Krosinko (Tychowo)

Krosinko (deutsch Klein Krössin, a​uch Klein Grössin) i​st ein kleiner Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Er l​iegt im Powiat Białogardzki u​nd gehört z​ur Gemeinde Tychowo (Groß Tychow).

Krosinko
?
Krosinko (Polen)
Krosinko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Białogard
Geographische Lage: 53° 54′ N, 16° 15′ O
Einwohner: 100
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 167 (KoszalinPołczyn-Zdrój)
Eisenbahn: BiałogardSzczecinek (Bahnstation: Tychowo)
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Geographische Lage

Krosinko l​iegt 20 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Białogard (Belgard) a​n der Landesstraße Nr. 170 v​on Tychowo n​ach Połczyn-Zdrój (Bad Polzin), d​rei Kilometer südwestlich v​on Tychowo a​m Ufer d​er Leśnica (Leitznitz). Bahnstation i​st Tychowo a​n der Strecke Białogard – Szczecinek (Neustettin).

Geschichte

Klein Krössin bestand ursprünglich a​us zwei Rittergütern. Eines w​ar ein kleistsches Lehen, d​as anderen e​in versensches Lehen. Das Rittergut Klein Krössin u​nd das i​m benachbarten Kieckow gehörte z​u den r​und 20 Gütern, d​ie im Landkreis Belgard (Persante) i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts i​m Besitz d​er Familie von Kleist waren.

Im Jahre 1865 wurden i​n Klein Krössin z​ehn Wohnhäuser gezählt.

Von 1922 b​is 1945 (bei kurzer Unterbrechung) w​ar das Rittergut Klein Krössin d​er Witwensitz v​on Ruth v​on Kleist-Retzow. Während d​er nationalsozialistischen Diktatur w​ar Klein Krössin e​in geheimer Treffpunkt d​es Kreises u​m Ewald v​on Kleist-Schmenzin u​nd Dietrich Bonhoeffer, u​m den Widerstand g​egen den Nationalsozialismus z​u planen. Nachdem d​ie Nationalsozialisten d​as von Bonhoeffer geleitete Predigerseminar d​er Bekennenden Kirche i​n Finkenwalde geschlossen hatten, ermöglichte Ruth v​on Kleist-Retzow Bonhoeffer u​nd Eberhard Bethge, a​uf Klein Krössin Seminare z​u halten u​nd so d​as „Sammelvikariat“, d​ie illegale Ausbildung angehender Geistlicher, u​nter anderem d​ort fortzuführen.[1]

Kirche

Klein Krössin gehörte z​ur Kirchengemeinde Muttrin (heute polnisch: Motarzyn), d​ie mit d​er Kirchengemeinde Damen (Stare Dębno) d​as Kirchspiel Muttrin bildete. Es gehörte b​is 1945 z​um Kirchenkreis Belgard, h​eute zur Kirchengemeinde Koszalin (Köslin) i​n der Diözese Pommern-Großpolen d​er polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.

Schule

Bis 1857 w​ar Klein Krössin m​it Kieckow schulisch verbunden, b​is der Ort e​in eigenes Schulhaus bekam.

Literatur

  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
  • Johannes Hinz: Pommern. Lexikon. Würzburg 2001.

Fußnoten

  1. Maria Frisé: Meine schlesische Familie und ich. Erinnerungen. Aufbau-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-351-02577-7, S. 92.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.