Kurt Kummer

Kurt Kummer (* 6. September 1894 i​n Brehna; † 29. April 1966 i​n Marburg) w​ar ein deutscher Ministerialbeamter für d​as Siedlungswesen u​nd Verbandsfunktionär d​er Holzwirtschaft.

Leben

Kurt Kummer besuchte d​as Melanchthon-Gymnasium i​n Wittenberg u​nd zog 1914 i​n den Ersten Weltkrieg. Dreimal verwundet u​nd erst 1918 a​ls Batteriechef entlassen, studierte e​r Agrarwissenschaft i​n München, Halle (Saale) u​nd Berlin. 1921 w​urde er Mitglied d​es Corps Makaria München.[1], 1931 Mitglied d​er SA, i​m März 1932 Mitglied d​er NSDAP (Mitgliedsnummer 952.285). Nach d​er Promotion z​um Dr. agr. k​am er i​n der Weimarer Republik über d​as Siedlungswesen i​n landwirtschaftliche Spitzenorganisationen i​n Berlin u​nd wurde geschäftsführender Direktor d​er Gesellschaft z​ur Förderung d​er inneren Kolonisation. Im Reichsministerium für Ernährung u​nd Landwirtschaft w​urde er 1934 Ministerialrat u​nd 1937 Ministerialdirektor u​nd als solcher Sonderbeauftragter für d​ie Fragen d​er Neubildung deutschen Bauerntums (Abt. III). Kummer w​ar zugleich Abteilungsleiter i​m Amt für Agrarpolitik d​er Reichsleitung d​er NSDAP. Kummer w​ar Mitglied d​er Schutzstaffel (SS-Mitglieds-Nr. 99.437); 1939 w​urde er z​um SS-Obersturmbannführer befördert. Daneben w​ar er ständiger Vertreter d​es Reichsbundes d​er deutschen Diplomlandwirte. 1941 w​urde er z​um Heeresdienst eingezogen.[2] Als Ministerialdirektor z. Wv. u​nd Holzfachmann engagierte e​r sich n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​m Verband d​er Faserplattenindustrie u​nd in d​er europäischen FEROPA. 1965, m​it 71 Jahren, w​urde er Corpsschleifenträger d​er Guestphalia Marburg.[1]

Schriften

  • Anbau von Arzneipflanzen. Leipzig: Verlag für Kunst und Wissenschaft A. O. Paul 1927.
  • Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Siedlung in der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, 1929.
  • Anbau von Arzneipflanzen. Anweisungen für Landwirte und Gärtner zum erfolgreichen Anbau der Drogenpflanzen, Hannover 1930.
  • Das ländliche Bauwesen in Dienst der Landfluchtbekämpfung und der Neubildung deutschen Bauerntums. In: Nationalsozialistische Monatshefte. Zentrale politische u. kulturelle Zeitschr. d. NSDAP. Bd. 10, (1939), S. 707–715.
  • Die Holzfaserplattenindustrie Westdeutschlands mit internationalen Übersichten. Verband der Deutschen Faserplattenindustrie und Verwandter Betriebe, Frankfurt a. M. (ca. 1955).
  • Holz, Heim, Hygiene. Dt. Ges. für Holzforschung, Stuttgart 1958.
  • Werden und Wirken des Verbandes der Deutschen Faserplattenindustrie. Verband der Deutschen Faserplattenindustrie und Verwandter Betriebe, Frankfurt a. M. 1960.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 88/593; 54/638.
  2. BArch Berlin, NS 26 – Hauptarchiv der NSDAP Nr. 942 (Handakte von Kummer), Lebenslauf, SS-Mitglieds-Nr. 99.437.
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