Kurt Conrad (Politiker)
Kurt Conrad (* 19. Oktober 1911 in Homburg; † 16. Juli 1982 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD.
Biografie
Ausbildung und Beruf
Conrad, der evangelischen Glaubens war, arbeitete nach einer Mechanikerlehre bis 1940 als Werkmeister. Ab 1940 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, gegen dessen Ende er in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach dem Krieg war er zunächst als Verwaltungsangestellter bei der Stadt Homburg beschäftigt. Später wurde er Beigeordneter für das Sozial- und Wohnungswesen der Stadt. Zuletzt war er bis 1956 daneben auch geschäftsführender Bürgermeister. Zudem war er 1955 kurzzeitig Verlagsleiter der Saarbrücker Allgemeinen Zeitung.
Partei
Während der Völkerbundzeit gehörte Conrad von 1929 bis 1935 der SPD im Saargebiet an. Nach dem Krieg und der Wiederzulassung demokratischer Parteien im Saarland war er zunächst Mitglied der Sozialdemokratischen Partei des Saarlandes. 1952 beteiligte er sich an der Gründung des illegalen SPD-Landesverbandes im Saarland (alle Parteien, die sich für die Rückgliederung des Saarlandes nach Deutschland aussprachen waren bis 1955 verboten) und wurde deren Landesvorsitzender (bis 1970). Als die SPD 1955 als „Deutsche Sozialdemokratische Partei“ zugelassen wurde, trat er auch offiziell für sie auf und beteiligte sich auf der Seite der „Heimatschutzparteien“ (SPD, CDU und DPS) am Abstimmungskampf.
Abgeordneter
Conrad war von 1947 bis 1952, 1955 bis 1957 und 1960 bis 1975 Mitglied im Landtag des Saarlandes. Von 1961 bis 1970 und 1971 bis 1973 war er dort Vorsitzender der SPD-Fraktion. Von 1957 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 20. Juli 1959 gehörte Conrad dem Deutschen Bundestag an, wo er den Wahlkreis Homburg vertrat. Vom 29. Oktober 1957 bis zum 25. Februar 1959 war er auch Mitglied des Europaparlamentes.
Öffentliche Ämter
Vom 10. Januar 1956 bis zum 13. Oktober 1957 war Conrad Arbeitsminister des Saarlandes und vom 26. Februar 1959 bis 17. Januar 1961 Innenminister.
Ehrungen
- 1966: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
- 1975: Saarländischer Verdienstorden[1]
- Die Marie-Juchacz-Plakette der Arbeiterwohlfahrt wurde ihm 1969 verliehen.
Literatur
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 124.
Weblinks
- Conrad Kurt in der Datenbank Saarland Biografien
Einzelnachweise
- Bekanntmachung von Verleihungen des Saarländischen Verdienstordens. In: Chef der Staatskanzlei (Hrsg.): Amtsblatt des Saarlandes. Nr. 34. Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, Saarbrücken 11. Juli 1975, S. 870 (uni-saarland.de [PDF; abgerufen am 25. Mai 2017]).