wurde er Lehrer an der Infanterie-Schule Döberitz. Im August 1940 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments 50 bei der 111. Infanterie-Division.[5] Mit dem Regiment nahm er am Angriff auf Russland teil. Anfang September 1942 wechselte er erneut an die Infanterie-Schule. Die 320. Infanterie-Division beim XI. Armeekorps führte er im Rang eines Obersts (Beförderung Anfang April 1941) anschließend als Kommandeur vom 26. Mai 1943 bis 20. August 1943.[6] Anfang August 1943 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor.[7] Anschließend war er bis 10. Juli 1944 Kommandeur der 46. Infanterie-Division. Anfang Februar 1944 war er zum Generalleutnant befördert worden.[8] Es folgte seine Versetzung in die Führerreserve. Ab Anfang September 1944 leitete Kurt Röpke bis zur Kapitulation als Kommandierender General das XXIX. Armeekorps erst bei der 8. Armee. Mitte Oktober 1944 folgte die Beförderung zum General der Infanterie (Patent zu Anfang Dezember 1944). Anfang 1945 nahm er mit dem Armeekorps an der Westkarpatische Operation, Anfang/Mitte März an der Plattenseeoffensive und Ende des Monats an der Bratislava-Brno-Operation teil. Ab April war das Armeekorps der 1. Panzerarmee unterstellt. Röpke wurde im gleichen Monat verwundet und durch den stellvertretenden Kommandeur Generalleutnant Christian Philipp kurzzeitig vertreten.[9]
Kurt Röpke ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde daraus erst im Oktober 1955 entlassen.[1]
Er war erst 1922 mit Hertha Henriette Lucie Klaue (* 1901 aus Goslar)[10] und seit 1929 mit Elisabeth Lina Hedwig Marie von Roques (* 1901) verheiratet.[4]
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 9. Oktober 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[1][11]
- Ritterkreuz am 17. November 1943
- Eichenlaub am 14. April 1945 (830. Verleihung)
Literatur
- Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres. Podzun, 1983, S. 280.
Einzelnachweise
- Wolfgang Paul: Das Potsdamer Infanterie-Regiment 9, 1918–1945: Dokumentenband. Biblio, 1984, S. 345 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1914, S. 3539 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn., 1927, S. 166 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des deutschen Adels vereinigten Verbände. J. Perthes., 1934, S. 394 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Wolf Keilig: Das deutsche Heer, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzun, 1956, S. 12 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 25 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 26 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 93 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Deutscher Soldatenkalender. Schild Verlag., 1960, S. 59 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1921, S. 365 (google.de [abgerufen am 28. Mai 2020]).
- Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.